Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) befürchtet bei einer Öffnung der Durchfahrt Cooperstraße und der Cambrai-Fritsch-Kaserne für den Durchgangsverkehr schon vor dem Verkauf des Geländes eine Gefährdung der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und Beschädigungen durch Vandalismus. Die BIMA strebe daher eine solche Möglichkeit nicht an. Zudem wäre eine Öffnung des Kasernengeländes gegenwärtig mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand und entsprechenden Kosten für die Stadt verbunden. Angesichts der für die Sanierung des Teilstücks der Heidelberger Straße kalkulierten Bauzeit von rund drei Monaten sei dies nicht zu rechtfertigen. Darüber informierte Bau- und Verkehrsdezernent der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Stadtrat Dieter Wenzel, in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage des Stadtverordneten Ludwig Achenbach (CDU).
„Eine zeitweise Nutzung von Verkehrswegen auf den Kasernenflächen wäre zwar grundsätzlich möglich, die Straßen entsprechen jedoch nicht dem üblichen Standard für Verkehrsflächen, und aus Sicherheitsgründen müsste ein neuer Straßenbelag
aufgetragen werden. Außerdem müsste die Stadt den Baumbestand auf dem Gelände sichern. Für eine öffentliche Nutzung der Straßen auf dem Kasernengelände wären alle haftungsrechtlichen Risiken und alle anfallenden Kosten durch die Stadt zu übernehmen“, erläutert Stadtrat Wenzel.
Die vorläufig geschätzten Kosten für eine permanente Öffnung der Cooperstraße zwischen Marienhöhe und Heidelberger Straße beliefen sich auf rund 160.000 Euro allein für die Verkehrsflächen innerhalb der Kaserne. Weitere oder ergänzende Öffnungen würden die Kosten voraussichtlich um das Vielfache übersteigen. Hinzu kämen Kosten für zusätzliche Maßnahmen auf angrenzenden Flächen, etwa der Straße des Hessenforsts, so Wenzel.
Der Baudezernent weiter: „Bei einer Öffnung des Kasernengeländes zu bestimmten Stosszeiten mit einer Kontrolle durch einen Sicherheitsdienst fallen geschätzten Kosten von etwa 12 Euro bis 14 Euro pro Stunde und Person. Wie viel Fachpersonal dafür notwendig wäre, müsste noch geprüft werden. Zusätzlich müssten ergänzende Abzäunungen mittels eines einfachen, variablen Bauzauns durchgeführt werden. Angesichts des relativ kurzen Zeitraums der Sanierungsarbeiten an der Heidelberger Straße und des fortschreitenden Konversionsprozesses erscheint der Aufwand insgesamt unverhältnismäßig hoch.“
Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst