Partner aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden House of IT in Darmstadt gründen

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Die hessische Landesregierung und Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft werden in Darmstadt gemeinsam das House of IT (HIT) gründen. Ihre konkreten Pläne haben die Mitglieder der Gründungsinitiative am Montag (14.03.11) vorgestellt.

Die Informationstechnologie (IT)-Branche im Rhein-Main-Gebiet wird ihre wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Stärken weiter vernetzen. Dazu wird eine Gründungsinitiative aus hessischer Landesregierung, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Software-Unternehmen und IT-Dienstleistern sowie der Wissenschaftsstadt Darmstadt das House of IT (HIT) etablieren. Mittlerweile ist die Satzung des Trägervereins unterschriftsreif, die Webseite online und die Position des Geschäftsführers bundesweit ausgeschrieben. Mit dem HIT soll ein Ort entstehen, an dem die Partner eng kooperieren und sich vertrauensvoll austauschen. „Als Leuchtturm strahlt das House of IT die Exzellenz des IKT-Standortes Hessen aus und macht die Leistungsfähigkeit dieser Region international sichtbar. Das Land Hessen hat mit dem House of Finance und dem House of Logistics and Mobility (HOLM) ein ganz neues Kapitel in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft aufgeschlagen; mit dem House of IT schreiben wir diese Erfolgsgeschichte konsequent fort“, sagte Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch. Vor allem für kleine und mittelständische IT-Unternehmen werde das HIT in Zukunft ein unverzichtbarer Anlaufpunkt für kooperative Forschung, Weiterbildung und Beratung sein.

Das House of IT schafft Innovationen und Arbeitsplätze
Das House of IT wird die Region Frankfurt-Rhein-Main mit dem Schwerpunkt Darmstadt als herausragenden Standort für die IT-Branche national wie international noch bekannter machen. Außerdem möchten die Partner das Gründungs- und Ansiedlungsklima in der Region fördern. Dadurch sollen ausgezeichnete Wissenschaftler, Fachkräfte und Studierende angezogen werden, die Wertschöpfung, Innovationskraft und das Wachstum in der IT-Branche weiter gesteigert werden und neue Arbeitsplätze in der Region entstehen. Das Gesamtkonzept für das House of IT ruht auf den drei Säulen Forschung/Wissens- und Technologietransfer, Weiterbildung und Lehre sowie Unternehmensgründung und Wachstum.

Forschung/Wissens- und Technologietransfer:
IT-Unternehmen und Wissenschaftler aus der informatiknahen Forschung werden im HIT in gemeinsamen Projekten zusammenarbeiten. Das stellt die Praxisrelevanz der Forschung sicher, treibt den Wissens- und Technologietransfer voran und wird insbesondere den Bedürfnissen kleiner und mittelständischer IT-Unternehmen gerecht. Ziel dieser Aktivitäten ist es, Forschungsergebnisse noch schneller als bisher in Markterfolge umzusetzen. Dazu wird unter anderem ein Marktplatz für kooperative Forschungsvorhaben sowie ein „Institute for Interdisciplinary Studies on the Future Internet“ aufgebaut, das zukunftsrelevante IT-Themen wie Internet-Sicherheit, mobile Kommunikation oder Cloud Computing weniger aus klassisch technologischer, sondern aus einer interdisziplinären Perspektive betrachten wird.

Weiterbildung und Lehre:
Das House of IT wird verschiedene Weiterbildungsangebote für IT-Fachkräfte anbieten, die von einzelnen Seminaren über Web-Trainings und Master-Programmen bis hin zu maßgeschneiderten Angeboten für einzelne Firmen reichen. Hier soll IT-Fachkräften Know-how in Bereichen wie General Management/BWL, Recht, Wirtschaftsinformatik, aber auch in aktuellen Themenfeldern der Informatik, wie beispielsweise IT-Sicherheit vermittelt werden.

