Kirchners Experimente mit dem Medium Fotografie

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Ernst Ludwig KirchnerEiner der Hauptvertreter des Expressionismus, Ernst Ludwig Kirchner, kann ab 25. Januar 2011 in Darmstadt neu entdeckt werden. In der Kunsthalle sind Werke des Künstlers zu sehen, die selbst in Fachkreisen weitgehend unbekannt sind: Kirchners Fotografien. Der 1880 in Aschaffenburg geborene Maler und Grafiker experimentierte auf vielfältige Weise mit dem Medium Fotografie. In Zusammenarbeit mit dem Kirchner-Museum in Davos und der Sammlung E.W.K. in Bern sind bis 25. April 2011 rund 85 Fotos ausgestellt, die mit etwa 30 Papierarbeiten und neun Gemälden in Dialog treten und damit seinen Arbeitsprozess vermitteln. Neben dem „kulturfonds frankfurt rheinmain“ ist das Darmstädter Pharma- und Chemieunternehmen Merck Hauptsponsor der Ausstellung „Faszination Kirchner“. Sie ist Teil des Kooperationsprojektes „Phänomen Expressionismus“, an dem sich seit 2009 rund 20 Kulturinstitutionen aus der Rhein-Main-Region beteiligen.

„Nach der bedeutenden Kirchner-Retrospektive im vergangenen Jahr im Frankfurter Städel-Museum freuen wir uns, dass die Kunsthalle Darmstadt nun das Gesamtkunstwerk Kirchners unter neuen Vorzeichen präsentiert“, sagt Daniela Lewin, Referentin für Kunst- und Kultursponsoring bei Merck. Die Fotografien dokumentieren zum einen Ausstellungen der expressionistischen Künstlergruppe „Brücke“, die Kirchner 1905 in Dresden mitbegründete; zum anderen geben sie arrangierte intime Einblicke in das eigene Atelier im schweizerischen Davos.

Kirchner stellte in der Fotografie Querverweise zwischen Kunst und Realität her, um die Methoden seiner expressionistischen Malerei offenzulegen. Auf der anderen Seite „übersetzte“ er auch Fotografien in Malerei. „Aus Hell-Dunkel-Verteilungen, Überbelichtungen und Überblendungen entwickelte er in den späten Gemälden ein Eigenleben von Licht, Schatten und Farbe, die nicht mehr an Bildgegenstände gebunden sind und rätselhafte Bildräume entstehen lassen. Damit erklärt die Ausstellung auch die Entstehung von Kirchners berühmtem ‚Neuen Stil‘“, sagt Dr. Peter Joch, Direktor der Kunsthalle Darmstadt zur Ausstellungseröffnung.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Darmstadt, Steubenplatz 1, ist dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt acht Euro, ermäßigt sechs Euro.

Informationen zur Ausstellung finden sich im Internet unter: www.kunsthalledarmstadt.de und www.kulturfonds-frm.de.

Quelle: Merck KGaA
Bild: Kunsthalle Darmstadt


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