Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt beschließt die Entschlammung des Erich-Kästner-Sees und die Wiederherstellung der Durchgängigkeit des Ruthsenbachs

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Rathaus DarmstadtDer Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung am Mittwoch (30.10.13) die Entschlammung des Erich-Kästner-Sees in Darmstadt-Kranichstein beschlossen. Zudem ist vorgesehen, die Durchgängigkeit des Ruthsenbachs zwischen Erich-Kästner-See und dem Hochwasserrückhaltebecken Seewiese wieder herzustellen. Die Kosten der Entschlammung werden auf rund 345.000 Euro geschätzt. Die Arbeiten beginnen noch im Jahr 2013, Bauende ist Dezember 2014, die Befüllung des Erich-Kästner Sees ist bis Februar 2015 vorgesehen. Für die nachfolgenden Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit des Ruthsenbachs sind in erster Linie die schon vorhandenen Straßen- und Wegedurchlässe wichtig:. Hier werden Neuanlagen mit überdimensionierten Rohrdurchmessern geprüft, um die Rohrsohle mit natürlichem Substrat des Bachlaufs bedecken zu können. Außerdem soll die Mindestwasserführung des Ruthsenbachs und der Seen verbessert werden. Dazu ist den Umbau der oberhalb gelegenen Aus- und Aufteilungsbauwerke vor dem Erich-Kästner-See, dem Heiligenteich und dem Arheilger Mühlchen notwendig. Die Gesamtkosten des Maßnahmenpakets werden auf 800.000 Euro geschätzt. Eine Förderung durch das Land Hessen wurde bereits in Aussicht gestellt, die Arbeiten sollen bis zum Jahr 2017 umgesetzt werden.

„Gespeist wird der Erich-Kästner-See vom Ruthsenbach. Dieser Bach verläuft oberhalb des Rückhaltebeckens ausschließlich im Wald, und der Eintrag von Erde, Blättern und anderen organischen Materialien ist so hoch, dass sich mittlerweile eine Schlammschicht ausgebildet hat, die der Kapazität des Sees enge Grenzen setzt. Die Wassertiefe beträgt stellenweise nur noch 25 Zentimeter, es sind viele tote Wasserzonen entstanden, in denen es kaum noch Sauerstoff gibt. Folgen sind Geruchsbelästigungen und ein regelmäßiges Fischsterben im Sommer. Das Umkippen des Sees ist zu befürchten“, erläutert Umweltdezernentin Brigitte Lindscheid. Zur dauerhaften Verbesserung der Wasserqualität und des Nährstoffhaushaltes sei die Entschlammung des Sees nach dem „Wintern und Sömmern“ von entscheidender Bedeutung. Lindscheid weiter: „Die Arbeiten am Erich-Kästner-See, die Verbesserung der Durchgängigkeit des Ruthsenbachs und damit die Erhöhung der Wasserkapazitäten gehören zu einem großen Maßnahmenpaket, das wir nach und nach umsetzen wollen. Ziel ist eine gute Wasserqualität nach den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie – die Voraussetzung für den Erhalt der Artenvielfalt in den Seen und am Ruthsenbach“.

Die vorbereitenden Arbeiten zur Entschlammung des Erich-Kästner-Sees beginnen Ende 2013 mit der provisorischen Umleitung des Ruthsenbachs über einen Parallelgraben um den See herum. Das Abfischen übernimmt der Anglerverein Darmstadt als Pächter des Erich-Kästner-Sees. Nach dem Ablassen des Wassers darf der See wegen der Gefahr des Einsinkens nicht betreten werden, aus Sicherheitsgründen wird der See mit einem Zaun umgeben. Zum Ende des Sommers 2014 wird der Schlamm bis auf den Grund des Erich-Kästner-Sees ausgehoben, in enger Abstimmung mit dem Grünflächenamt wird danach der Gehölzbestand am Seeufer reduziert. Außerdem ist im Zulaufbereich des Sees die Anlage einer rund 1.200 Quadratmeter großen Schilffläche als natürliches Filtersystem geplant.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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