Von Hosenträgern und Badekarten: 125 Jahre BKK Merck

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Die älteste noch bestehende Betriebskrankenkasse in Darmstadt und Umgebung kann am 18. Oktober auf 125 Jahre Geschichte zurückblicken. Hatte die „Kranken-Casse der Chemischen Fabrik von E. Merck“ bei ihrer Gründung 1884 noch 335 Mitglieder versichert, so betreut die BKK Merck heute 28.000 Menschen. „Die BKK Merck ist ein anschaulicher Beleg für das soziale Engagement von Merck“, erklärt BKK-Vorstand Stefan Sellinger und umreißt die Strategie der Krankenkasse: „Wir planen keine Fusionen und werden als traditionelle BKK auch weiterhin nur Merck-Mitarbeiter, deren Familienangehörige sowie unsere Pensionäre versichern.“

Mit einer Genehmigung des Großherzoglichen Kreisamts Darmstadts vor 125 Jahren beginnt die Geschichte der BKK Merck. Die Gründung der Krankenkasse ist eine Reaktion auf das 1883 vom Reichstag verabschiedete Gesetz, das die Krankenversicherung von Arbeitern vorschreibt sowie die Teilung der Beitragslast regelt. Im Zuge der Bismarckschen Sozialgesetzgebung entstanden daraufhin im ganzen Land Orts-, Betriebs-, Fabrik- und Innungskrankenkassen. Allein in Darmstadt wurden in dieser Zeit neun Betriebskrankenkassen gegründet. Übrigens: Eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gab es bei Merck bereits 30 Jahre vor Errichtung der Krankenkasse.

Die „Kranken-Casse“ startete im Gründungsjahr mit einem aus heutiger Sicht traumhaft niedrigen Beitragssatz von 1,5 Prozent. Dabei entfielen zwei Drittel der Beitragskosten auf die Versicherten, ein Drittel übernahm der Fabrikbesitzer. Eine paritätische Teilung der Beiträge zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gibt es erst seit 1949.

Das Aufgabengebiet der Merck-Krankenkasse war in den ersten Jahren ihre Bestehens so vielfältig wie kurios: Die Kassenmitarbeiter kümmerten sich unter anderem auch um die Lohnabrechnung, die Anfertigung von Zeugnissen, die Schuldnerberatung und die Schlichtung von Streitigkeiten. Darüber hinaus fiel die „Verwaltung von Pferden und Schafen nebst Futter, Pferdegeschirr, Fahrzeugen und Fahrern sowie die Ausgabe von ermäßigten Badekarten“ in ihren Bereich. Selbst Hosenträger, Handschuhe und Zahnbürsten gab es bei der Krankenkasse zu besonders günstigen Preisen. Kurzum: Die „Kranken-Casse“, die 1904 in „Betriebskrankenkasse der Firma E. Merck“ umbenannt wird, war für sämtliche sozialen Dienste des Unternehmens zuständig.

Heute hat sich das Aufgabenspektrum der Betriebskrankenkasse verschoben. Für viele Sozialleistungen von Merck gibt es eigene Fachabteilungen, die aber in fast allen Fällen engen Kontakt zur BKK pflegen. Themen wie Vorsorge und Prävention, aber auch sogenannte Disease-Management-Programme (Behandlungsprogramme für chronisch kranke Menschen), integrierte Versorgung, Modellvorhaben und Rabattverträge geben der Krankenversicherung ihre Vielfältigkeit zurück.

Vieles hat sich in den zurückliegenden 125 Jahren geändert, aber eines ist geblieben: die zentrale Rolle der Versicherten, um die sich mittlerweile 41 Mitarbeiter der BKK Merck kümmern. „Kurze Wege, flache Strukturen, Verzicht auf Bürokratie wo nur möglich sowie eine ständige Weiterbildung unserer Mitarbeiter ermöglichen einen sehr guten Service“, sagt Sellinger. Die Philosophie „Partner fürs Leben“ spiegele sich nicht zuletzt in der sehr hohen Kundentreue wider. Fast 85 Prozent aller Mitarbeiter in Darmstadt und Gernsheim vertrauen ihrer BKK. Schließlich stehen den Versicherten bei ihren Fragen und Anliegen die Fachberater nicht nur telefonisch, sondern auch persönlich zur Verfügung.

Als eine der letzten Krankenkassen ihrer Art präsentiert sich die BKK Merck schuldenfrei. Ihr Haushaltsvolumen beträgt jährlich mehr als 60 Millionen Euro. Hinzu kommt die BKK Merck Pflegekasse mit 10 Millionen Euro. Geringe Verwaltungskosten zeichnen die BKK Merck seit jeher aus: Auch heute noch liegen sie unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenkassen.

Die 20-seitige Jubiläumsbroschüre kann im Internet unter www.bkk-merck.de heruntergeladen werden.

Quelle: Merck KGaA


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