Unternehmensgründung und Wachstum:
Das House of IT hilft neue Ideen zu verwirklichen und erfolgreich zu vermarkten. Dazu beraten die HIT-Mitarbeiter Gründungswillige und junge Unternehmen der IT-Branche und stellen mit Hilfe einer webbasierten Kooperationsplattform hilfreiche Kontakte her.

Über diese eigenen Angebote und Projekte hinaus wird das House of IT bereits bestehende IT-Initiativen und -angebote in der Region bündeln. Zur Schaffung von Synergien wird das HIT in der Darmstädter Mornewegstraße beheimatet sein, wo bereits die Geschäftsstelle des von der Bundesregierung ausgezeichneten „Software-Clusters“ und das Center for Advanced Security Research Darmstadt (CASED) ihren Sitz haben.

Kleine und mittelständische IT-Unternehmen herzlich willkommen
Die Gründungsmitglieder des House of IT sind das Land Hessen, die Wissenschaftsstadt Darmstadt, die Technische Universität Darmstadt, die Hochschule Darmstadt, die Goethe-Universität Frankfurt, die Fraunhofer-Institute für Graphische Datenverarbeitung IGD und Sichere Informationstechnologie SIT, die Software AG, Ernst & Young, AGT, SAP und Accenture. Internationaler Kooperationspartner ist die Universität IDC Herzliya (Israel). Weitere Kooperationspartner und Mitgliedsunternehmen, insbesondere aus der starken mittelständischen IT-Wirtschaft und der Gründerszene, sollen bald folgen. In der Geschäftsstelle des House of IT entstehen zunächst fünf Arbeitsplätze, dazu wird das HIT projektbezogen weitere Stellen für IT-Fachkräfte und Wissenschaftler einrichten.

Schon heute gilt Südhessen mit dem Zentrum Darmstadt als Software-Herz Deutschlands. In Hessen sind in der IKT-Branche knapp 77.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Dabei bildet die Software-Industrie mit knapp 4.000 Softwarehäusern einen Schwerpunkt in der IT-Landschaft der Region. Neben den IT-Anbietern existiert in der Rhein-Main-Region eine Vielzahl von Anwendern, für die der Einsatz von IT essenziell ist. Hierzu zählen die Finanzbranche in Frankfurt, die Logistikbranche rund um einen der weltweit größten Verkehrsknotenpunkte sowie die Pharma-/Life-Sciences-Branche, die ebenfalls im Rhein-Main-Gebiet stark konzentriert ist. Hinzu kommen viele kleine und mittelständische Unternehmen sowie IT-Beratungsgesellschaften mit Sitz in der Region. Daraus ergeben sich vielfältige und vielverspre­chende Möglichkeiten für Kooperationen mit dem House of Finance, dem House of Logistics and Mobility sowie dem geplanten House of Pharma.

Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, Präsident der TU Darmstadt:
„Die TU Darmstadt nimmt in der IT-Forschung international inzwischen eine deutlich sichtbare Spitzenstellung ein. Viele unserer Forschungsaktivitäten, die in unserem internen Forschungscluster „Future Internet“ zusammengefasst sind, bergen konkretes Anwenderpotential. Mit dem House of IT werden wir den Wissenstransfer in die IT-Wirtschaft weiter stärken.“

Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG:
„Das House of IT wird die IT-Plattform für eine weltweit sichtbare Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main. Sie bündelt einerseits IT-Aktivitäten für die Region aus dem privaten und öffentlichen Bereich und bietet anderseits eine Plattform für Forschung & Entwicklung, interdisziplinäre Aus- und Weiterbildung und Start-up Aktivitäten.“

Walter Hoffmann, Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt:
„Die Wissenschaftsstadt Darmstadt begrüßt die Initiative zur Etablierung eines House of IT in Darmstadt ausdrücklich als richtungweisendes Projekt der Standortentwicklung und ist ihm deshalb als Gründungsmitglied beigetreten. Mit 600 IT-Unternehmen, 6.000 Studierenden in IT-nahen Fachrichtungen und 10.000 Beschäftigten im engen IT-Umfeld sind die Informations- und Kommunikationstechnologien ein zentrales Cluster des Darmstädter Wirtschafts- und Wissenschaftslebens. Die Förderung des Sektors insgesamt, vor allem aber der Schnittstellen zwischen Forschung und Ökonomie, ist ein Vitalinteresse der Wissenschaftsstadt Darmstadt, um die Zukunftsfähigkeit der Stadtgesellschaft insgesamt zu garantieren.“

