Neuer Träger fürs Albert-Schweitzer-Haus

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Am 1. Februar 2013 soll die Trägerschaft für das städtische Jugend- und Freizeitenhaus Albert-Schweitzer-Haus in Lindenfels dem Verein Kubus e.V. übergeben werden, kündigt Sozialdezernentin Barbara Akdeniz an. Ein entsprechender Magistratsbeschluss wurde diese Woche gefällt. „Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, einen Träger zu finden, der erfahren ist in der Durchführung von Angeboten im Freizeit-, Schul- und Berufsbildungsbereich. Kubus e.V. ist ein anerkannter Träger der Jugendhilfe und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Mit der Übergabe gelingt es uns sogar, die Angebote dort auszuweiten und zugleich perspektivisch den Haushalt zu entlasten“, sagt Sozialdezernentin Barbara Akdeniz.

Die Einrichtung steht weiterhin für Belange der Kinder und Jugendlichen aus Darmstadt zur Verfügung: „Die Vereinbarung sieht vor, dass die Wissenschaftsstadt Darmstadt das Haus an rund 50 Tagen im Jahr belegt, das entspricht rund 3.600 Einzelübernachtungen. Dies garantiert neben der Sicherheit für den künftigen Träger auch die Möglichkeit, die bewährten Freizeiten wie die „Albert-Schweitzer-City“ fortzuführen“, führt Akdeniz weiter aus.

„Wir wollen nach Abschluss des Vertrages mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt dafür sorgen, dass die pädagogischen Angebote für Darmstädter Kinder und das Albert-Schweitzer-Haus für die Stadt Lindenfels erhalten bleiben. Das Haus soll darüber hinaus für neue Nutzergruppen im Kreis Bergstraße und der Region Rhein-Neckar stärker erkennbar sein“, ergänzt Matthias Baaß, Vorsitzender des Vereins KUBUS, Fürth im Odenwald und Bürgermeister der Stadt Viernheim.

Die Überleitung der Trägerschaft an den Verein Kubus e.V. ist im engen Kontext mit der konzeptionellen Neuausrichtung der Kinder- und Jugendarbeit in der Wissenschaftsstadt Darmstadt zu sehen. Diese Neuausrichtung wird eine Verlagerung des Arbeitsschwerpunktes auf koordinierende und steuernde Tätigkeiten nach sich ziehen und Freizeitmaßnahmen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit mehr und mehr an freie Träger der Jugendhilfe vergeben. „Unser Ziel ist es, die Angebote für Kinder und Jugendliche in Darmstadt bedarfsgerecht auszubauen. Das heißt, wir wollen alle Interessenslagen von jungen Menschen in unserer Stadt in den Blick nehmen und entsprechende Angebote vorhalten“, führt Barbara Akdeniz weiter aus.

Hintergrund:
Das Albert-Schweitzer-Haus wurde in den Jahren 1957/1958 als „Jugendlager Lindenfels“ auf einem Erbbaugrundstück in der Gemarkung Lindenfels errichtet, um Darmstädter Kindern einen Erholungsort im Grünen zu bieten. In den Jahren 1977/1978 erfolgte eine Erweiterung des Gebäudes um einen Südwest-Flügel. Die Gebäude sind in wesentlichen Teilen noch im Ursprungszustand und entsprechen nicht mehr dem heutigen Standard in Sachen Brandschutz, Wärmeschutz und Hygiene bei den sanitären Anlagen. Bereits 2004 wurde die zwingende Notwendigkeit brandschutzrechtlicher Maßnahmen vom zuständigen Landrat des Kreises Bergstraße angemahnt. Auch die Sanierung der WC- und Waschräume in den Schlaftrakten und behindertengerechte Umbaumaßnahmen (Inklusion) sind notwendig.

Ein im Jahr 2010 vom Eigenbetrieb Immobilienmanagement erstelltes Konzept für die grundhafte Sanierung der Gebäude schließt mit einem Investitionsvolumen von annähernd

2 Millionen Euro. Im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes Immobilienmanagement stehen im laufenden Jahr 320.000 Euro für die seitens der Behörden des Landkreises Bergstraße angemahnte Brandschutzsanierung zur Verfügung. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt stellt für die Sanierung im Bereich Sanitäranlagen in den Jahren 2013 und 2014 jeweils 140.000 Euro zur Verfügung (Grundlage: Sanierungskonzept von 2010).

Das Albert-Schweitzer-Haus erwirtschaftete im Jahr 2011 Erträge in Höhe von rund 160.000 Euro. Diesem Ertrag standen Sach-, Personal- und Gebäudekosten in Höhe von rund 510.000 Euro gegenüber, das ergibt einen Zuschussbedarf der Stadt in Höhe von 350.000 Euro. Das Haus wird zu weniger als 50 Prozent von Kindern aus Darmstadt genutzt. Die restliche Belegung erfolgt durch Gruppen aus den benachbarten Landkreisen.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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