Autonomie: TU Darmstadt berichtet vor dem Hessischen Landtag

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karo 5TU-Präsident Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel hat am Mittwoch (01.06.11) gemeinsam mit der Vorsitzenden des Hochschulrates, Prof. Dr. Heidi Wunderli-Allenspach, vor dem Wissenschaftsausschuss des Hessischen Landtags über die Entwicklung der Modelluniversität berichtet.

Unter anderem stellten Prömel und Wunderli-Allenspach, die zugleich Rektorin der ETH Zürich ist, die Pläne der TU Darmstadt vor, auf die weiterhin hohe Nachfrage nach Studienplätzen zu reagieren. Sie verdeutlichten, dass bei der erwarteten weiteren Zunahme der Studierendenzahlen bei bereits aktuell hoher Auslastung die Mittel aus dem Hochschulpakt 2020 nicht ausreichen werden. Obwohl die TU Darmstadt zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stehe und weitere Studierende aufnehmen werde, müsse die TU auch sicherstellen, dass die hohe Qualität des Studiums erhalten bleibt. Dafür setze die Universität verschiedene bauliche, personelle und technische Maßnahmen um: Die neue Universitäts- und Landesbibliothek (Kosten: 73,8 Millionen Euro) wird ebenso 2012 in Betrieb gehen wie das neue Hörsaal- und Medienzentrum auf dem Campus Lichtwiese (Kosten: 33,7 Millionen Euro), Professoren sollen befristet berufen und frei werdende Stellen vorzeitig wiederbesetzt werden und das E-Learning wie die Aufzeichnung und Übertragung von Vorlesungen und Seminaren ausgebaut werden. Auch wenn es kurzfristig nicht zu vermeiden gewesen sei, die Zulassungsbeschränkungen in besonders stark nachgefragten Fächern für das kommende Wintersemester zu verschärfen, bleiben Fächer wie Physik, Geowissenschaft, Informatik, Elektrotechnik oder Materialwissenschaft zulassungsfrei. So werde der Schwerpunkt der neuen Studienplätze weiterhin auf den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) liegen, deren Absolventen von Arbeitgebern aus Wirtschaft und Wissenschaft dringend gesucht werden.

Die Lehre weiter stärken und verbessern wird darüber hinaus das erfolgreiche Abschneiden der TU Darmstadt im Bund-Länder-Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre: Für das Konzept „KIVA – Kompetenzentwicklung durch interdisziplinäre Vernetzung von Anfang an“ wurden 13 Millionen Euro bewilligt. Wie Prömel und Wunderli-Allenspach weiter ausführten, war die TU Darmstadt darüber hinaus auch mit Forschungsanträgen erfolgreich: So hat die TU Darmstadt als einzige hessische Hochschule noch Chancen, in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ein zusätzliches Exzellenzcluster (TAIFUN – Tailored Functionality in Ceramic Materials) sowie eine Graduiertenschule (Graduate School of Energy Science and Engineering) zu erhalten. In der dritten Staffel der Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) fördert das Land Hessen mit den Schwerpunkten „Cocoon“, „Dynamo PLV“ und „Soft Control“ dazu drei weitere Projekte an der TU Darmstadt. Darüber hinaus entsteht in Darmstadt ab 2011 mit dem neuen Hessischen Hochleistungsrechner die leistungsfähigste Rechnerinfrastruktur Hessens. Der rund 21,3 Millionen teure Rechner wird 2012 in Betrieb gehen und kann als Landeshochleistungsrechner von Wissenschaftlern aller hessischen Hochschulen sowie der Gesellschaft für Schwerionenforschung GSI genutzt werden.

Die eingeworbenen Drittmittel der TU Darmstadt stiegen im Jahr 2010 auf die Rekordsumme von rund 139 Millionen Euro. Im Grundhaushalt, den das Land Hessen finanziert, wird die Universität für das Jahr 2011 allerdings Einbußen in Höhe von 4,5 Millionen Euro hinnehmen müssen.

Quelle: TU Darmstadt


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