Tilman Hoppstock erhält den Darmstädter Musikpreis 2013

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Tilman Hoppstock / Bild: PRIM MusikverlagTilman Hoppstock, einer der herausragenden Gitarristen der deutschen Musikszene und Musikwissenschaftler, erhält in diesem Jahr den Darmstädter Musikpreis, der mit 5000 Euro dotiert und mit einem Preisträgerkonzert verbunden ist. Das Stipendium zum Musikpreis in Höhe von 2000 Euro erhält die junge Jazzgruppe The Basstubation, bestehend aus dem Trompeter Daniel Albrecht, dem Schlagzeuger Maximilian Appel, dem Bassisten Jan Heiland und dessen Bruder Ole Heiland, der Tuba, Klavier und Akkordeon spielt. Der frühere Darmstädter Oberbürgermeister Peter Benz, Vorsitzender des Darmstädter Förderkreises Kultur, und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Darmstadt, Georg Sellner, haben die Preisträger vorgestellt. Die Musikpreisverleihung mit öffentlichem Konzert findet am Dienstag, dem 05.11.2013 um 19 Uhr in der Centralstation Darmstadt statt. Die Laudatio hält Friederike Richter, Pianistin an der Akademie für Tonkunst.

Die Jury zum Darmstädter Musikpreis würdigt Tilman Hoppstock für sein außergewöhnlich hohes künstlerisches Engagement und Können sowie für die Vielgestaltigkeit seiner national und international beachteten Aktivitäten als konzertierender Gitarrist, Lehrerpersönlichkeit, Publizist und Konzertveranstalter. Ganz gleich, ob es um die tägliche Praxis seines Gitarrenspiels in Konzerten und CD-Produktionen geht, oder um seine zahlreichen Notenausgaben im selbstgeführten Verlag, stets wird alles aufs Feinste ausgearbeitet und gestaltet. Als Lehrerpersönlichkeit ist Hoppstock ein Magnet für Studierende aus aller Welt. Seine seit mehr als zehn Jahren veranstalteten Darmstädter Gitarrentage präsentieren dem hiesigen Publikum sowie den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern von außen internationale Künstler und Konzerte der Spitzenklasse.

Der 1961 in Darmstadt geborene Tilman Hoppstock studierte von 1977 bis 1981 Violoncello und Gitarre an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt und in den Jahren 1983/84 an der Musikhochschule in Köln. Seit 1978 gastierte er in mehr als 40 Ländern mit Konzerten. Durch seine umfangreiche Diskografie und eine über 20-jährige Unterrichtstätigkeit, u.a. an der Musikhochschule Mainz und der Akademie für Tonkunst in Darmstadt, sowie einer Vielzahl von gehaltenen Meisterkursen in Europa und Übersee, gehört er zu den vielbeschäftigsten Gitarristen seiner Generation. Er erhielt Einladungen an die „Royal Academy“ (London), die „Manhattan School of Music“ (New York), an die „University of South California“ (Los Angeles) und von 2003 bis 2005 hatte er zudem eine Gastprofessur an der Universität in Piteå (Schweden) inne. Seine 1993 im PRIM-Musikverlag erschienene musikwissenschaftliche Notenausgabe der Lautenwerke Bachs (PRIM 1750-G) gehört mit über 1300 verkauften Exemplaren zum Standardwerk zahlreicher Gitarristen. Im Jahr 2006 veröffentlichte der Schott-Verlag Hoppstocks Urtextausgabe von Gitarrenwerken des mexikanischen Komponisten Manuel Maria Ponces. Die 2009 und 2012 im Prim-Verlag veröffentlichten Bücher über „Die Lautenwerke Bachs aus der Sicht des Gitarristen“ (PRIM 1750-B1 und PRIM 1750-B2) sind in diesem Umfang die weltweit einzigen musikwissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Bach auf der Gitarre und haben in Fachkreisen große Verbreitung gefunden. Im Sommer 2010 erschien im gleichen Verlag die englische Übersetzung.

Die junge Darmstädter Jazzband The Basstubation ist eine Entdeckung des letztjährigen Musikpreisträgers Jürgen Wuchner. Den ersten Auftritt hatte das Trio Anfang des Jahres 2012 unter der Leitung des renommierten Darmstädter Jazzbassisten Jürgen Wuchner in der Akademie für Tonkunst. Die Chemie zwischen den jungen Musikern stimmte, das Publikum war begeistert, und es folgten schnell weitere Auftritte: zunächst noch als Trio im Jazzinstitut, dann als Quartett mit dem Trompeter Daniel Albrecht in der Bessunger Knabenschule. Die Stücke und Interpretationen der Gruppe regen zum Nachdenken an und berühren den Zuhörer zugleich. Die Jazzer zeigen dabei eine bemerkenswerte Offenheit gegenüber anderen Genres und ihnen gelingt der musikalische Brückenschlag zur Literatur, zur neuen Musik oder zum Theater auf geniale Weise. Die jungen Musiker verstehen es, aus Tönen Bilder in den Köpfen der Zuhörer entstehen zu lassen. Ihr feinfühliger Umgang mit den Instrumenten lässt außerdem nie eine Portion Witz vermissen. Man darf gespannt sein, wie viele musikalische Pointen ihre Laufbahn noch mit sich bringen wird.

Der Darmstädter Musikpreis ist ein Gemeinschaftswerk des Darmstädter Förderkreises Kultur und der Sparkasse Darmstadt. Er wird seit 2005 jährlich verliehen. „Es freut uns, dass wir mit der Sparkasse Darmstadt einen starken und zuverlässigen Partner im Kultursponsoring gefunden haben“, so Peter Benz, Vorsitzender des Darmstädter Förderkreises Kultur. „Wir freuen uns schon heute darauf, im kommenden Jahr bereits zum zehnten Mal den Darmstädter Musikpreis gemeinsam mit dem Darmstädter Förderkreis Kultur vergeben zu können. Die Juryentscheidungen waren stets visionär und zeichneten hochkarätige Musiker aus. Das ist immer wie ein Empfehlungsschreiben für unseren regionalen Kulturstandort“, gibt Georg Sellner, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Darmstadt, das Kompliment zurück. Der Preis wird nicht öffentlich ausgeschrieben. Die Vorschläge für die Vergabe kommen ausschließlich aus der Jury, die aus unabhängigen Fachleuten unterschiedlicher Musikrichtungen und dem Kulturbereich allgemein besteht. Neben dem Vorsitzenden des Darmstädter Förderkreises Kultur, Oberbürgermeister a.D. Peter Benz, gehören der Jury an: Michael Bode-Böckenhauer (Geschäftsführer Centralstation), Cord Meijering (Direktor Akademie für Tonkunst), Wolfram Knauer (Direktor Jazz-Institut), Martin Lukas Meister (Generalmusikdirektor Staatstheater Darmstadt), Solf Schaefer (ehemaliger Direktor Internationales Musikinstitut), Thomas Schäfer (Direktor Internationales Musikinstitut), Helmut Stütz (ehemaliger Leiter Kulturamt Stadt Darmstadt).

Bild: PRIM Musikverlag
Quelle: Darmstädter Förderkreis Kultur e.V


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