Weitere 33 Millionen Euro für LOEWE-Projekte an der TU Darmstadt

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AtheneMit der Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) setzt das Land seit 2008 wissenschaftliche Impulse und stärkt die hessische Forschungslandschaft nachhaltig. Zu den Forschungsverbünden der ersten Staffel gehören die von Einrichtungen mit Sitz in Darmstadt koordinierten LOEWE-Zentren CASED und AdRIA sowie der LOEWE-Schwerpunkt Eigenlogik der Städte. Die LOEWE-Zentren CASED und AdRIA werden für weitere drei Jahre vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert; der LOEWE-Schwerpunkt Eigenlogik der Städte für weitere zwei Jahre. In einer Feierstunde an der TU Darmstadt hat Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann heute die Bewilligungsbescheide in einer Gesamthöhe von 33,2 Millionen Euro an die Projektpartner übergeben.

„Gerade die beiden LOEWE-Zentren, die von der TU Darmstadt gemeinsam mit zwei der am Standort Darmstadt ansässigen Fraunhofer-Institute – dem SIT-Fraunhofer-Institut für sichere Informationstechnologie und LBF-Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit – verfolgt werden, tragen ganz wesentlich zur weiteren Profil- und Strukturbildung der Universität in ihren Schwerpunktbereichen der Informationstechnologie und der Materialtechnologie bei“, sagte die Ministerin und wies darauf hin, dass an allen drei Projekten auch die Hochschule Darmstadt beteiligt ist.

Die drei Projekte zeichnen sich nach den Worten der Ministerin nicht nur durch innovative Grundlagenforschung aus, sondern auch durch starke Anwendungsnähe und konsequente Verfolgung des Transfergedankens: „Dieser Wissenstransfer, also die ziel- und ergebnisorientierte Umsetzung von Ergebnissen der Wissenschaft und öffentlich geförderter Forschung in die wirtschaftliche, unternehmerische Praxis, ist und bleibt eine für die Innovationskraft unseres Landes essentielle Aufgabe und Herausforderung.“

„Die LOEWE-Investitionen werden den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Hessen und insbesondere den Wissenschaftsstandort Darmstadt, der aus dem LOEWE-Programm mittlerweile unter dem Strich mehr als 100 Millionen Euro an Forschungsmitteln einwerben konnte, erheblich stärken“, hob Kühne-Hörmann hervor.

„Die LOEWE-Zentren CASED und AdRIA haben sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt und sind wichtige Bausteine im Forschungsprofil der TU Darmstadt“, sagte TU-Präsident Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel.

Die LOEWE-Projekte im Detail:

Das Center for Advanced Security Research Darmstadt (CASED) hat sich mittlerweile zu einem in Deutschland einmaligen Zentrum entwickelt, das IT-Sicherheitsexperten aus verschiedenen Forschungsgebieten und Disziplinen zusammenbringt. Es zählt heute zu den größten interdisziplinären IT-Sicherheitsforschungszentren in Europa. Mehr als 170 Fachleute forschen in CASED daran, die Informationstechnologie in unserer Umgebung langfristig sicher zu gestalten. Dabei betrachten sie die gesamte Sicherheitskette vom Schutz der Daten über die Sicherheit eingebetteter Hard- und Softwaresysteme, sichere Dienste und Geschäftsprozesse bis hin zum Schutz von Mensch und Umwelt. CASED wird bis 2014 mit 13,4 Millionen Euro gefördert.

Von 2008 bis Mitte 2011 flossen bereits Projektmittel von etwa 15,8 Millionen Euro in CASED. Außerdem haben Land, Bund und Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam rund 18,2 Millionen Euro investiert, um ein neues Gebäude zu errichten und hochmodern auszustatten. Zu den Erfolgen des Zentrums zählt auch die Einwerbung des vom Bundesforschungsministerium finanzierten Kompetenzzentrums für IT-Sicherheit „EC-Spride“ (sieben Millionen Euro auf vier Jahre).

