Leiche gefunden: Vermisste Figen Capkan wurde vermutlich Opfer eines Gewaltverbrechens

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PolizeiGroß-Umstadt / Saulheim. Drei Wochen nach Verschwinden der 37-jährigen Figen Capkan aus Groß-Umstadt (Landkreis Darmstadt-Dieburg) haben Staatsanwaltschaft und Polizei am Samstag die Leiche einer Frau in einem Waldgebiet bei Saulheim im Rheinhessischen gefunden. Vieles spricht dafür, dass es sich bei der Toten um die Vermisste handelt, nach der die Ermittlungsbehörden auch öffentlich gefahndet hatten. Endgültige Klarheit wird erst eine Obduktion geben können.

Früh in Verdacht geriet der Ehemann, in die Tat verstrickt zu sein. Er wurde dieser Tage in Georgien festgenommen und sitzt dort in Auslieferungshaft. Der 42-Jährige war nahezu im gleichen Zeitraum wie seine Ehefrau verschwunden. Von ihm wussten die Behörden allerdings, dass er sich in der Türkei aufgehalten haben muss. Er war mit einem internationalen Haftbefehl gesucht worden.

Am 21. Oktober 2009 wurde die 37-Jährige von einer Bekannten bei der Polizei als vermisst gemeldet. Figen Capkan war zuletzt am 17. Oktober 2009 gesehen worden. Ab diesem Zeitpunkt verlor sich ihre Spur.

Die Ermittler stießen sehr schnell auf Tatsachen, Indizien und Ungereimtheiten, die ein Gewaltverbrechen als wahrscheinlich erscheinen ließen. Dafür sprachen auch die Umstände der überstürzten Abreise des Ehemannes. Zeugen zufolge hatte die 37-Jährige unmittelbar vor ihrem Verschwinden von ernsthaften Trennungsabsichten gesprochen. Auch sei es zwischen den Eheleuten am 17. Oktober 2009 zu einem lautstarken Streit gekommen – dem Tag, an dem die Ehefrau zum letzten Mal lebend gesehen worden war.

Die Eheleute waren erst im Sommer nach Groß-Umstadt gekommen und lebten vorher in Erlangen. Dort soll es bereits in der Vergangenheit zu Körperverletzungen gekommen sein. Ein Verfahren gegen den Ehemann ist deshalb dort noch anhängig.

Die Ermittlungsbehörden hatten mit aufwendiger Arbeit das komplette Haus einschließlich Grundstück untersucht. Mit Hunden wurde die Umgebung durchforstet, Hubschrauber starteten mit Wärmebildkameras. Interne, aber auch öffentliche Fahndungen nach der Vermissten mit Unterstützung der türkischen und deutschen Medien liefen auf Hochtouren. Ergebnis dieser Ermittlungen ist jetzt der aktuelle Leichenfund in Rheinhessen.

Die drei gemeinsamen Kinder sind in Deutschland sicher untergebracht.

Quelle: Polizeipräsidium Südhessen


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