Juniorlabor feiert ersten Geburtstag – Bundesweit einmalige Kooperation zwischen Merck und TU Darmstadt

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Chemie - Bild: Mike HaufeMit mehr als 200 Schülern und Lehrern haben die Technische Universität Darmstadt und das Pharma- und Chemieunternehmen Merck am Freitag (11.09.09) den ersten Geburtstag des gemeinsamen „Merck-TU Darmstadt-Juniorlabors“ auf dem Campus Lichtwiese in Darmstadt gefeiert. Die Partner zogen eine positive Bilanz der bundesweit einmaligen Kooperation, die darauf zielt, junge Menschen von der Grundschule bis zur Oberstufe für Chemie zu begeistern.

Die Geburtstagsfeier vermittelte den Gästen, wie sehr Schülerinnen und Schüler Freude am naturwissenschaftliches Experimentieren haben: So zeigten Schüler verschiedener Jahrgänge beispielsweise, wie man Limonade und Badekugeln selbst herstellen kann. Und Schüler der Heinrich-Böll-Schule aus Nieder-Roden führten ein „chemisches“ Theaterstück mit einer Vielzahl an Experimenten auf.

Seit der Eröffnung am 5. September des vergangenen Jahres nutzten mehr als 2.400 Schüler die Gelegenheit, im Juniorlabor unter Anleitung des Chemikers Dr. Klaus Jürgen Wannowius chemische Experimente durchzuführen. Das Labor verfügt auf rund 200 Quadratmetern Fläche über 16 bestens ausgestattete Doppel- Arbeitsplätze für Schüler.

An der unbefristeten Zusammenarbeit von Merck und TU Darmstadt beteiligt sich auch das Hessische Kultusministerium, das eine Chemie- Lehrkraft für die didaktische Unterstützung des Projekts für nunmehr sechs Stunden in der Woche freistellt.

Gegründet wurde das Juniorlabor vor dem Hintergrund des zunehmenden Mangels an qualifizierten Nachwuchskräften in den naturwissenschaftlich-technischen Berufen. Dr. Klaus Bofinger, der bei Merck den Bereich Advanced Technologies im Unternehmensbereich Chemie verantwortet, sagte bei der Geburtstagsfeier: „Die vielen und ausnahmslos positiven Rückmeldungen von Schülern und Lehrern beweisen, dass das Konzept stimmt und das Labor bei den Jugendlichen ankommt. Ich bin mir sicher, dass viele, die einmal im Juniorlab waren, im Laufe ihrer Schulausbildung noch einige Male zurückkommen, und dass es Herrn Wannowius, Frau Jansen und ihrem Team gelingt, nachhaltig Interesse und Begeisterung für die Naturwissenschaften zu wecken.“

Dr. Christa Jansen, zuständig für die Schulförderung bei Merck, sieht die Erwartungen der Kooperationspartner erfüllt: „Die Jugendlichen sollen Lust und Laune auf Chemie kriegen. Ich glaube, das ist gelungen, der Funke der Begeisterung ist auf die Schüler übergesprungen.“ Die Mittelstufen-Schülerinnen Nikola und Sophia von der Lichtenbergschule Darmstadt schilderten ihre Eindrücke so: „Uns hat am besten gefallen, dass wir selbst die Experimente durchführen durften und richtige Chemikerutensilien benutzen konnten. Wir fühlten uns wie echte Chemiker, das hat viel Spaß gemacht.“

Auch Prof. Dr. Barbara Albert, Dekanin des Fachbereichs Chemie der TU Darmstadt, zeigte sich überzeugt von der Zusammenarbeit: „Die Kooperation mit Merck klappt hervorragend. Wir freuen uns, junge Menschen für das Fach Chemie zu begeistern und ihnen zugleich unseren Fachbereich und die Universität vorstellen zu können. Die ersten Oberstufenschüler, die im Juniorlabor experimentiert haben, beginnen jetzt mit dem Chemiestudium in Darmstadt. An den Schulen kann oft schon allein aus Zeitmangel nicht so viel und intensiv experimentiert werden.“

„Für Grundschüler soll der Vormittag im Juniorlabor zu einem Erlebnis werden, das sie ihr Leben lang nicht vergessen“, so der hohe Anspruch des Laborleiters Dr. Wannowius, der als Akademischer Oberrat an der TU Darmstadt auch in der Ausbildung der Chemie-Lehramtsstudenten engagiert ist. Für die Grundschüler findet deshalb an ihrer Schule eine Vor- und Nachbereitung des Besuchs im Juniorlabor durch ein Mitglied des Juniorlabor-Teams statt. Hierdurch wird die Nachhaltigkeit garantiert.

Die Bande zwischen Universität und Unternehmen werden durch das Juniorlabor vielfach gestärkt: So gab es in den Osterferien eine „Frühlingsakademie“ im Juniorlabor für Kinder von Merck-Mitarbeitern, in den Herbstferien 2008 fand der Wissenschaftsherbst zum Thema „Faszination Metalle“ für Kinder von TU-Angehörigen statt. Wegen der begeisterten Aufnahme werden beide Veranstaltungen wiederholt: In den kommenden Herbstferien sollen „Farben“ das Thema sein.

Die Nachfrage von Schulklassen für die Experimentiertage ist so groß, dass es zu einer längeren Vorlaufzeit kommen kann. Jansen riet daher interessierten Lehrern, sich mit ihren Klassen frühzeitig anzumelden. Die Arbeit im Forschungslabor sei zwar kein Ersatz für den schulischen Chemieunterricht, wohl aber eine hervorragende Ergänzung, um Lehrer wie Schüler zu motivieren. Im vergangenen Jahr haben insgesamt 40 Schüler und Schülerinnen im Juniorlabor im Rahmen ihres Betriebspraktikums mitgearbeitet.

Das Merck-TU Darmstadt-Juniorlabor ist ein wichtiger Baustein des Schulförderpro-gramms und der Schüleraktivitäten von Merck. Bereits seit Jahren lädt das Unternehmen Schüler zu Exkursionen in die Labore von Merck ein und unterstützt Schulen mit Sachmitteln. Für Lehrer bietet Merck zudem Fortbildungen an, richtet Berufsinformationsveranstaltungen aus und bietet die Einrichtung von Forscherwerkstätten oder Schulbibliotheken an.

Auch der Fachbereich Chemie an der TU Darmstadt bietet seit mehr als zehn Jahren Veranstaltungen für Schüler oder Schülergruppen jeden Alters an. Im Vordergrund steht hierbei, die Faszination an der Chemie zu wecken und zu fördern. So bietet die Universität Praktika für einzelne Schüler in den Sommerferien an, die weit über die Grenzen Hessens hinaus bekannt sind. Sie richtet regelmäßig das „Landesseminar Hessen-Thüringen“ für Teilnehmer der Schüler-Chemie- Olympiade aus und gibt eine Einführung in die zum Teil schwierige Materie der Olympiade-Aufgaben. Speziell für Schülerinnen bietet sie am Girls-Day den Jüngeren und an den „Schnuppertagen für Schülerinnen“ den Älteren einen hautnahen Einblick in das, was die Chemie bieten kann.

Quelle: TU Darmstadt


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