Jobcenter legt Jahresprogramm vor: Angebote für besonders Benachteiligte und Qualifizierungsmaßnahmen stehen im Vordergrund

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JobcenterZum achten Mal seit der Einführung des Zweiten Sozialgesetzbuchs (SGB II) legt das Jobcenter Darmstadt das jährliche Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm (AMIP) vor.

Das Programm ist ein Gemeinschaftswerk der beiden Trägerorganisationen, der Bundesagentur für Arbeit und der Wissenschaftsstadt Darmstadt, und wurde von den Fachkräften des Jobcenters erstellt. Es stellt die geschäftspolitischen Ziele und arbeitsmarktpolitischen Förderschwerpunkte für das Geschäftsjahr 2013 dar und zeigt Wege auf, wie noch mehr Menschen in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Das AMIP beschreibt die Grundlagen der kommunalen Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik der Wissenschaftsstadt Darmstadt, analysiert die regionale Lage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt, stellt die operativen Strategien, Instrumente und Maßnahmen zur Zielerreichung vor.

Das AMIP gibt neben finanziellen, rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen auch einen Überblick über die Entwicklung und Struktur der Leistungsberechtigten, zudem bildet es eine Bilanz der Integrationspolitik aus dem Jahre 2012 ab. Weiterhin werden die lokalen Aktivitäten des Jobcenters Darmstadt, wie beispielsweise das eigene Bewerbungs-Center „dabei“, die Jugendberufsagentur und die neue Sofortmaßnahme Jobakademie für Neukundinnen und Neukunden vorgestellt.
Das AMIP 2013 des Jobcenters Darmstadt wurde am 29. Januar 2013 einstimmig von der Trägerversammlung als Aufsichts- und Trägerorgan des Jobcenters beschlossen.

Auch für das Jobcenter Darmstadt spielt der Fachkräftemangel eine größere Rolle. Immer mehr Unternehmen können ihren Bedarf an Fachkräften nicht mehr decken. Das Jobcenter sieht darin für seine Kundinnen und Kunden eine besondere Chance und möchte einen Beitrag dazu leisten, die Fachkräftelücke zu schließen.
„Wir wollen besonders unseren langjährigen Kundinnen und Kunden durch gezielte Förderung, gezielte Ausbildung neue Chancen zur dauerhaften Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen und gleichzeitig dabei einen Beitrag zur Behebung des Fachkräftemangels leisten“, so Birgit Förster, Vorsitzende der Trägerversammlung des Jobcenters und Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Darmstadt. „Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeit in den nächsten Jahren wird es sein, junge Erwachsene im Alter zwischen 25 und 34 Jahren die Chance zu geben und diese zu motivieren, als „ältere Azubis“ eine Erstausbildung anzustreben“, so Förster weiter.

Neben den geschäftspolitischen Schwerpunkten Fachkräftepotential erhöhen, langjährige Bestandskunden aktivieren und Erstausbildung junger Erwachsener ermöglichen stehen auch besonders Alleinerziehende und Jugendliche im Fokus. Wie im Vorjahr wird das Jobcenter Darmstadt für diese Personengruppen wieder besondere Maßnahmen und Projekte anbieten.
Diese geschäftpolitischen Schwerpunkte sind für alle Jobcenter in gemeinsamer Trägerschaft aus Bundesagentur für Arbeit und dem jeweiligen kommunalen Träger Richtschnur für die lokale Maßnahmenplanung. Damit die Jobcenter zukünftig ihre Planungen etwas langfristiger anlegen können, wurden die geschäftspolitischen Schwerpunkte nun auch bis 2017 festgeschrieben.

Bei der Umsetzung vor Ort orientiert sich das Jobcenter Darmstadt an der lokalen Arbeitsmarktstrategie. „Wir bevorzugen präventive und partizipative Angebote und Maßnahmen, die sich insbesondere auf die jeweiligen Sozialräume beziehen. Wir setzen dort an, wo die betroffenen Menschen leben. Deshalb ist uns eine enge Vernetzung mit unseren lokalen Partnern besonders wichtig. Gemeinsam wollen wir eine passgenaue Förderung der Hilfesuchenden sicherstellen. Wir sind davon überzeugt, dass so ein wichtiger Beitrag geleistet wird, um Armut zu verringern und Existenzen nachhaltig zu sichern“, erläutert Darmstadts Jugend- und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz.

Finanzmittel aus dem Ausbildungs- und Arbeitsmarktbudget der Wissenschaftsstadt Darmstadt und des Landes ergänzen auch 2013 die Maßnahmen des Jobcenters, um die Förderwirkung weiter zu stärken.
Stadträtin Akdeniz: „Hier stehen besonders benachteiligte Menschen, wie beispielsweise Alleinerziehende, Ältere und Menschen mit Behinderung, im Fokus. Von zentraler Bedeutung sind gerade an dieser Stelle zielgruppenspezifische Angebote zur Erhöhung der Chancengerechtigkeit: Durch flankierende beschäftigungspolitische Projekte werden die Chancen zur Teilhabe am Arbeitsleben in der sozialen Gemeinschaft deutlich erhöht, und gerade auf lokaler Ebene wird so ein wirksamer Beitrag zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit und oder auch zum Erhalt von Beschäftigung geleistet“.

Durch die unterstützende Finanzierung des Jobcenters aus Mittel des Eingliederungsetats dieser vor Ort angebotenen Maßnahmen und die enge Abstimmung mit der kommunalen Ausbildungs- und Arbeitsmarktstrategie 2013 der Wissenschaftsstadt Darmstadt sei ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Ausbildungs- und Arbeitsmarktchancen der Betroffenen geleistet worden.
Dem Jobcenter wurden für das Jahr 2013 insgesamt 12,0 Millionen Euro vom Bund zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2012 waren dies noch rund 13,1 Millionen Euro. Die Mittel sollen die laufenden Verwaltungskosten abdecken und für Förderungsmaßnahmen zur Verfügung stehen.
Die Mittelkürzung gegenüber 2012 soll jedoch nicht zu Lasten der Förderung für die Betroffenen gehen, sondern durch Einsparungen im Verwaltungsetat kompensiert werden.

„Ziel ist es in erster Linie, auch bei niedrigeren Finanzmitteln eine breite und bedarfsdeckende Palette von Unterstützungsangeboten für die Leistungsberechtigten bereitzuhalten. Mittelkürzungen dürfen nicht zu Lasten der arbeitslosen Menschen in Darmstadt gehen“, so Andreas Heun, Geschäftsführer des Jobcenters Darmstadt.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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