„Einen großen Hessen feiern“ – Staatsministerin Kühne-Hörmann und Oberbürgermeister Partsch eröffnen die Ausstellung „Georg Büchner und seine Zeit“ im Staatstheater Darmstadt / Auftakt zu den Gedenkjahren 2012 und 2013

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Georg Büchner„Georg Büchner – der in Goddelau geboren wurde, in Darmstadt aufwuchs und in Gießen studierte – hat ein schmales, aber hoch bedeutendes literarisches Werk hinterlassen. Sein Wirken aus ganz unterschiedlichen Perspektiven einem breiten Publikum zu präsentieren, ist das Ziel der Gedenkjahre 2012 und 2013.“ Das hat Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann am Sonntag (19.02.2012) im Staatstheater Darmstadt gesagt, wo sie gemeinsam mit Oberbürgermeister Jochen Partsch die Ausstellung „Georg Büchner und seine Zeit“ eröffnete. Büchner starb am 19. Februar 1837 in Zürich; geboren wurde er am 17. Oktober 1813.

Den Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki zitierend fügte die Ministerin hinzu: „Mit Georg Büchner beginnt die moderne deutsche Literatur. Seine Werke führen zum Realismus, zum Naturalismus und zum Expressionismus ebenso wie zum epischen Theater.“ Es sei also nur folgerichtig, dass das Land im 175. Todesjahr und im 200. Geburtsjahr Büchners das Gedenken an diesen großen Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Revolutionär in den Blickpunkt rücke und „einen großen Hessen“ feiere.

Oberbürgermeister Partsch sagte: „Obwohl Georg Büchner bis zu seinem Tod in Zürich nur ganze 23 Lebensjahre vergönnt waren, hat er in dieser kurzen Zeit ein einzigartiges Werk geschaffen, das bis heute wirkt. Büchner ist modern. Er war ein hellwacher, politischer und scharfer Denker: ,Friede den Hütten, Krieg den Palästen‘ – dieser radikaldemokratische Satz Georg Büchners aus der Vormärz-Zeit hat bis heute seine Aktualität behalten, denken Sie nur an die Ereignisse des Arabischen Frühlings. Und deshalb freue ich mich über diese Ausstellung, die den Auftakt bildet, während der nächsten zwei Jahre viele unterschiedliche Blicke auf Georg Büchner werfen zu können, und den Besuchern noch mehr Möglichkeiten bietet, den Darmstädter Dichter, Wissenschaftler und Revolutionär neu kennen zu lernen.“

Die Ausstellung „Georg Büchner und seine Zeit“ wurde von der Hessischen Historischen Kommission, dem Hessischen Staatsarchivs und dem Stadtarchivs Darmstadt konzipiert. Sie macht auf 24 Tafeln in kompakter Form mit Georg Büchner vertraut.

Im ersten Teil widmet sie sich den verschiedenen Stationen seines kurzen Lebens. Gezeigt wird, welche Einflüsse an den verschiedenen Wohnorten – Darmstadt, Straßburg, Gießen – dazu geführt haben, dass Büchner schließlich mit dem „Hessischen Landboten“ die Bauern Oberhessens zur Revolution aufrütteln wollte. Seinen literarischen Werken ist jeweils eine eigene Tafel gewidmet. Hinzu kommen Tafeln zum Naturwissenschaftler und Philosophen Büchner, der in Zürich eine Zukunft als Universitätsprofessor vor sich glaubte.

Der zweite Teil der Schau beleuchtet das Leben der Geschwister Georgs: Mathilde, Wilhelm, Luise, Ludwig und Alexander. Sie alle waren im liberal-demokratischen Spektrum engagiert – als Politiker, Unternehmer, Frauenrechtlerinnen, Freidenker, naturwissenschaftliche Popularisierer und Publizisten.

Zum Schluss geht die Ausstellung auch auf Rezeption und Nachwirken von Büchners Werk ein: In welcher Weise wurde es von den verschiedenen Künsten aufgegriffen? Welche öffentliche Wirkung zeigt dieses Werk bis heute?

Die Ausstellung „Georg Büchner und seine Zeit“ ist bis zum 18. März 2012 im Foyer des Kleinen Hauses des Staatstheaters Darmstadt zu den Öffnungszeiten des Theaters zu sehen. Der 120 Seiten umfassende, farbige Katalog kostet zehn Euro.

Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert. Sie soll in den beiden Gedenkjahren 2012 und 2013 in möglichst vielen Städten in Hessen zu sehen sein. Kontaktadresse für Ausleihanfragen: Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Karolinenplatz 3, 64289 Darmstadt, Tel. 06151 / 165900, E-Mail: poststelle [at] stad.hessen.de

Weitere Informationen zu den Büchner-Gedenkjahren und ihrem Programm im Internet unter www.buechner1213.de.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst


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