Entwicklung optischer Filter: Dr. Steffen Reichel ist neuer Honorarprofessor an der Hochschule Darmstadt

Teilen

Steffen Reichel - Bild: Hochschule DarmstadtDr.-Ing. Steffen Reichel (43) ist neuer Honorarprofessor im Studiengang Optotechnik und Bildverarbeitung am Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften der Hochschule Darmstadt (h_da). Reichel forscht im Bereich „Advanced Optics“ beim Mainzer Spezialglas-Hersteller Schott AG und hat sich dort auf die Entwicklung und Verbesserung von Gläsern und Komponenten für die Optik und speziell optischer Filter spezialisiert. Diese Filter kommen unter anderem in Digitalkameras oder Smartphones zum Einsatz. Dort verbessern sie die Farbwiedergabe und damit die Bildqualität. Darüber hinaus beschäftigte sich Steffen Reichel mehrere Jahre mit der Erforschung und Entwicklung von Mikrooptiken für die Beleuchtungstechnik, wie sie etwa in Mikroprojektoren vorkommen.

Bereits seit 2008 ist Steffen Reichel Lehrbeauftragter im Studiengang Optotechnik und Bildverarbeitung der h_da. Dort lehrt er neben seinen Spezialgebieten Optische Filter-Technik auch Mikro-Optik und vermittelt sowohl Bachelor- wie auch Masterstudierenden Wissen im Bereich Licht- und Beleuchtungstechnik. Zudem begleitet er kontinuierlich Forschungsprojekte im Rahmen der strategischen Zusammenarbeit zwischen dem Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften und Schott.

Im Projekt „MOVO: Mikro-Optiken für mobile Endgeräte“ erforschten die Partner beispielsweise die Anwendung so genannter „Pico-Projektoren“ (Mikro-Projektoren). Hierdurch wird das Smartphone zum Mini-Beamer, mit dessen Hilfe Fotos und sogar auch Filme auf eine große Fläche projiziert werden können. Möglich machen dies Mikro-Optiken, deren Oberflächenstrukturen bis zu hundert Mal feiner sind als ein menschliches Haar und mit deren Hilfe das Beamer-Licht homogen rechteckförmig und damit monitortauglich verteilt werden kann, und zwar nahezu verlustfrei.

In einem weiteren Projekt werden Solarzellen erforscht, die deutlich effizienter sind als die gebräuchlichen Silizium-Zellen. Unter der Bezeichnung „Konzentrator-Photovoltaik“ wird eine Kombination aus den besonders flachen Fresnel-Linsen aus Kunststoff und Glas-Sekundäroptiken eingesetzt. Sie fokussieren das Sonnenlicht besser auf die Solarzelle und erlauben eine vereinfachtere Justage und Ausrichtung.

Gut 500.000 Euro an eingeworbenen Forschungsgeldern sind in den vergangenen zehn Jahren im Rahmen der Kooperation zwischen der Hochschule Darmstadt und der Schott AG für Forschungsarbeiten eingeworben worden. Darüber hinaus betreiben die Partner ein gemeinsames Optik-Labor, zudem können h_da-Studierende bei Schott ihre Abschlussarbeiten anfertigen sowie berufspraktische Semester absolvieren.

„Die abbildende klassische Optik und optische Filter sind ein wichtiges Zukunftsfeld, entsprechend hoch ist der Bedarf in der Industrie an gut ausgebildeten Fachkräften“, sagt Steffen Reichel. „Ich möchte den Studierenden der Optotechnik an der Hochschule Darmstadt das Verständnis für die Funktionsweise von Optiken vermitteln und die Bedeutung einer präzisen Messtechnik unterstreichen. Darüber hinaus ist es mein Ziel, sie anwendungsbezogen auf ihre praktische Berufslaufbahn vorzubereiten.“

Prof. Dr. Matthias Brinkmann, Studiendekan am Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften der h_da: „Steffen Reichel hat die Hochschule Darmstadt sowohl in der Lehre als auch in der angewandten Forschung bislang hervorragend unterstützt. Wir freuen uns auf die zukünftigen noch intensiveren gemeinsamen Aktivitäten.“

Quelle & Bild: Hochschule Darmstadt


Teilen