Wissenschaftsstadt Darmstadt und Polizeipräsidium Südhessen stellen Maßnahmen zur Vorbereitung auf das Bundesligaspiel SV Darmstadt 98 gegen Eintracht Frankfurt am 30. April vor

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FußballDie Wissenschaftsstadt Darmstadt und das Polizeipräsidium Südhessen haben am Dienstag (26.04.16) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Neuen Rathaus die Maßnahmen von Stadt und Polizei zur Vorbereitung auf das Bundesligaspiel SV Darmstadt 98 gegen Eintracht Frankfurt vorgestellt. Das Hessenderby wird am Samstag, 30. April 2016, um 15.30 Uhr im Merck-Stadion am Böllenfalltor angepfiffen und stellt sowohl für die Wissenschaftsstadt Darmstadt als auch für die Polizei eine besondere Herausforderung dar. Denn neben dem eigentlichen Fußballspiel und den rivalisierenden Fans kommt an diesem Tag noch eine weitere Besonderheit auf Stadt und Polizei zu: Unter anderem aufgrund von massiven Ausschreitungen während des Hinspiels im Dezember 2015 in Frankfurt hat das DFB-Sportgericht die Eintracht auch mit zwei Zuschauerausschlüssen bestraft. Hierunter fällt auch das Derby in Darmstadt, das vor einem leeren Gästefanblock stattfinden wird.

Dennoch muss an diesem Tag mit zahlreichen Eintracht-Fans in Darmstadt gerechnet werden. Darunter auch einzelne gewaltbereite Personen, die das verfeindete Fanverhältnis nutzen könnten, um Ausschreitungen zu provozieren. Aufgrund der derzeitigen Tabellensituation kann das Spiel außerdem für einen möglichen Abstieg der Mannschaften mitentscheidend sein, was eine zusätzliche Brisanz darstellt. Aus diesem Grund bereiten sich Polizei und Wissenschaftsstadt seit Wochen gemeinsam auf diesen Einsatz vor.

Oberbürgermeister Jochen Partsch: „Allen Beteiligten ist daran gelegen, dass dieses Hessenderby auch unter den gegebenen Bedingungen zu einem schönen Fußballfest wird. Nichtsdestotrotz muss sich die Wissenschaftsstadt Darmstadt gemeinsam mit der Polizei auf mögliche Ausschreitungen rivalisierender Fangruppen aus beiden Lagern vorbereiten. Dies haben wir getan und dazu bereits im Vorfeld zahlreiche Sicherheitsgespräche mit Vertretern der Stadt, der Polizei, den Vereinen, der Feuerwehr, den Rettungsdiensten und den Fanbeauftragten geführt. Alle Beteiligten sind gut aufgestellt und auf dieses Spiel vorbereitet. Trotzdem geht unser Appell an die Fans beider Mannschaften, sich unabhängig vom Ergebnis der Partie möglichst ruhig zu verhalten und nicht die Konfrontation zu suchen. Wenn sich alle an ein paar einfache Verhaltensregeln halten, steht einem friedlichen Hessen-Derby nichts im Weg.“

Der Einschätzung des Oberbürgermeisters schließt sich auch Bürgermeister und Ordnungsdezernent Rafael Reißer an: „Da nicht auszuschließen ist, dass Eintracht-Anhänger ihren Aufmarsch aufgrund des Sportgerichtsurteils in Zeiten vor oder nach dem Spieltag verlegen könnten, haben wir aufgrund einer entsprechenden Gefahrenprognose mittels Allgemeinverfügung ein allgemeines Aufenthaltsverbot für Eintracht-Anhänger im Zeitraum vom 29. April, 19 Uhr bis zum 1. Mai, 7 Uhr erlassen. Durch diese Allgemeinverfügung soll sichergestellt werden, dass den Bürgerinnen und Bürgern in der Innenstadt das größtmögliche Maß an Sicherheit zu Teil wird. Auch ich appelliere daher vor allem an die Fans der Frankfurter Eintracht, diese Verfügung zu respektieren und den Anweisungen der Polizei Folge zu leisten.“

Der leitende Polizeidirektor und Einsatzleiter am Spieltag, Bernd Denninger, bedauert den zu betreibenden Aufwand: „Es ist schade, dass das Fußballspiel aufgrund der Rivalität der Fans in den Hintergrund rückt und einen größeren  Polizeieinsatz als bei anderen Spieltagen erforderlich macht. Wir sind uns jedoch mit der Stadt einig, dass Randalierer in Darmstadt nichts zu suchen haben. Wir werden entschieden gegen Personen vorgehen, die Darmstadt zum Ziel von Krawalltourismus machen wollen. Daher haben wir bereits im Vorfeld gegen Eintracht Fans, die in der Vergangenheit durch Gewalttaten aufgefallen sind, Betretungsverbote erlassen“, so Denninger.

Vorsorglich wird die Polizei am Spieltag sowie bereits im Vorfeld und nach Spielende mit vielen Beamten im Einsatz sein. Nicht nur im und um das Stadion werden Einsatzkräfte präsent sein, sondern insbesondere auch in der Innenstadt. Die Polizei ist bemüht, ihre Einsatzmaßnahmen und damit verbundene Beeinträchtigungen und Verkehrsbehinderungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten, muss dies aber vom Fanverhalten abhängig machen.
Stadionbesuchern wird eine frühzeitige Anreise empfohlen. Es wird auch bereits vor den Kassenbereichen zu verstärkten Sicherheitskontrollen  kommen. Trotz des leeren Gästeblocks wird der Gästebereich, wie bei jedem Heimspiel verkehrsfrei gehalten. Zusätzlicher Parkraum steht somit nicht zur Verfügung.

Zur Information der Bürgerinnen und Bürger rund um den Spieltag hat die Polizei ein Servicetelefon eingerichtet. Dieses ist am Samstag (30.04.2016) in der Zeit von 9 Uhr bis 19 Uhr besetzt und unter der Rufnummer 06151/9691111 zu erreichen. Bürgerinnen und Bürger können sich unter dieser Nummer zur aktuellen Lage und zu Beeinträchtigungen im Stadtgebiet informieren.

Abschließend appellieren Oberbürgermeister Partsch, Bürgermeister Reißer und Einsatzleiter Denninger noch einmal an die Fans: „Trotz aller Rivalität der Fanlager soll der Fußball im Vordergrund stehen. Wir hoffen nicht nur auf Fairplay beim Spiel sondern auch bei den Fans. Sollten diese dem Grundsatz nicht folgen, werden wir konsequent gegen gewaltbereite Personen vorgehen. Wir werden in Darmstadt alles daran setzen, diesen Personen kein Spielfeld zu bieten, egal von welcher Mannschaft.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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