Der BUND berät bei Problemen mit Wespen und Hornissen

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Wespe - Foto: Roland SterSchwarz-gelb ist gefährlich? Nein, nur bei falschem Verhalten stechen Wespen oder Hornissen. „Selbst Wespennester auf dem Balkon müssen nicht immer umgesiedelt werden“, erläutert Wespenberaterin Brigitte Martin vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Darmstadt. Vor allem die Angst vor dem Stich der streng geschützten Hornissen ist völlig unbegründet: Ihr Gift wirkt nicht anders als das von anderen Wespen oder Bienen. Das Gift eines ganzen Wespenvolkes allein würde nicht ausreichen, um einen Durchschnittseuropäer in Lebensgefahr zu bringen. Selbstverständlich müssen Insektengiftallergiker immer vorsichtig sein, auch bei einem Stich in den Mund oder in den Hals muss unverzüglich ein Arzt geholt werden, da sonst Luftwege zuschwellen können, warnt der BUND.

Der BUND berät per Telefon oder E-Mail. „In über 80 Prozent der Fälle können sich Menschen und Tiere nach der Beratung für die wenigen Wochen bis zum Herbst miteinander arrangieren“, freut sich Brigitte Martin. Denn auch die Nester der beiden zuweilen lästig werdenden Arten der „Deutschen Wespe“ und der „Gemeinen Wespe“ sind je nach Witterungsverlauf meistens schon Ende November leer, da nur junge Königinnen überwintern. Das alte, kunstfertig gebaute Nest kann im Winter problemlos entfernt werden – bezogen wird es im nächsten Jahr nicht mehr.

Hinweise und Erläuterungen helfen, unliebsame Stecherlebnisse zu vermeiden, zumal nur diese beiden Wespenarten beim Frühstück im Garten oder der Grillparty wirklich lästig werden können. Andere Arten kümmern sich nicht um Kuchen, Eis und zuckersüße Getränke sondern um Blattläuse, Fliegen und manche Raupe, die sonst Salat oder Kohl verspeisen würden.

Wer viel im Freien essen und trinken will, kann schon jetzt eine Ablenkungsfutterstelle für die beiden zahlreichen, lästigen Wespenarten einrichten: Einfach an einer vom Tisch abgelegenen, regengeschützten Stelle einen flachen Teller mit etwas Zuckerwasser aufstellen und regelmäßig nachfüllen. Wird dann der eigene Tisch mit nelkengespickten Zitronenscheiben verziert, werden die Wespen diese Gerüche meiden. Von Wespenfallen herkömmlicher Art rät der BUND dringend ab, denn dadurch werden wahllos auch seltene Arten und Schmetterlinge angezogen und sterben qualvoll. Selbst sollte ein Wespennest nicht bekämpft werden. Zu groß ist die Gefahr, dabei gestochen zu werden und mit gesundheitsschädlichen Wirkstoffen in Kontakt zu kommen.

Wespenberater erklären beispielsweise, wie harmlose und lästige Wespenarten – auch am Nest – zu unterscheiden sind; was getan werden kann, um diese interessanten Tiere im Frühjahr bei Nestgründung und Nestbau an passenden Stellen zu unterstützen, aber auch, wie es zu vermeiden ist, dass im nächsten Jahr Wespen im Rollladenkasten ein Nest bauen.

Im Vordergrund der Beratung steht stets das Überleben des Wespenvolkes: Können einfache Maßnahmen, wie das Aufhängen eines Vorhanges oder der Verzicht, um ein Erdnest im Garten zu arbeiten, vor Stichen schützen? Wenn nicht, rät der BUND, zu fachgerechtem Umsiedeln anstatt zu töten, wenn es gar nicht anders geht. Nicht nur Wespennester in Gartenhütten und Dachböden, sondern auch in Rollladenkästen können umgesiedelt werden. Bei Hornissen wird hierzu eine Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde benötigt, da Hornissen unter besonderem Artenschutz stehen.

Der BUND Darmstadt bietet auf seinen Internetseiten unter der Rubrik „Service und Beratung“ umfangreiche Informationen und Beratungsadressen zu Wespen und Hornissen an und steht auch für Umsiedlungen und Vorträge zur Verfügung: www.bund-darmstadt.de, Telefon 06151 37931.

Bild: Foto: Roland Ster
Quelle:  Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Hessen e.V., Ortsverband Darmstadt


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