Marienplatz: Wissenschaftsstadt Darmstadt lobt Realisierungswettbewerb aus

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Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner jüngsten Sitzung einen Realisierungswettbewerb für den Marienplatz beschlossen. Beschlossen wurde zugleich, ein Büro mit dem Wettbewerbs- und Verfahrensmanagement zu beauftragen. „Damit kann die letzte große Brache am Rand der Darmstädter Innenstadt bebaut werden – mit dem Ziel, zentrumsnah ein hochwertiges Wohnquartier zu gewinnen“, erklärt Oberbürgermeister Jochen Partsch.

„Von diesem Wettbewerb“, ergänzt Planungsdezernentin Barbara Boczek, „erhoffen wir uns überzeugende Konzepte, wie diese Lücke im Stadtgefüge mit einer prägnanten, qualitätsvollen Baustruktur geschlossen und optimal genutzt werden kann.
Das sind hohe Anforderungen – es geht um die Schaffung bezahlbaren, zielgruppengerechten, energieeffizienten, ökologischen und städtebaulich attraktiven Lebensraums.“

Der sogenannte Marienplatz ist derzeit eine als Parkplatz zwischengenutzte städtebauliche Brache westlich der Heidelberger Straße mit einer Größe von rund 1,4 Hektar. Das Grundstück liegt im Zentrum von Darmstadt und ist Teil des „Anlagenrings“, der die Nahtstelle zwischen der Kernstadt und den später entstandenen Stadtquartieren bildet. In der Vergangenheit wurden bereits verschiedene Verfahren zur Planung des Geländes durchgeführt. Zu einer Realisierung kam es jedoch nicht. Nun soll das Gelände unter Berücksichtigung aktueller inhaltlicher Anforderungen entwickelt werden.

„Beabsichtigt ist die Durchführung eines städtebaulichen Realisierungswettbewerbs als Investoren- und Planungswettbewerb mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb. Der Teilnahmewettbewerb dient dazu, die Eignungsvoraussetzung der Bewerber zu ermitteln und die Zahl der Bieter einzugrenzen. Deshalb handelt es sich um einen begrenzt offenen Wettbewerb. Es sollen fünf Bewerber gesetzt werden und weitere fünfzehn zur Teilnahme ausgewählt werden. Es werden nur Arbeitsgemeinschaften aus Investoren und Planungsbüros zur Teilnahme am Wettbewerb zugelassen“, erläutert Boczek.

Ein wesentliches Element des Realisierungswettbewerbs ist das damit verbundene Auftragsversprechen. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt verspricht als Ausloberin, einen der Preisträger mit der weiteren Planung und Umsetzung des Projekts zu beauftragen. Damit soll gewährleistet werden, dass die Planung auch zur Realisierung kommt. Zuvor sind die baurechtlichen Voraussetzungen durch einen Bebauungsplan zu schaffen. Vor dem Hintergrund des großen Wohnungsdrucks in Darmstadt soll hier eine dichtere Bebauung als im Umfeld ermöglicht werden; dabei geht es in erster Linie um die Gebäudehöhe und somit um die Zahl der Geschosse. Um trotz steigender Immobilienpreise eine soziale Durchmischung im Quartier zu schaffen und gleichzeitig eine hohe bauliche Qualität sicher zu stellen, soll das Instrument der sogenannten Konzeptvergabe angewendet werden. Die Stadt wird in einer Projektbeschreibung städtebauliche, wohnungswirtschaftliche, soziale und ökologische Rahmenbedingungen vorgeben. Aus der Projektbeschreibung werden Bewertungskriterien abgeleitet und gewichtet. „Mit der Konzeptvergabe wird ein Beitrag zur Schaffung von bezahlbarem, zielgruppengerechtem, energieeffizientem, ökologischem und städtebaulich attraktivem Lebensraum geleistet. Das Verfahren gewährleistet eine möglichst schnelle und rechtssichere Umsetzung“, betont Oberbürgermeister Partsch. Der soziale Wohnungsbau soll zu 25 Prozent, die Mittelstandsförderung zu zwanzig Prozent berücksichtigt werden. Bestandteil des Verfahrens wird auch die Beteiligung der Öffentlichkeit sein. Es ist geplant – wie in anderen Verfahren bereits bewährt – zwei Bürgerinnen oder Bürger als Sachverständige ohne Stimmrecht in die Preisgerichtsjury aufzunehmen. Nach Abschluss des Wettbewerbs werden die Wettbewerbsbeiträge in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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