Gestaltungsbeirat für die Wissenschaftsstadt: Unabhängiges fünfköpfiges Sachverständigengremium prüft künftig städteplanerische, architektonische und gestalterische Qualität von Bauvorhaben

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HolzhausDie Stadtverordnetensitzung hat in seiner Sitzung am 15. Dezember 2011 die Einrichtung eines Gestaltungsbeirates für die Wissenschaftsstadt Darmstadt beschlossen und ist damit dem Vorschlag von Baudezernentin Brigitte Lindscheid gefolgt. „Wir haben mit diesem Entschluss die Idee aus dem Kommunalwahlkampf und den Vorschlag aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt. Ziel des Gestaltungsbeirates ist es, künftig bei allen Stadtbild prägenden Bauvorhaben eine hohe städtebauliche und architektonische Qualität zu sichern und das öffentliche Bewusstsein für Baukultur, Baukunst und Architektur zu fördern“, kündigt Stadträtin Brigitte Lindscheid an.

Der Gestaltungsbeirat wird künftig die Stadt bei der Planung und Gestaltung von Gebäuden mit städtebaulicher Bedeutung als ein unabhängiges Sachverständigengremium beraten. Er hat insbesondere die Aufgabe, die ihm vorgestellten Projekte im Hinblick auf ihre städtebauliche, architektonische und gestalterische Qualität zu überprüfen und deren Auswirkungen auf das Stadt- und Landschaftsbild zu beurteilen.

Ziele, Aufgaben, Rechte und Pflichten der Mitglieder sowie die Voraussetzungen für die Mitgliedschaft und die Amtszeit sind in einer Geschäftsordnung geregelt. Die sieht unter anderem vor, dass als Sachverständige nur Mitglieder in Frage kommen, die zwei Jahre vor und während ihrer Beiratstätigkeit nicht in Darmstadt planen und bauen und auch nicht als Mitglied von Planungsgemeinschaften oder Gesellschaften tätig sind. Die Mitglieder des fünfköpfigen Beirats wurden vom Magistrat vorgeschlagen und jetzt von der Stadtverordnetenversammlung bestimmt.

Dem neuen Gremium gehören an: Landschaftsarchitektin Dipl.-Ing. Ulrike Kirchner, Koblenz, die seit 2007 mit der Planung und Ausstellungskonzeption der BUGA Koblenz 2011 beauftragt war und die jetzt als Prokuristin der BUGA Koblenz 2011 GmbH tätig ist. Die Architektin und Stadtplanerin Prof. Dipl.-Ing. Christa Reicher aus Dortmund, die seit 2002 eine Professur für „Städtebau + Bauleitplanung“ an der Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung, innehat. Die freie Architektin und Innenarchitektin Dipl.-Ing. Susanne Wartzeck, Dipperz, ist seit 2009 zweite Vorsitzende des BDA Hessen. Nach dem Innenarchitektur- und Möbeldesign-Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg studierte sie Architektur an der Gesamthochschule Kassel, 1995 eröffnete sie in Koblenz ein eigenes Büro. Prof. Dipl.-Ing. Rolf Westerheide aus Aachen führte von 2000 bis 2007 den Vorsitz des Architekten- und Gestaltungsbeirates der Stadt Aachen. Er ist Mitglied im Landesvorstand des BDA, Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Deutscher Architekten, Hochschullehrer für Städtebau und Landesplanung und seit 2006 Professor an einer Universität in Kongo. Dipl.-Ing. Cornelia Zuschke ist seit 1999 Stadtbaurätin in Fulda. Nach dem Architekturstudium an der Bauhaus-Universität in Weimar leitete sie die Bauabteilung im Stadtschloss Weimar. Beim Staatsbauamt Fulda war sie für Bauunterhaltung und Denkmalpflege zuständig und später Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde und dann des Stadtplanungsamtes.

Der Gestaltungsbeirat soll mindestens vier Mal im Jahr tagen – mit zwei zusätzlichen Tagungen für dringende Projekte wird gerechnet. Für die Arbeit des Gestaltungsbeirates werden Mittel in Höhe von bis zu 60.000 Euro jährlich bereitgestellt.

Quellle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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