Das Zentrum Adaptronik – Research, Innovation, Application (AdRIA) arbeitet daran, die wissenschaftlich-technischen Hürden der Schlüsseltechnologie Adaptronik zu überwinden und bietet Spitzenforschung für den Markt der Adaptronik an. Dazu integriert es die Fachgebiete Maschinenbau, Material- und Geowissenschaften, Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik, Mathematik und Chemie. An der TU Darmstadt wurde ein Forschungsschwerpunkt Adaptronik eingerichtet. Längerfristig soll ein neues Fraunhofer-Institut für Adaptronik entstehen. AdRIA wird koordiniert von Professor Holger Hanselka, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Kranichstein und Professor im Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt. AdRIA erhält bis 2014 Fördermittel in Höhe von 18,4 Millionen Euro.

Das Land hatte dem Zentrum bereits für die dreijährige Aufbauphase seit 2008 insgesamt 17,7 Millionen Euro Projektmittel zur Verfügung gestellt. Außerdem investierten Hessen, der Bund und die Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam rund 11,1 Millionen Euro, um in unmittelbarer Nähe zum Fraunhofer LBF ein Gebäude zur Unterbringung des LOEWE-Zentrums zu kaufen, zu sanieren und hochmodern auszustatten.

Der LOEWE-Schwerpunkt „Eigenlogik der Städte“ erarbeitet eine qualitative Typologie der Städte, welche die Andersartigkeit von Städten aufgreift und Strategien der „eigenständigen“ Profilbildung deutlich macht. Die Forscherinnen und Forscher gehen, vereinfacht gesagt, der Frage nach, wie Städte das Denken, Fühlen und Handeln ihrer Bewohner prägen. Untersucht werden besonders sozialökologische und informationsökonomische lokale Entwicklungen. Zwei zentrale Fragen stehen im Zentrum der Analyse: Welche Strukturen lassen sich in Fallanalysen als das Besondere (das „Rückgrat“) von Städten bestimmen? Welche Städte lassen sich aufgrund von Ähnlichkeiten einem Typus zuordnen? Ziel ist es, Stadtentwicklung in ihrer Differenziertheit wissenschaftlich zu erfassen. Der LOEWE-Schwerpunkt wurde seit 2008 mit jährlich 1,5 Millionen Euro gefördert. Er wird bis 2013 eine Auslauffinanzierung in Höhe von 1,4 Millionen Euro erhalten, um wesentliche Strukturen gerade auch in der Nachwuchsförderung weiterführen zu können.

Das LOEWE-Programm an der TU Darmstadt

Mit dem LOEWE-Programm leistet die Landesregierung eine Anschubfinanzierung, die den Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Hessen eine Schwerpunktbildung und damit eine weitere Profilierung erleichtern soll. Zurzeit ist die TU Darmstadt an folgenden LOEWE-Projekten beteiligt:

LOEWE-Zentren

Center for Advanced Security Research Darmstadt (CASED)
(Koordination: TU Darmstadt)

Zentrum Adaptronik – Research, Innovation, Application (AdRIA)
(Koordination: Fraunhofer LBF)

Helmholtz International Centre for FAIR (HIC for FAIR)
(Koordination: Goethe-Universität Frankfurt)

LOEWE-Schwerpunkte

Eigenlogik der Städte
(Koordination: TU Darmstadt)

Dynamo PLV – Dynamische und nahtlose Integration von Produktion, Logistik und Verkehr
(Koordination: TU Darmstadt)

Cocoon – Kooperative Sensorkommunikation
(Koordination: TU Darmstadt)

SOFT CONTROL – Mit Polymeren an Grenzflächen Funktionen effizient schalten
(Koordination: TU Darmstadt)

Digital Humanities
(Koordination: Goethe-Universität Frankfurt)

Quelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst


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