HEAG mobilo zieht für 2010 positive Jahresbilanz – Erstmals mehr als 40 Millionen Fahrgäste

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HEAG_mobiloImmer mehr Menschen nutzen den ÖPNV in Darmstadt. Für das Jahr 2010 verzeichnet die HEAG mobilo mit mehr als 40,3 Millionen beförderten Personen einen neuen Fahrgastrekord. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr betrug rund drei Prozent. Seit etwa fünf Jahren wächst die ÖPNV-Nachfrage im Verkehrsgebiet der HEAG mobilo stetig. Gegenüber dem Jahr 2005 ergibt sich ein Zuwachs um rund ein Drittel. Damals waren es rund 30,8 Millionen Fahrgäste.

Einen Grund für die gestiegene Nachfrage sieht HEAG mobilo Geschäftsführer Matthias Kalbfuss zum einen in der positiven Bevölkerungsentwicklung Darmstadts sowie anderer Kommunen im Verkehrsgebiet, zum anderen aber auch in dem positiv veränderten Stellenwert des ÖPNV: „Längst sind Bus- und Bahnkunden nicht nur Pflichtnutzer, sondern verzichten aus unterschiedlichen Gründen bewusst auf die Fahrt mit dem eigenen Auto.“ Die meisten Zuwächse bei den Fahrkartenverkäufen der HEAG mobilo gab es bei den Semestertickets. Zudem stieg die Zahl der Zeitkarteninhaber, während sich der Verkauf von Einzeltickets rückläufig entwickelte. Für die Folgejahre erwartet das Unternehmen eine Fortsetzung der Nachfrage auf hohem Niveau.

Auch wirtschaftlich zeigt sich Kalbfuss mit dem Jahresergebnis zufrieden. Ohne die Sondereinflüsse aus dem Bilanzmodernisierungsgesetz habe die HEAG mobilo 2010 mit 18,1 Millionen Euro das beste Ergebnis seit zehn Jahren erzielt, berichtet Kalbfuss. Außerordentliche Rückstellungen zur Altersversorgung belasten das ausgewiesene Jahresergebnis mit rund 15,6 Millionen Euro.

Als besonderen Erfolg im vergangenen Jahr wertete Kalbfuss den Auftrag für Verkehre im Linienbündel „Nördliche Bergstraße“, bei dem sich das Tochterunternehmen NVS in einer europaweiten Ausschreibung durchsetzen konnte, so dass die Arbeitsplätze im Busbereich erhalten werden konnten. Insgesamt hat sich die Linienleistung im Konzern geringfügig erhöht. Zum Jahresende 2010 beträgt die Straßenbahnlinienlänge 95 Kilometer, die Buslinienlänge 233 Kilometer.

Engagement für Nachhaltigkeit weiter verstärkt
Mit Beginn des Jahres 2010 hat die HEAG mobilo auch ihr Engagement für Nachhaltigkeit weiter verstärkt. Seit gut eineinhalb Jahren bezieht der Mobilitätsdienstleister für alle Unternehmensbereiche ausschließlich Ökostrom. Um den Umweltvorteil des ÖPNV gegenüber dem PKW-Verkehr zu stärken, beteiligt sich die HEAG mobilo mit verschiedenen Partnern auch an einem Forschungsprojekt zur Erprobung von Hybridbussen im Linienverkehr. Der Einsatz der im April 2011 gelieferten Fahrzeuge im Linienbetrieb steht jedoch noch aus. Die Fahrzeuge erreichen derzeit noch die erforderliche Zuverlässigkeit. „Unsere green move-Busse sind keine Fahrzeuge von der Stange. Es geht uns bei dem Projekt darum, die Hybridtechnik weiter zu entwickeln, stellt HEAG mobilo Geschäftsführer Karl-Heinz Holub den Forschungscharakter des Projekts heraus. Die Herstellerfirmen seien derzeit dabei, die Komponenten zur Antriebssteuerung aufeinander abzustimmen. Zwar habe sich der Projektverlauf zeitlich verzögert – ein Einsatz im Linienverkehr sei jedoch nach wie vor geplant. Um die Fördervorgaben trotz der Verzögerung zu erfüllen, sei die Projektlaufzeit verlängert worden.

Schneller als geplant erfolge dagegen die Sanierung in der Gleistrasse in der Heidelberger Straße und der Umbau zum Rasengleis Die wieder aufgebaute Busabstellhalle auf dem Betriebshof Böllenfalltor trage seit Ende 2010 zudem eine Photovoltaikanlage der HSE.

Kundenbewertung weiterhin über Branchendurchschnitt
Im aktuellen ÖPNV-Kundenbarometer 2011 des Marktforschungsunternehmens Infratest liegt die HEAG mobilo in der Globalzufriedenheit mit der Schulnote 3 weiterhin deutlich über dem Branchendurchschnitt. Zwar belegen die Zahlen gegenüber dem Vorjahr eine geringfügige Verschlechterung, der positive Abstand gegenüber dem Durchschnitt der Branche hat sich jedoch vergrößert. Denn zum zweiten Mal in Folge zeigten sich die Fahrgäste deutschlandweit weniger zufrieden.

