Bruchsteinmauer in der Dieburger Straße ist wieder aufgebaut

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Vier Jahre nach dem Abbruch der alten Bruchsteinmauer entlang der Dieburger Straße zwischen dem Heiligkreuzberg und der Fasanerie ist unweit des früheren Standorts eine neue Mauer errichtet worden. Das Projekt „Neubau historische Stützmauer Dieburger Straße“ erfolgte im Rahmen der Gesamtmaßnahme „Neugestaltung der Dieburger Straße von der Schumannstraße bis Fasaneriemauer“ mit dem Ziel, den Streckenabschnitt für Fußgänger, Radfahrer sowie Autofahrer zu verbessern und sowohl die Straße als auch den Kanal grundhaft zu erneuern. „Unser Ziel ist es, die Verkehrssicherheit für alle zu erhöhen. Zugleich aber soll das für den östlichen Eingang nach Darmstadt so charakteristische Erscheinungsbild des Ortes so weit wie möglich rekonstruiert werden“, betont Baudezernentin Barbara Boczek.

Um einen Gehweg auch auf der Südseite anlegen zu können und einen Schutzstreifen für Radfahrer einzurichten, wurde die neue Mauer um zwei Meter nach Süden versetzt. Die nicht mehr standsichere alte Mauer war 2013 bis auf den bereits sanierten Teil im Bereich der Grundstückszufahrt zurückgebaut worden. Für das Verblendmauerwerk der neuen Mauer wurden wiederverwendbare Bruchsteine – sie bestehen aus Melaphyr – und Natursteinplatten der Mauerkrone aussortiert und vor Ort für den späteren Wiedereinbau gelagert.

Der Kern der neuen Stützwand besteht aus Beton. Die auf beiden Seiten sichtbaren Flächen erhielten ein Verblendmauerwerk aus den wiederverwendbaren Steinen der alten Mauer und neuen, farblich gleichen Steinen aus einem naheliegenden Steinbruch. Für das neue Steinmaterial wurden Mustersteine aus unterschiedlichen Steinbrüchen verglichen. Die Auswahl fiel in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalschutz und der Denkmalschutzbehörde der Wissenschaftsstadt Darmstadt auf einen Granodiorit, der aus einem Steinbruch zwischen Darmstadt und Dieburg gebrochen wurde.

Die Verwendung der beiden unterschiedlichen Steinmaterialien ist am Bauwerk durch eine deutliche Zäsur zu erkennen, die auf der Straßenseite der Mauer durch ein Stahlblech gebildet wird. Zudem wird die Zäsur auch in der Verwendung von neuen und alten Abdeckplatten auf der Mauerkrone sichtbar. Die Trennung der beiden Materialien wurde auf der Basis des vorhandenen noch zu verwenden Steinmaterials und der Lage der noch vorhandenen und restaurierten alten Bauwerksteile gewählt. Vor der Herstellung des Verblendmauerwerkes wurden in Abstimmung mit dem Denkmalschutz mehrere Musterflächen mit den beiden Steinmaterialen, unterschiedlichen Mörtelfarben und Zusammensetzungen des Bindemittels sowie mit Variationen der Fugenform angelegt, um so ein möglichst optimales Erscheinungsbild des Verblendmauerwerkes im Vergleich zur alten Mauer zu erreichen.

Durch den vergrößerten Abstand der Wand von der Fahrbahn wird auch die ständige Befeuchtung der Wand durch den Verkehr (Sprüh- und Spritzwasser) reduziert, was sich deutlich auf die Dauerhaftigkeit auswirkt. Für die Herstellung des Verblendmauerwerkes wurde nur Steinmaterial der alten Stützwand oder neues Material verwendet, das eine ausreichende Qualität aufweist, so dass ähnliche Schäden an den Steinen, wie sie die alte Mauer aufwies, nicht wieder zu erwarten sind. Zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit des Bauwerkes erhielten der vordere Sporn und die erdberührten, vertikalen Flächen eine Abdichtung. Die Arbeiten an der Mauer begannen im Juli 2016 und wurden im Juni 2017 abgeschlossen; die Gesamtkosten belaufen sich auf 780 000 Euro und liegen somit 140 000 unter dem veranschlagten Betrag.

Als nächstes steht nun die Erneuerung der Fahrbahn an; hierbei gilt ein besonderes Augenmerk der nördlichen Straßenseite, denn die dort stehende Baumreihe ist als Naturdenkmal geschützt. Der Baubeginn ist für September 2017 vorgesehen.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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