Diebesgut aus Schloss Hohenschwangau sichergestellt

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PolizeiEinen großen Erfolg konnten in den letzten Tagen die Ermittlungsbehörden Polizeipräsidium Südhessen und Staatsanwaltschaft Darmstadt verbuchen.

Sie waren im Zuge von Ermittlungen auf die Spur eines 45-jährigen Darmstädters gestoßen, der in dringendem Tatverdacht steht, Hehlerei in großem Stil begangen zu haben. In seiner Wohnung konnten die Beamten bei einer Durchsuchung Beweisgegenstände (Militariaorden und weitere Sammlerstücke) sicherstellen, die nach ersten Schätzungen einen Sammlerwert von mehreren Millionen Euro haben. Hierbei fielen den Beamten insbesondere wertvolle Gegenstände in die Hände, die zweifelsfrei aus einem Einbruch im November 2005 in das Schloss Hohenschwangau/Bayern stammen.

Für diesen Einbruch und weiterer Taten war ein 37-jähriger Mann aus dem Raum Darmstadt am 30.04.2008 durch das Landgericht Darmstadt unter Einbezug eines Urteils des Landgerichts Kempten zu sieben Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Im Zuge weiterer Ermittlungen gelang es den Beamten, Erkenntnisse über weitere Mittäter und den Verbleib der aus dem Einbruchsdiebstahl in das Schloss Hohenschwangau erbeuteten Gegenstände zu erlangen. Gegen die Mittäter, einen 29-jährigen Mann aus Ludwigshafen und einen 46-jährigen Mann aus Neustadt/Weinstraße, hat die Staatsanwaltschaft Kempten entsprechende Verfahren eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt eröffnete ein Verfahren gegen den jetzt festgenommenen 45-Jährigen. Er kommt als Hehler eines großen Teils der Orden und weiteren Diebesgutes in Betracht. Anlässlich der von bayerischen und hiesigen Ermittlungsbehörden am 28.10.2009 und 09.11.2009 durchgeführten Durchsuchungsaktionen konnten nicht nur die Mittäter festgenommen, sondern in der Wohnung des 45-jährigen und in einer weiteren Wohnung auch die unzähligen Beweisstücke, u.a. Militariaorden, aber auch funktionsfähige Waffen, mehrere Handgranaten, Maschinenpistolen, Panzerzielvisiere und Munition, aus verschiedenen Einbruchsdiebstählen sichergestellt werden. Der 45-jährige Darmstädter hat sich jetzt wegen gewerbsmäßiger Hehlerei, Verstöße gegen das Waffengesetz und Kriegswaffenkontrollgesetz zu verantworten.

Im Zuge weiterer Ermittlungen bitten die Ermittlungsbehörden nun um Mithilfe und Veröffentlichung nachstehenden Aufrufs: Im Rahmen von Ermittlungsmaßnahmen wurde ein umfangreiches Lager von Militaria-Gegenständen sichergestellt. Es handelt sich dabei um mehrere hundert Orden und Ehrenzeichen, mehrere hundert Dokumente (Verleihungs- und Ernennungsurkunden, Ausweise, Verträge, usw.) vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, ca. 100 Uniformen, mehrere hundert militärische Kopfbedeckungen (Pickelhauben, Stahlhelme, Tropenhelme, Schirmmützen, Krätzchen, usw.), zahllose Uniformteile (Epauletten, Schulterstücke, Ringkragen, usw.) und Effekten, weit über 100 Blank- und Schußwaffen (Säbel, Degen, Bajonette, Hirschfänger, Dolche, Gewehre, usw.) sowie weitere militärische Ausrüstungsgegenstände, Bilder (militärische Portraits, Reservisten- und militärische Andenkenbilder), unzählige militärische Fotografien (teilweise in Fotoalben, ganze militärische Nachlässe, Reservistica (Reservistenkrüge, -flaschen, -pfeifen, usw.), jeweils der deutschen Bundesstaaten, des sogenannten „Dritten Reiches“ und der ehemaligen „Deutschen Demokratischen Republik“.

Die Kriminalpolizei fragt an: Wer hat Kenntnis von Einbrüchen und Diebstählen des Zeitraums von 1990 bis 2009, in denen solche Gegenstände (welche bis heute nicht mehr aufgetaucht sind) entwendet wurden?

Sachdienliche Hinweise (z.B. Namen von Eigentümern, Tatorte, Verlust-verzeichnisse, Bilder, ermittelnde Behörden, Aktenzeichen, sonstige Unterlagen, usw.) nimmt das Polizeipräsidium Südhessen unter

Polizeipräsidium Südhessen – Zentrale Kriminalinspektion – ZK 30 Klappacher Straße 145 – 64285 Darmstadt

Tel.: (06151) 969-4517 – Fax.: (06151) 969-4605 – ZK30.SUEDHESSEN.ppsh [at] polizei.hessen.de

entgegen.

Quelle: Polizeipräsidium Südhessen


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