Wissenschaftsstadt Darmstadt hat gemeinsam mit dem Sozialkritischen Arbeitskreis e.V. eine neue Beratungs- und Betreuungsstelle für Asylsuchende eingerichtet

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In Darmstadt leben aktuell 163 Asylsuchende, die ihren Lebensunterhalt durch Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz oder analoge Leistungen sicherstellen. Während zugewanderte Personen nach anderen gesetzlichen Grundlagen durch Migrationserstberatungsstellen unterstützt werden, gibt es für die Gruppe der Asylsuchenden neben der Existenzsicherung keine gesetzlich vorgeschriebenen Integrations- und Unterstützungsangebote.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt stellt sich ihrer integrations- und sozialpolitischen Verantwortung und heißt alle Menschen, die durch Fluchterfahrung teilweise traumatisiert sind, in Darmstadt willkommen.

Im Rahmen einer Ausschreibung wurde das Konzept des Sozialkritischen Arbeitskreis e.V. (SKA) ausgewählt, nun haben der Verein und die Wissenschaftsstadt Darmstadt im Stadthaus in der Frankfurter Straße 71, Zimmer 0.20, Asyl [at] ska-darmstadt.de, Tel. 01573-2910507, eine Beratungs- und Betreuungsstelle für Asylsuchende eingerichtet, um Ratsuchende kompetent in unterschiedlichen Themenbereichen zu beraten und zu unterstützen. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt finanziert die Maßnahme mit jährlich 50.000 Euro, die personell mit einer Koordinatorin und drei interkulturellen Vermittlungskräften ausgestattet ist.

Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Darmstadt muss allen Menschen, unabhängig vom ausländerrechtlichen Status möglich sein. Stadträtin Akdeniz: „Wir wollen asylsuchenden Flüchtlingen die Teilhabe an Bildung, Arbeit und Wohnen in Darmstadt ermöglichen, sie darin unterstützen und die benötigte psychosoziale und sozialpädagogische Betreuung zur Verfügung stellen. Wir sind der Überzeugung, dass wir gefordert sind, über die Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz hinaus, Maßnahmen zur Beratung, Betreuung und Integration von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern zu entwickeln. Die Vernetzung aller Angebote in Darmstadt sowie die Kooperation und der Aufbau von ehrenamtlichen Strukturen sind weitere Arbeitsfelder der Beratungsstelle“.

Für die Wissenschaftsstadt Darmstadt stehen zudem die präventiven Aufgaben der Asylberatungsstelle mit im Zentrum. Neben dem humanitären Aspekt seien für die Kommunen auch die finanziellen Folgen einer nicht gelingenden Integration gesellschaftlicher Teilhabe nicht zu unterschätzen. Der Ausschluss aus zentralen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und insbesondere aus dem Arbeitsmarkt führt zu Belastungen des/der Einzelnen aber auch der Sozialkassen. Durch präventive und integrative Maßnahmen können Folgekosten im Gesundheits- und sozialen Bereich verringert werden. Dies zeigen Erfahrungen aus Modellprojekten in anderen Kommunen.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt geht auch bei anderen wichtigen Aspekten der Integration von Asylsuchenden neue Wege und hat in einem ersten Schritt schon 2012 die dezentrale Unterbringung umgesetzt, um die Menschen in eigenem Wohnraum in die Sozialräume zu integrieren. Daneben sind jedoch weitere Maßnahmen nötig, um den asylsuchenden Flüchtlingen das Ankommen und Leben in Darmstadt zu erleichtern. Sozialdezernentin Barbara Akdeniz bitten daher die Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe: „Wir freuen uns über engagierte Darmstädterinnen und Darmstädter, die sich ehrenamtlich für die asylsuchenden Flüchtlinge in unserer Stadt engagieren. Praktische Unterstützung bei Behördengängen, in Sprachkursen oder auch bei der Wohnungssuche sind hochwillkommen und hilfreich. Zudem sind wir immer auf der Suche nach geeignetem Wohnraum und bitten in diesem Zusammenhang auch private Vermieter, bezahlbaren Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Die Beratungs- und Betreuungsstelle steht auch hier als Ansprechpartnerin zur Verfügung“.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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