„Gegen den Krieg“ – Bilder gesellschaftlichen Wandels 8

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Die Schader-Stiftung und das Hessische Landesmuseum Darmstadt zeigen seit Februar 2007 gemeinsame Ausstellungen unter dem Titel „Bilder gesellschaftlichen Wandels“. Die auf die Verbindung von Gesellschaftswissenschaften und Praxis zielenden Fragestellungen und Forschungsfelder der Schader-Stiftung stehen im Dialog mit der Geschichte, den Themen und Motiven der Kunst. Basis dieser Ausstellungen sind die reichen Bestände an Gemälden, Skulpturen und Arbeiten auf Papier des Hessischen Landesmuseums.

Seit 1953 befindet sich der Zyklus „Die Apokalypse unserer Zeit“ von Frans Masereel (1889-1972) im Hessischen Landemuseum Darmstadt und wurde dort mehrfach als Mahnung gegen den Krieg und auch zum Gedenken an die Darmstädter „Brandnacht“ vom 11. September 1944 ausgestellt. 1986, zur Hochzeit der Friedensbewegung gegen die atomare Aufrüstung, war er das letzte Mal in einer Ausstellung zu sehen.

Vermag sich die Kunst wirkungsvoll gegen die Schrecken des Krieges zu behaupten? Kann die Darstellung von Krieg noch Mahnung sein? Die Ausstellung „Gegen den Krieg“ versteht sich als Beitrag zur Diskussion. Beispielhaft ins Zentrum stellt sie die 26 großformatigen Tuschpinselzeichnungen von Frans Masereel. Die Arbeiten sind in den Jahren 1940 bis 1944 entstanden. Ihre Grundlage war die Erfahrung des Künstlers, seine Flucht aus Paris im Jahr 1940 vor den anrückenden deutschen Truppen in den damals noch unbesetzten Süden Frankreichs. Neben Masereels Folge wird in der Ausstellung Albrecht Dürers (1471-1528) berühmte „Apokalypse“ zu sehen sein. In Anlehnung an die „Offenbarung des Johannes“ stellte Dürer am Ende des 15. Jahrhunderts den Untergang der Welt dar. Für das hereinbrechende Unheil prägte er Bildformen, die Masereel aufgriff und deren Sprengkraft noch heute zu spüren ist.

Das Thema der Ausstellung hat bis zur Gegenwart nicht an Aktualität verloren. Eine interdisziplinäre Tagung mit dem Thema „Kann die Darstellung von Krieg noch Mahnung sein?“ greift diese Aktualität auf. Sie findet am 27. November 2010, im Schader-Forum statt und versammelt Vertreter aus der Bundeswehr, Hilfsorganisationen, Medien, den Sozialwissenschaften und der Kunst zur Diskussion.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit Beiträgen von Dr. Mechthild Haas, Prof. Dr. Harald Müller und Frans Masereel. Sie wird darüber hinaus begleitet von Führungen und einem Museumskolleg.

Anschrift: Galerie der Schader-Stiftung, Goethestr. 1, 64285 Darmstadt, 
http://galerie.schader-stiftung.de

Eröffnung: Mittwoch, 6. Oktober 2010, 19 Uhr, Galerie der Schader-Stiftung
Laufzeit der Ausstellung : 7. Oktober 2010 bis 2. Januar 2011
Öffnungszeiten: Dienstag-Samstag 10-17 Uhr, Mittwoch auch bis 20 Uhr, Sonntag 11-17 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt frei

Quelle: Hessisches Landesmuseum Darmstadt


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