Nach wie vor erweist sich der Leistungsbereich „Angebot“ im Kundenbarometer als die Stärke der HEAG mobilo. Unter den insgesamt 28 Einzelkriterien erhielt das Verkehrsunternehmen mit „gut“ die beste Note für „Schnelligkeit“. Wohingegen „Taktfrequenz“ und „Anschlüsse“ mit „durchschnittlich“ gegenüber dem Vorjahr etwas schlechter abschnitten. „Hier machen sich unserer Auffassung nach der lange Winter, aber auch unsere zahlreichen Gleisbaumaßnahmen negativ bemerkbar. Unsere Investitionen in die Schiene dienen der langfristigen Qualitätssicherung, schränken jedoch aktuell unsere betriebliche Leistungsqualität ein“, erklärt Kalbfuss die weniger gute Benotung. „2010 haben wir auf unserer Nord-Süd-Achse im Netz rund zwei Kilometer Gleistrasse saniert. Da wir auch in den kommenden Jahren in unser Gleisnetz investieren müssen, wird uns dieses Phänomen weiterhin begleiten. Hier können wir nur kommunikativ arbeiten, um eine bessere Akzeptanz zu erreichen.“ Im Feld „Kundenbeziehungen“ gab es erneut deutliche Kritik an den Fahrkartenautomaten. „Voraussichtlich zum Jahreswechsel 2011/2012 werden wir neue Automaten mit erweiterten Funktionen für die Bahnen bekommen, die Beschaffung im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung wird gerade vorbereitet“, berichtet Holub. „Bei den stationären Automaten an den Haltestellen erreichen wir eine Verbesserung nur mittelfristig über den Austausch gegen neue, bessere Modelle. Wegen der damit verbundenen Kosten geht das nicht von heute auf morgen“, bittet Holub um Verständnis. Gemeinsam mit Herstellern sei das Unternehmen auf der Suche nach Lösungen, die Blendwirkung an den Touch Screen-Bildschirmen zu verringern.

Was den Fahrgästen wichtig ist, hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Acht der zehn Schlüsselkriterien für die Globalzufriedenheit sind auch 2011 von besonderer Relevanz. Stärken sind die neu erfragten Kriterien zur Sicherheit tagsüber an Haltestellen und in den Fahrzeugen, die beide „gut“ bewertet werden.

Kundeninformation wichtiges Thema
Höchste Dringlichkeit habe für Fahrgäste insbesondere die aktuelle Information bei Störungen, erklärt Kalbfuss. Die Verbesserung der Kundeninformation ist für die HEAG mobilo daher weiterhin ein wichtiges Ziel. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, habe die HEAG mobilo in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe von Verbesserungen in die Wege geleitet. „Wir setzen insbesondere bei größeren Baumaßnahmen an zentralen Haltestellen Servicepersonal ein, um Fahrgäste frühzeitig über vorübergehende Linienänderungen zu informieren“, berichtet Kalbfuss. Dadurch sei die Zahl der Beschwerden im Rahmen von Baumaßnahmen deutlich zurück gegangen. In Eberstadt habe es 2010 trotz der Beeinträchtigungen kaum Probleme gegeben. Zudem informiere ein Störungsticker auf der Internetseite der HEAG mobilo über punktuelle Einschränkungen. Über Verspätungen von mehr als drei Minuten informiere auch der RMV auf seiner Internetseite.

Ziel sei es, die Fahrgäste künftig noch stärker über Durchsagen in den Fahrzeugen und Sondertexte auf den dynamischen Anzeigern an den Haltestellen zu informieren. Auch die telefonische Erreichbarkeit im Störungsfall sei durch die Einrichtung eines Kundeninformationsplatzes verbessert worden. Der kürzlich begonnene Austausch der Säulen auf dem Luisenplatz diene ebenfalls der Verbesserung der Informationsqualität.

Die Ausweitung der Umgebungspläne auf die Bushaltestellen im Stadtgebiet und die Umsteigehinweise auf den überarbeiteten Bildschirmanzeigen in den Straßenbahnen im vergangenen Jahr verbessern vor allem für Ortsfremde die Orientierungsmöglichkeit. Außeneinsätze mit dem Infomobil förderten zudem den Dialog mit den Kunden.

Die Sauberkeit der Fahrzeuge und die Freundlichkeit des Fahrpersonals seien weitere Ansatzpunkte für Verbesserungen, erklärt Holub.

Auch die ersten Monate des Jahres 2011 waren für die HEAG mobilo äußerst ereignisreich. Die Streckenverlängerung in Arheilgen, die Modernisierung der Gleisschleife in Griesheim, das Rasengleis in der Heidelberger Straße und der Bau des neuen Depots in Kranichstein sind Zukunftsinvestitionen in den ÖPNV, die über Jahrzehnte wirken, und mit denen die HEAG mobilo die Qualität des Nahverkehrs in Südhessen weiter verbessern will.

Quelle & Bild: HEAG mobilo GmbH


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