Trendwende: Immer mehr junge Familien mit Kindern entscheiden sich für Darmstadt

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Immer mehr Eltern mit kleinen Kindern wollen in Darmstadt leben. Bis Ende des Jahres 2010 werden mehr Dreijährige in der Wissenschaftsstadt Darmstadt leben als drei Jahre zuvor in der Stadt geboren wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren verlassen wesentlich weniger junge Familien Darmstadt, zudem werden mehr Darmstädter Kinder geboren. Dies geht aus einer Erhebung des Amtes für Familie, Kinderbetreuung und Sport der Wissenschaftsstadt Darmstadt hervor.

Die Daten zeigen mit Blick auf die Betreuungsangebote für die kommenden Jahre eine klare Trendwende: Wurden 2004 1.426 Darmstädter Kinder geboren, von denen drei Jahre später im Kindergartenalter 178 Kinder in der statistischen Anmeldequote fehlten, gab es aus dem Geburtenjahrgang 2006 drei Jahre später nur noch eine Differenz von 41 Kindern, die nicht im Kindergarten angemeldet worden waren.

„Das ist in der Gesamtsicht eine gute Nachricht. Sie beweist, dass Darmstadt mit seiner familienfreundlichen Politik in den letzten Jahren viel richtig gemacht hat. Aber natürlich stellt uns das bei einer unserer wichtigsten Aufgaben, der Bereitstellung von Plätzen für die Kinderbetreuung, auch vor eine neue Herausforderung“, erläutert Darmstadts Familiendezernent, Bürgermeister Wolfgang Glenz.

Bislang wurde von durchschnittlich 1.300 Kindern pro Geburtenjahr ausgegangen und mit einer 95-prozentigen Nachfrage nach Betreuungsplätzen gerechnet. Aufgrund des bisherigen Datenmaterials hatte das Amt für Familie, Kinderbetreuung und Sport einen Bedarf von 4.325 Kindergartenplätzen ermittelt, die in Darmstadt einer etwa

95-prozentigen Bedarfsabdeckung entsprechen. Die Platzkapazität selbst lag 2009 bei 4.320 Plätzen für Kinder im Kindergartenalter. Diese Zahlen müssen nun aufgestockt werden, denn zu Beginn des Kindergartenjahres 2010/11 hat Darmstadt zum ersten Mal mehr Kinder (+6) als der entsprechende Jahrgang Geburten hatte.

Familiendezernent Glenz: „Es ist klar, dass wir hier unmittelbar handeln müssen, wenn wir auch künftig eine hundertprozentige Bedarfsabdeckung für die Betreuung Darmstädter Kinder erreichen wollen.“ Deshalb gehe man ab sofort bei der Ermittlung der Bedarfszahlen von einer grundsätzlichen Größe der Geburtenjahrgänge von 1.400 Kindern aus. Das sind rund 100 Kinder pro Jahrgang mehr als bisher – Kinder, die auch in Darmstadt bleiben. Hochgerechnet auf die kommenden Jahre werden im Kindergartenbereich bis zu 400 Plätze mehr benötigt.

„Dies ist eine Herausforderung für uns als Stadt, der wir uns stellen. Wir haben sofort mit einer Ausweitung des Angebots an Betreuungsplätzen begonnen, so dass sich kurzfristig bereits erfreuliche Lösungen abzeichnen“, so Bürgermeister Wolfgang Glenz.

So werden noch in diesem Jahr sechzig neue Plätze in der Kindertagesstätte an der Lichtenbergschule für Darmstädter Kinder zur Verfügung stehen. Ebenso konnte durch Verhandlungen mit dem Träger in der Auferstehungsgemeinde in Arheilgen eine weitere Kindergartengruppe mit zwanzig Plätzen eingeplant werden, die Ende das Jahres im Kinderhaus Sonnenblume ihre Türen öffnet. Zudem werden 2010 in der Kranichsteiner Kita am See durch den Ersatzbau zusätzlich zehn Plätze im Kindergartenbereich geschaffen. Ergänzend verhandelt die Wissenschaftsstadt Darmstadt mit dem Förderkreis Kinderbetreuung von FH und TU über weitere 20 Plätze in den früheren Räumlichkeiten des Waldkindergartens.

„Das bringt uns als Sofortmaßnahme bereits in diesem und im nächsten Jahr 110 neue Kindergartenplätze“, erklärt Familiendezernent Wolfgang Glenz die Strategie innerhalb seines Dezernats. Auch im bisherigen Angebot der Freien Träger sieht Wolfgang Glenz noch Spielraum. So sollen durch das Amt für Familie, Kinderbetreuung und Sport mit den Trägern gemeinsam noch einmal die vorhandenen Plätze auf eine optimale Auslastung der Einrichtungen hin überprüft werden. Für die mittelfristige Ausweitung des Angebotes an Kindergartenplätzen solle es einen Arbeitsauftrag an die Verwaltung geben, die fehlenden Plätze und Einrichtungen bedarfsgerecht und flexibel zu planen. Unter anderem soll dabei eine weitere Kindertagesstätte am Standort Arheilgen-West geschaffen werden.

„Natürlich bringen alle diese Maßnahmen für die Wissenschaftsstadt Darmstadt auch finanzielle Mehrausgaben mit sich“, so Bürgermeister Glenz, der als Stadtkämmerer auch die Lage der städtischen Finanzen bedenkt. Man müsse in den kommenden Jahren damit rechnen, dass der weitere Ausbau der Kinderbetreuung mit bis zu 300 Plätzen die Stadt fünf bis sechs Millionen Euro im investiven Bereich zusätzlich koste; ein dauerhafter zusätzlicher Finanzierungsbedarf bei den Betriebskosten für die neu zu schaffenden Plätze werde mit 1,5 Millionen Euro pro Jahr berechnet.

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


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