Am Sonntag, den 19. Februar 2012 schließt die Ausstellung Marcel van Eeden. The Darkest Museum in the World ihre Tore. Nur noch wenige Tage bleiben also, um das faszinierende Universum des Meisterzeichners auf der Mathildenhöhe Darmstadt zu erleben. Die Totalinstallation lockt nicht nur mit Zeichnungen und Videofilmen – auch ein interaktives Videospiel auf der Basis von Marcel van Eedens Nerostiftblättern ist zu entdecken.
Selbst die Mathildenhöhe ist Teil des bildnerischen Kosmos von Marcel van Eeden geworden. Die Bildserie The Darkest Museum in the World (1932), die eigens für die bislang umfassendste Einzelaustellung weltweit von Marcel van Eeden entstanden ist, spielt mit historischen Ansichten des Hochzeitsturmes, der Künstlerhäuser und Plänen der Gesamtanlage der Künstlerkolonie Darmstadt. Die 15-teilige Zeichnungsserie geht mit Ende der Schau in die Städtische Kunstsammlung Darmstadt über und wird dort dauerhaft die zeichnerische Virtuosität und den erzählerischen Reichtum von Marcel van Eedens Kunst dokumentieren. Ermöglicht wurde der Ankauf durch die vom Ehrenamt für Darmstadt erwirtschafteten Erlöse aus dem Museumsshop Mathildenhöhe. Auf diese Weise sind seit 2006 neben Preziosen des Jugendstils bereits hochkarätige Werke der Gegenwartskunst von Christian Boltanski, Harun Farocki, Ingo Günther, Rémy Markowitsch oder Nedko Solakov in die Städtische Kunstsammlung Darmstadt gelangt.
Der Abbau der Ausstellung Marcel van Eeden geht auf der Mathildenhöhe Darmstadt nahtlos in den Aufbau der interdisziplinären Großausstellung „A House Full of Music“ über, die ab dem 13. Mai 2012 parallel zur documenta 13 Musik- und Kunstliebhaber aus aller Welt zu begeistern verspricht. Der Parcours für alle Sinne ist maßgeblich inspiriert von John Cage, einem der großen Pioniere und Grenzgänger der Musik, dessen 100. Geburtstag im September dieses Jahres zu feiern ist. Neben dem umfassenden Panorama der Wechselbeziehungen von Kunst und Musik im 20. und 21. Jahrhundert im Ausstellungsgebäude setzt der Frankfurter Komponist, Musiktheaterregisseur und diesjährige Intendant der Ruhrtriennale Heiner Goebbels im Wasserreservoir unterhalb vom Hochzeitsturm einen ganz besonderen Akzent. Auf 1000 Quadratmetern realisiert er dort eine auratische Licht-, Ton- und Videoinstallation, die Augen und Ohren gleichermaßen öffnen soll.
Bild: Marcel van Eeden
A Cutlet Vaudeville Show (1910), 2009
Serie von 25 Zeichnungen, einer Skulptur und Vitrine mit Kotelette und Wurst
Nero- und Farbstift auf Bütten, 19 x 28 cm
Courtesy Galerie Zink, Berlin und Galerie Bob van Orsouw, Zürich
Quelle: Institut Mathildenhöhe