Die Jury des James Dyson Award wählt das Projekt „Wolt“ von Marko Müller, Designstudent an der Hochschule Darmstadt, zum Deutschland-Gewinner des internationalen James Dyson Award 2011

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»Wolt« von Marko MüllerMarko Müller, Designstudent an der Hochschule Darmstadt, wurde mit seiner Windenergie-Anlage im Weinberg „Wolt“ zum Deutschland-Sieger des internationalen James Dyson Award gekürt. „Wolt“ erzeugt mittels schwingender Bänder Strom im Weinberg. An den Pfosten in den Weinberghängen montiert und vernetzt, kann damit das ganze Jahr über Windstrom geerntet werden. So wird Weinbau mit ausgeglichener Energiebilanz möglich.

Die Experten-Jury, bestehend aus Professor Susanne Lengyel, Präsidentin des Verbands Deutscher Industrie Designer und Studiengangsleiterin Computervisualistik und Design, Hochschule Hamm-Lippstadt, Professor Peter Naumann, Professor für Industrie-Design an der Hochschule München, Professor Tom Philipps, Professor für Industrie-Design an der Hochschule Darmstadt und Dr.-Ing. Eberhard Döring, EuroMold/DEMAT GmbH, wählte den Entwurf von Marko Müller aus 61 Einreichungen aus Deutschland auf den ersten Platz.

Die Begründung der Jury: „Das Projekt entspricht dem aktuellen Zeitgeist. Die Erzeugung regenerativer Energien ist nach wie vor ein Bereich, in dem innovative Lösungen notwendig sind. „Wolt“ ist eine erfindungsreiche Technologie, die Windenergie in einem bislang nicht für diese Zwecke erschlossenen Einsatzgebiet nutzt, welches zudem noch großflächig zugänglich ist. Das Projekt setzt eine neue Technologie ein, die trotzdem schon sehr ausgereift ist.“

Marko Müller zur Wahl als Deutschland-Gewinner des James Dyson Award:
„Ich fühle mich über die Auszeichnung und Wertschätzung meiner Arbeit sehr geehrt. Mit meiner Arbeit wollte ich zeigen, dass die Möglichkeiten und Ansätze der alternativen Energiegewinnung bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind. Mit einfachen Mitteln können sich auch größere Systeme, wie in diesem Fall der Weinbau, autonom mit Energie versorgen und eine zentrale Energieversorgung weiter entlasten.
Für mein Projekt sehe ich den James Dyson Award als spannende Plattform, da jungen Kreativen die Möglichkeit geboten wird, ihre Ideen für eine sich wandelnde Zukunft zu vermitteln und zu einem Umdenken beizutragen.“

Inspiriert wurde Marko Müller durch den noch jungen Zweig des Mikro Energie Harvesting, bei dem Energie aus der Umwelt bezogen wird, um damit kleine dezentrale Bauteile oder Geräte zu speisen. Im Gegensatz zu Megawatt-Windrädern oder Staudämmen, liefern Technologien, die diesem Ansatz folgen, im Mikrobereich Energie, um für den individuellen Bedarf Strom zu erzeugen. Auf die Idee, die Technologie im Weinberg umzusetzen, kam er bei einer Wanderung durch die Weinlandschaften in seiner Heimat an der Mosel.

Neben „Wolt“ ziehen folgende Projekte in die nächste Runde des James Dyson Award 2011 ein:

  • You’d better drink tea – eine Kombination aus Teebeutel, dessen Verpackung und des Umrührers.
  • Backlift: Rettungstrage – eine innovative, flexible Transporthilfe für den bodengebundenen Rettungsdienst.
  • R2B2 Küchengerät mit alternativem Antriebskonzept – ein Projekt zur Reduzierung der privaten Elektroschrottproduktion.
  • SRD Sea Rescue Device – ein System zur automatisierten Seenotrettung.
  • Contour Crafting – ein Gebäudedrucker der mittels Blitzbeton die Konturen eines Gebäuderohbaus druckt und so binnen weniger Wochen ganze Siedlungen herstellen kann.
  • Save food – ein System zur Verwertung von Lebensmittelrestposten.
  • x-wash – die erste automatisierte Reinigungs- und Dekontaminationsanlage für Menschen weltweit.
  • Mirrormaid – ein Scheibenwischer für den Badspiegel.

Der James Dyson Award ist ein internationaler Designpreis, der die nächste Generation von Designern und Ingenieuren auszeichnet und junge Menschen für Design und Technik begeistern soll. Der Wettbewerb wird in 18 Ländern durchgeführt. Studierende der Fachbereiche Produktdesign, Industriedesign oder Ingenieurwissenschaften und junge Kreative, die ihr Studium der genannten Fachbereiche vor maximal vier Jahren abgeschlossen haben, waren aufgefordert, ihre Designideen einzureichen. Insgesamt wurden über 500 Projekte eingereicht, die meisten davon aus Deutschland.

Marko Müller gewinnt 1.000 Pfund (etwa 1.200 Euro). Zudem hat er sich, zusammen mit acht weiteren Nachwuchsdesignern aus Deutschland, für die nächste Runde des James Dyson Award qualifiziert. In dieser zweiten Runde werden die besten Projekte aus jedem der 18 teilnehmenden Nationen zuerst von Dyson Ingenieuren und in einer dritten Runde von einer internationalen Jury bewertet. Der Gewinner des diesjährigen James Dyson Award wird dann von Sir James Dyson persönlich ausgewählt und am 8. November bekannt gegeben. Das Preisgeld für den Gewinner beträgt insgesamt 20.000 Pfund (etwa 22.000 Euro), das zu gleichen Teilen an den Sieger und sein Universitätsinstitut geht.

Weitere Informationen zum Siegerprojekt, den 9 Finalisten aus Deutschland und allen Einreichungen beim diesjährigen Wettbewerb unter www.jamesdysonaward.org.

Quelle & Bild: Dyson GmbH


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