Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt beschließt Bewerbung um die Austragung der Landesgartenschau 2022

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Rose„Die Wissenschaftsstadt Darmstadt will im Jahr 2022 Gastgeber der Landesgartenschau werden“, bekunden Oberbürgermeister Jochen Partsch und Bau- und Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke im Gespräch. Wie der Magistrat in seiner Sitzung am Mittwoch (27.05.15) beschloss, bewirbt sich die Stadt auf Grundlage der vorliegenden Machbarkeitsstudie jetzt auch inhaltlich um die Vergabe beim Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Als Instrument nachhaltiger Stadtentwicklung tragen Landesgartenschauen wesentlich dazu bei, städtebauliche und strukturelle Defizite zu beseitigen und auf Dauer die Lebens- und Wohnqualität in den austragenden Städten zu verbessern. Der Magistrat stimmte dabei auch der Konzeption der Landesgartenschau zu, die die Areale Mathildenhöhe, Park Rosenhöhe, Oberfeld, TSG-Gelände/Woog/Rudolf-Mueller-Anlage/Mercksplatz als Gesamtgebietskulisse umfasst.

„Landesgartenschauen stellen eine Querschnittsaufgabe dar, über die ökologische, soziale, wirtschaftliche, städtebauliche, kulturelle, verkehrliche und pädagogische Fragestellungen interdisziplinär und komplex gelöst werden können. Deshalb hatte die Wissenschaftsstadt Darmstadt bereits am 27.November 2014 auf Grundlage des Magistratsbeschlusses vom 19. November 2014 zur Machbarkeitsstudie gegenüber dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ihr Interesse an der Ausrichtung der Landesgartenschau im Jahr 2022 bekundet“, so Oberbürgermeister Jochen Partsch.

Stadträtin Cornelia Zuschke: „Mit der Landesgartenschau erwarten wir eine deutliche, sofortige und langwirkende Imageaufwertung Darmstadts durch die Konzentration sogenannter Sowieso-Maßnahmen zur Lebensumfeldverbesserung. Ich freue mich daher, dass wir als Ergebnis unserer Machbarkeitsstudie nun gemeinsam den nächsten Schritt gehen und uns ganz konkret als Austragungsort für das Jahr 2022 bewerben. Dass wir dabei notwendige städtebauliche Investitionen im Osten der Kernstadt bündeln können und gleichzeitig Synergien zu unserer Weltkulturerbe-Bewerbung schaffen konnten, ist Voraussetzung genauso, wie begrüßenswertes Ergebnis. Landesgartenschauen sind immer auch ein Instrument vorausschauender und nachhaltiger Landschaftsplanung. Sie sollen nicht nur für den Moment schön sein, sondern dazu beitragen, unter umweltpolitischen und ökologischen Gesichtspunkten gestaltete urbane Lebensräume und Grünzonen zu schaffen und diese langfristig zu sichern.“

Die Bewerbung baut in Teilen auf den früheren Überlegungen aus dem Jahr 2002 auf. Damals waren die städtischen Gremien dem Standort Innenstadt-Ost gegenüber bereits positiv eingestellt. Die Gebietskulisse wurde modifiziert, indem der Bereich der TU-Lichtwiese, der Botanische Garten und das Vivarium zwar Bestandteil der Landesgartenschau sind, aber nicht deren Konzept unterworfen werden, sondern diesen modulartig ergänzen. Das Konzept bezieht sich auf die Bereiche Mathildenhöhe, Park Rosenhöhe, Teile des Oberfeldes (inklusive Hofgut), Teile des Baugebietes 0 17 und des TSG 1846-Areals, Großer Woog, Rudolf-Mueller-Anlage und Mercksplatz, die im Ringschluss über Beckstr./Eugen-Bracht-Weg, den Ostbahnhof und eine eventuell neu zu bauende Brücke über die B 26 miteinander verbunden werden sollen. Die Anbindung an die Innenstadt ist über die Erich-Ollenhauer-Promenade, die Lindenhofstraße und den Kleinschmidtsteg sichergestellt und bindet auch das Schloss mit ein.

In der Vorplanungsphase hatten im Rahmen der Bürgerbeteiligung auch die Darmstädterinnen und Darmstädter das Wort: So wurden auf einer ersten Bürgerversammlung Postkarten verteilt, mit denen die Bürgerinnen und Bürger Anregungen und Hinweise geben konnten. Am 21. April gab es dann in der Orangerie eine stadtweite Bürgerinformationsveranstaltung, bei der der Bearbeitungsstand der Machbarkeitsstudie zur Landesgartenschau 2022 vom Büro rmp Landschaftsarchitekten und der Verwaltung noch einmal vorgestellt und ausführlich öffentlich diskutiert wurde.

Die aktuelle Machbarkeitsstudie zeigt auf, wie die Anforderungen einer 170-Tage-Schau mit der langfristigen Freiraum- und Stadtentwicklung vereinbar sind und ein gemeinsames Ganzes hervorbringen. Für die Landesgartenschau sind investive Kosten rund 10 Millionen Euro geschätzt. Damit sind sämtliche Bau- und Baunebenkosten einschließlich der Wettbewerbe für die Kernbereiche der Landesgartenschau einbezogen. Viele Produkte aus dem Investitionshaushalt der dazu kommt, bleiben dann auch hoffentlich der Stadt erhalten. Davon abgezogen werden kann ein Landeszuschuss in Höhe von 3,1 Millionen Euro. Außerdem sollen Mittel aus Förderprogrammen der EU, des Bundes und des Landes ausgeschöpft werden, die im weiteren Verfahren eingehend geprüft werden und die fokussiert auf den Austragungsort in Verbindung mit ohnehin geplanten städtebaulichen und Infrastrukturmaßnahmen organisiert werden sollen.

Ob die Darmstädter Bewerbung Aussicht auf Erfolg haben wird, entscheidet eine Auswahlkommission des Landes, die im Sommer 2015 die Bewerberstädte – bisher zählt dazu neben Darmstadt auch noch Fulda – besucht.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt


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