Erhaltungs- und Ergänzungsmaßnahmen auf der Mathildenhöhe beginnen

Teilen

Mathildenhöhe DarmstadtOberbürgermeister und Kulturdezernent Walter Hoffman stellte am Dienstag (15. Juni 2010) gemeinsam mit dem Koordinator Mathildenhöhe, Nikolaus Heiss, während eines Rundgangs die Bau-, Verbesserungs- und Ergänzungsmaßnahmen des Investitionsprogramms Mathildenhöhe vor. Die Maßnahmen basieren auf der Rahmenkonzeption Mathildenhöhe, die im Juli 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt kommt damit ihrer selbst eingegangenen Verpflichtung nach, die Erhaltung, Pflege, Sanierung, bauliche Ergänzung und städtebaulich-architektonische Weiterentwicklung des kulturellen Erbes Künstlerkolonie voranzutreiben.

„Die aktuellen Maßnahmen stehen im Einklang mit den Bestimmungen des Weltkulturerbes und dienen der weiteren Vorbereitung des Antrags zur Aufnahme in die Tentativliste. Das Gesamtkunstwerk Mathildenhöhe nimmt durch die Verbindung von Lebensreformbewegung und Architekturgeschichte eine Sonderstellung ein und ist weltweit einmalig. Dieses hohe kulturelle Gut gilt es aus der Sicht der Gegenwart verantwortungsvoll zu erhalten und auf bestem Niveau weiterzuentwickeln“, erläuterte Oberbürgermeister Walter Hoffmann während des Rundgangs die Gestaltungsaufgaben auf der Mathildenhöhe

Im Einzelnen handelt es sich um folgende Projekte:

  1. Wiedererrichtung der Betonpergolen auf der Nordostseite der Ausstellungshallen ab Mai 2010, stilgerechte Bepflanzung ab Herbst 2010.
  2. Energetische Sanierung des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt ab 2010 bis 2011.
  3. Einrichtung eines Baufeldes für experimentelle Bauten östlich der Ausstellungshallen.
  4. Einrichtung eines Büros für das Institut Mathildenhöhe im Oberhessischen Haus bis Januar 2011.
  5. Instandsetzung des Hochzeitsturmkopfes: Balkone ab 14. Juni 2010, Kupferblech-Dacheindeckung, Verfugung, Sandstein, Fenster, Verputz ab August 2010.
  6. Technische Erneuerung der Toilettenanlagen im Ausstellungsgebäude ab Herbst 2010.
  7. Einbau eines behindertengerechten Aufzugs im Ausstellungsgebäude ab Herbst 2010.
  8. Konservatorische Beprobung der Plastiken im Platanenhain ab Mitte Juni 2010 mit dem Ziel eines Restaurierungskonzepts für das größte original erhaltene Gesamtkunstwerk Bernhard Hoetgers.
  9. Technische Verbesserung des Albin-Müller-Beckens mit Einbau einer Entkalkungsanlage und Wiederherstellung der Balustrade ab Juli 2010.
  10. Technische Aufrüstung des Habich-Brunnens am Haus Olbrich ab Juli 2010.
  11. Konstruktive Verbesserung der Stützmauer am Haus Olbrich und Pflanzung eine Stieleiche ab Mai 2010.
  12. Durchführung eines Wettbewerbs zur Errichtung eines Museums auf dem Grundstück des ehemaligen Hauses Christiansen. Entscheidung 24./25. Juni 2010. Ausstellung der Arbeiten ab dem 28. Juni 2010 in den Ausstellungshallen.
  13. Versetzung des Ernst-Ludwig-Brunnens an einen anderen Ort auf der Mathildenhöhe und Restaurierung 2010/11.
  14. Verbesserungen des Schutzes der Mosaikpflasterflächen auf den Gehwegen ab 2010.

Die Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe gilt als eine der schönsten Jugendstilanlagen Deutschlands. Das zwischen 1901 und 1914 in vier Ausstellungen entstandene Ensemble ist von hoher bau- und kunstgeschichtlicher Bedeutung: Von der Darmstädter Künstlerkolonie gingen entscheidende Impulse für die Entwicklung der Architektur des 20. Jahrhunderts aus. Das Darmstädter Experiment, unter künstlerischen Aspekten ganzheitliche Modelle modernen Lebens vorzuführen, gab Impulse zu Reformen in Architektur, Gartenkunst, Innendekoration und Kunsthandwerk.

Die Stadtverordnetenversammlung der Wissenschaftsstadt Darmstadt beschloss am 29. Januar 2008 die Erarbeitung einer Gesamtkonzeption zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Mathildenhöhe, der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt stimmte am 15.August 2009 der Rahmenkonzeption auf der Basis einer Bestandsaufnahme sämtlicher Gebäude, Kunstwerke und Gärten der Mathildenhöhe zu. „Aus dieser Rahmenkonzeption wurden die Erhaltungsmaßnahmen entwickelt, mit deren Umsetzung wir jetzt beginnen. Im Prüfverfahren für eine mögliche Anmeldung der Künstlerkolonie als Weltkulturerbe kommen wir damit ein gutes Stück voran“, so Darmstadts Oberbürgermeister Walter Hoffmann

Die Rahmenkonzeption Mathildenhöhe ist im Internet abrufbar unter: www.darmstadt.de/darmstadt-erleben/jugendstil/index.htm.

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


Teilen