Buchvorstellung mit Lesung

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Kunsthalle DarmstadtAm Montag, dem 28. Februar 2011, um 17.00 Uhr, lädt das Hessische Landesmuseum Darmstadt zur Buchvorstellung mit Lesung „Karl Freund (1882 – 1943) – Ein jüdischer Kunstwissenschaftler in Darmstadt“ mit Dr. Elisabeth Krimmel in die Kunsthalle am Steubenplatz in Darmstadt ein.

Anhand persönlicher Notizen, recherchierter archivalischer Quellen und fotografischer Dokumente werden die Herkunft und Ausbildung von Dr. Karl Freund, seine vielseitige und erfolgreiche Tätigkeit am Hessischen Landesmuseum Darmstadt, sowie das jähe Ende seiner Karriere und die damit verbundene Isolierung, Diskriminierung und Ermordung im Konzentrationslager Auschwitz im vorliegenden Buch dargestellt.

Karl Freund hat in Heidelberg, Berlin und München Kunstgeschichte, Anthropologie, neuere Philologie und Archäologie studiert. 1906 promovierte er mit der Arbeit über die „Wand- und Tafelmalerei der Münchener Kunstzone im Ausgang des Mittelalters“. 1910 begann er als Volontär im Landesmuseum. 1917, noch während des Ersten Weltkrieges, wurde er zum Kustos ernannt und war von 1919 bis 1933 für die Gemäldesammlung und das Kupferstichkabinett zuständig.

Künstler und Kunstwerke beleuchtete er aus immer neuen Aspekten quer durch die Jahrhunderte und Weltkulturen. Fundament seiner originären Suche nach dem Sinn von Kunst blieb sein Misstrauen gegenüber traditionellen kunsthistorischen Forschermethoden. Desgleichen lehnte er den Fortschrittsglauben künstlerischer Avantgarden seiner Zeit ab. So hat die Denk- und Schreibweise von Karl Freund nichts an Aktualität verloren. Im Gegenteil, in ihrer Selbständigkeit und Unmittelbarkeit fordern die Texte zum Dialog mit den Kunst-Utopien unserer Zeit heraus.

Dem mit 80 Abbildungen versehenen biografischen Teil schließen sich die zwischen 1920 und 1941 niedergeschriebenen und nur fragmentarisch erhaltenen Schriften an. Sie wurden in „Aufzeichnungen“ und „Texte zur Kunst“ gegliedert. Letztere umfassen Besprechungen von Ausstellungen für Tageszeitungen sowie Entwürfe und Manuskripte zu Vorträgen, die Karl Freund zwischen 1920 und 1930 im Hessischen Landesmuseum gehalten hat.

Zur Autorin:
Elisabeth Krimmel (geb. 1937 in Hanau) studierte Naturwissenschaften, Germanistik, Archäologie und Kunstgeschichte in Genf, Berlin und Freiburg und promovierte in Basel mit einer Arbeit über Hans von Marées, Adolf Hildebrandt und Conrad Fiedler. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit an der Neuen Nationalgalerie in Berlin arbeitet sie, seit ihrer Heirat mit dem Maler und früheren Direktor des Instituts Mathildenhöhe Bernd Krimmel, freiberuflich in Darmstadt als Kunsthistorikerin und beschäftigt sich vor allem mit Kunst und Kunsttheorien des 19. und 20. Jahrhunderts.

Das Buch kostet 39 Euro. Er ist im Museumsshop des HLMD und im Buchhandel erhältlich.

Ablauf des Abends:
Begrüßung
Staatsministerin a.D. Ruth Wagner
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen
Dr. Theo Jülich
Hessisches Landesmuseum Darmstadt

Vorstellung des Buches mit Lesung
Dr. Elisabeth Krimmel, Kunsthistorikerin
Karl Freund – sein Leben, sein Werk, sein Schicksal
István Vincze, Staatstheater Darmstadt

Anschließend laden die Freunde des HLMD zu einem Umtrunk ein.

Der Eintritt ist frei.

Quelle: Hessisches Landesmuseum Darmstadt


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