Oberbürgermeister Jochen Partsch und Stadträtin Akdeniz stellen Modellprojekt zur Reduktion von Bau- und Mietnebenkosten vor

Teilen

Oberbürgermeister Jochen Partsch und Stadträtin Barbara Akdeniz haben am Mittwoch (10.02.16) ein Modellprojekt im Bereich des ökologisch-sozialen Wohnungsbaus vorgestellt, das eine Reduktion der Baukosten und Mietnebenkosten bewirken soll. Angeregt durch eine Studie des Architekturbüros „faktor10 GmbH Darmstadt“, zur Kosteneinsparung durch entsprechende Investitionen beim Wohnungsbau, entschieden Partsch und Akdeniz, zusammen mit der Neuen Wohnraumhilfe Darmstadt, ein Modellprojekt mit rund 40 Sozialwohnungen unter Leitung von „faktor10“ zu realisieren.

Oberbürgermeister Jochen Partsch dazu: „Die Wissenschaftsstadt Darmstadt plant für die kommenden Jahre ein umfangreiches Programm zur Schaffung von sozialem Wohnungsbau mit einem Volumen von mindestens 25 Millionen Euro. Neben einer kostengünstigen Kaltmiete stehen auch bezahlbare Mietnebenkosten immer stärker im Fokus. Aus diesem Grund haben wir ein Projekt des Büros ‚faktor10 Darmstadt‘ aufgegriffen, um hohe Bau- und Mietnebenkosten im Wohnungsbau spürbar zu reduzieren. Für beide Themen, niedrige Mietnebenkosten und Baukostenreduzierung wird die Wissenschaftsstadt Darmstadt Forschungsmittel beim Land Hessen beantragen, damit das Institut Wohnen und Umwelt Darmstadt mit einer wissenschaftlichen Forschungsbegleitung beauftragt werden kann.“

Sozialdezernentin Akdeniz ergänzt: „Je Wohnung fallen heute nach statistischer Ermittlung des Deutschen Mieterbundes etwa 3,50 Euro Mietnebenkosten pro Quadratmeter-Wohnfläche im Monat an. Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung muss eine Mieterin oder ein Mieter somit derzeit rund 250 Euro/Monat an Nebenkosten aufbringen. In diesen Nebenkosten sind jedoch noch nicht der private Haushaltsstrom, die Fernseh- und Rundfunkgebühren, die Gebühren für Breitbandkabelanbieter sowie Telefon und Internet enthalten. Rechnet man diese Kosten hoch, entstehen noch einmal rund 1,50 Euro bis 2 Euro pro Quadratmeter und Monat an zusätzlichen Nebenkosten. Damit errechnen sich 350 bis 390 Euro reale Nebenkosten, die zur Kaltmiete hinzugerechnet werden müssen. Und das stellt nur die statistische Mitte dar. Bei dem Konzept von „faktor10 Darmstadt“ kann die im Rahmen des Neubaus ermittelte Grundmiete durch drastisch gesenkte Nebenkosten gesenkt werden. Solche Konzepte haben Zukunft und bieten einen hohen Wohnkomfort bei geringer Mietbelastung“, erläutert Akdeniz.

Folkmer Rasch, Geschäftsführung faktor10 GmbH Darmstadt: „Eine Untersuchung hat ergeben, dass es mit den entsprechenden Investitionen möglich ist, Wohnungsbau so zu planen und zu realisieren, dass eine Mietwohnung mit Nebenkosten von nur noch pauschal zwei Euro/Quadratmeter/Monat inklusive des privaten Haushaltsstromes, der Fernseh- und Rundfunkgebühren, der Teilnahme am Internet belastet werden muss, was einer Reduktion der Nebenkosten von bis zu rund 65 Prozent entspricht.“

Wolfgang Bauer-Schneider, Geschäftsführer der Neuen Wohnraumhilfe: „Um dieses Projekt realisieren zu können, hat sich die Neue Wohnraumhilfe für ein entsprechendes Grundstück auf Lincoln beworben. Auch das Land Hessen würde dieses Projekt mit fast 5 Millionen Euro Mitteln des sozialen Wohnungsbaus unterstützen.“ Die Wohnungen in diesem Modellprojekt sollen mit allen notwendigen Einrichtungen zur Reduktion von Nebenkosten wie zum Beispiel energieeffiziente Küchen, stromlose Trockenschränke, LED-Licht in allen Räumen und so weiter ausgestattet werden.

„Sofern die Neue Wohnraumhilfe im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbes den Zuschlag für ein Grundstück auf Lincoln erhält, könnte die Projektplanung bis Ende 2016 fertiggestellt sein und im Februar/März 2017 die Umsetzung erfolgen. Schon vier bis fünf Monate nach Baubeginn könnten die Wohnungen bezugsfertig sein. Wenn die Umsetzung dieser Konzepte zu dem erwünschten und prognostiziertem Erfolg führt, werden die Erkenntnisse dieses Modellprojektes Einzug in den angekündigten Neubau von 10.000 Wohnungen bis zum Jahr 2020 finden“, erklären Oberbürgermeister Partsch und Stadträtin Akdeniz abschließend.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


Teilen