Prof. Dr. Dieter W. Fellner, Leiter des Fraunhofer IGD:
„Visual Computing, also bild- und modellbasierte Informatik, ist eine IT-Schlüsseltechnologie, um sich in der modernen computergeprägten Welt zurechtzufinden. Sie hilft uns, die immer komplexer werdenden Systeme in allen Bereichen von der Mensch-Maschine-Schnittstelle bis zum Internet der Zukunft besser zu nutzen. Wir freuen uns darüber, unsere Erfahrungen auf diesem Gebiet in das House of IT einzubringen und die Technologie mit den Partnern gemeinsam weiter zu entwickeln.”

Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung, Accenture Deutschland:
„Accenture als eine der führenden Unternehmensberatungen weltweit engagiert sich für das House of IT, weil sich in der Region Frankfurt-Rhein-Main Technologie- und Innovationskompetenz ballt. Wir möchten daran mitwirken, das hier vorhandene Potenzial an IT-Know-How und Talenten weiter zu entfalten und den IT-Standort Deutschland weiter zu entwickeln.“

Prof. Dr. Ralph Stengler, Präsident der Hochschule Darmstadt:
„IT-Wissen veraltet so schnell wie in kaum einer anderen Branche. Mindestens alle drei bis vier Jahre wird eine Auffrischung nötig, um nicht zurückzufallen. Daran hängt entscheidend die Innovationskraft des ganzen IT-Standorts Rhein Main Neckar. Neben Forschungsressourcen wird die Hochschule Darmstadt daher im Schwerpunkt hochkarätige Weiterbildungsangebote in das Angebotsspektrum des House of IT einbringen.“

Prof. Dr. Roser Valenti, Vizepräsidentin der Goethe-Universität Frankfurt:
„Eine herausragende IT- und damit auch Softwareunterstützung ist heute und mehr noch in der Zukunft eine Grundvoraussetzung zur Gestaltung leistungsfähiger Geschäftsprozesse. Insoweit freuen wir uns als Goethe-Universität Frankfurt über die Gründung des House of IT und sind durch Forschungsprojekte, aber auch durch Kooperationen in der Weiterbildung eingebunden. Darüber hinaus sollen mit Blick auf IT-Unternehmen die Gründungsaktivitäten der beiden Universitäten Darmstadt und Frankfurt stärker miteinander verzahnt werden.”

Prof. Dr. Michael Waidner, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie und stellvertretender Leiter des Centers for Advanced Security Research Darmstadt (CASED):
“Nirgendwo in Deutschland findet man eine ähnliche Ballung an Kompetenz im Bereich IT-Sicherheit wie in der Region Darmstadt. Gerade die angewandte IT-Sicherheitsforschung, für die das Fraunhofer SIT steht, braucht aber einen Kontext, eine Anwendung. Das HIT wird ein wichtiges Bindeglied werden zwischen der IT-Sicherheitsforschung und -entwicklung in der Region einerseits und den verschiedenen Branchen und Nutzern von IT-Sicherheitsprodukten und -dienstleistungen andererseits.”

Dr. Robert Heinrich, Ernst & Young GmbH, Head of Advisory Services Germany, Switzerland, Austria:
„Mit dem House of IT wird nicht nur eine hervorragende Möglichkeit geschaffen, multidisziplinäre Aus- und Weiterbildung im IT Umfeld mit nationalen und internationalen Kooperationspartnern für Interessierte bereit zu stellen – es wird auch ein “Nährboden” für Unternehmensgründungen geschaffen, die im IT Bereich vielfältige neue erfolgreich am Markt platzierbare Geschäftsideen hervorbringen werden.“

Quelle & weitere Informationen:
www.house-of-it.eu


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