Wissenschaftsstadt und Landkreis legen gemeinsame Bildungsstrategie vor

Teilen

SchultafelDie Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Landkreis Darmstadt-Dieburg haben als Lern- und Lebensraum Region Darmstadt und Darmstadt-Dieburg (LLR DA-DI) eine gemeinsame Bildungsstrategie entwickelt. Mit einem umfassenden Konzept sollen die Bildungsstruktur verbessert und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt und des Landkreises zukünftig grenzüberschreitend Bildungs- und Beratungsangebote für alle Lebensphasen vorfinden. Oberbürgermeister Walter Hoffmann, Schuldezernent Dr. Dierk Molter und Sozialdezernent Jochen Partsch unterzeichneten für die Wissenschaftsstadt Darmstadt und Landrat Alfred Jakoubek, Erster Kreisbeigeordneter Klaus Peter Schellhaas und Kreisschuldezernent Christel Fleischmann unterzeichneten seitens des Landkreises einen entsprechenden Verbundantrag, mit dem sie sich um die Förderung aus dem Programm „Lernen vor Ort“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bewerben. Mit einer Ideenskizze hatten Darmstadt und Darmstadt-Dieburg bereits die erste Hürde genommen und gehören damit zu den 59 von bundesweit 150 Bewerbern, die nun einen ausführlichen Antrag einreichen können. Davon werden 30 Bildungsregionen ausgewählt, die in den nächsten drei bis fünf Jahren von dem Fördervolumen in Höhe von insgesamt 60 Millionen Euro profitieren sollen.Das Konzept für den Lern- und Lebensraum Region Darmstadt und Darmstadt-Dieburg (LLR DA-DI), das fachlich von der Software AG-Stiftung und der Schader-Stiftung begleitet wurde, enthält neue Vorhaben und integriert gleichzeitig bewährte Maßnahmen, die den Bereich Bildung kennzeichnen. Die Bildungsangebote richten sich dabei nach dem Bedarf in allen Phasen des privaten und beruflichen Lebens – vom Kleinkind bis zum Seniorenalter.

Wesentliche Bestandteile sind der gemeinsame Schulentwicklungsplan und der Berufsschulentwicklungsplan von Wissenschaftsstadt Darmstadt und Landkreis sowie die Vernetzung von Jugendarbeit und Schule. Eine stärkere Verzahnung von Bildung, Erziehung und Betreuung wird ebenso anvisiert wie die Qualifizierung von pädagogischem Personal. Wichtige Aspekte des Konzeptes sind darüber hinaus die Unterstützung bei den Übergängen zwischen den Lebensphasen, wie etwa vom Kindergarten in die Schule, von der Grundschule in die weiterführenden Schulen, von der Schule in das Berufsleben oder Studium sowie die berufs- und lebensbegleitenden Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote. Hilfestellungen sollen insbesondere bereit stehen, wenn sich durch Misserfolg in der Schule, Arbeitslosigkeit und Berufsunfähigkeit Brüche in der Biografie auftun. Sämtliche Maßnahmen werden durch ein Bildungsmonitoring begleitet und in ihrer Wirksamkeit überprüft. Die Ergebnisse fließen dann in weitere Bildungsplanungen ein.

„Wir haben gemeinsam mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt für das anspruchsvolle Gesamtkonzept eine Fördersumme von rund 1,5 Millionen Euro beantragt. Von der Verbesserung der Bildungsstrukturen und der Bildungsangebote wird mit Blick auf den zu erwartenden Fachkräftemangel und den demografischen Wandel auch der regionale Wirtschaftsstandort einen Nutzen haben“, erläuterte Landrat Alfred Jakoubek.
Darmstadts Oberbürgermeister Walter Hoffmann ergänzte: „Wir stellen bei unserer gemeinsamen Bildungsstrategie den praxisorientierten Bedarf in den Vordergrund. Wer sich bilden will, orientiert sich nicht an den formalen Grenzziehungen von Wissenschaftsstadt und Landkreis. Dem wollen wir mit einem gemeinsamen Konzept und einem abgestimmten Angebot Rechnung tragen.“

Erster Kreisbeigeordneter Klaus Peter Schellhaas wies auf die Schlüsselfunktion von Bildung für die sozialen Herausforderungen hin. „Bildungsarbeit kann präventiv wirken gegen familiäre Krisen, gegen Arbeitslosigkeit oder gegen Armut“. Mit der gemeinsamen Bildungsstrategie reagieren die Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Landkreis zeitgemäß auf die Anforderungen einer sich stetig wandelnden Gesellschaft, so Schellhaas.

„Maßgeschneiderte Bildungsangebote und gerechte Bildungszugänge spielen unter dem Aspekt sozialer Integration für uns alle eine wichtige Rolle. Chancengleichheit ist ohne den gleichberechtigten Zugang zum Lernen nicht zu erreichen, und die Zusammenarbeit von Stadt und Kreis ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung“, erläuterte der Sozialdezernent der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Stadtrat Jochen Partsch.

Kreisbeigeordneter Christel Fleischmann hob den Modellcharakter des vom Landkreis initiierten Antragskonzepts hervor. Der gemeinsame Schulentwicklungsplan und der Berufschulentwicklungsplan seien bereits ein Beleg dafür, dass Darmstadt und Darmstadt-Dieburg auf dem Weg zu einer Bildungsregion sind. „Wir werden mit unseren Maßnahmen ein Mehr an Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit in der Region herstellen. Durch zusätzliche Angebote, mehr Transparenz und eine stärkere Vernetzung wird es künftig leichter werden, einen Zugang zu Bildung zu erhalten, Bildungsübergänge zu glätten und biographische Umbruchsituationen konstruktiv zu bewältigen“, so Fleischmann.

Auch Darmstadts Schuldezernent Dr. Dierk Molter sieht die bisherige Zusammenarbeit als gute Basis für das neue Vorhaben: „Die Stärken der Wissenschaftsstadt Darmstadt und des Landkreises in Sachen Bildung fließen in den Verbundantrag „Lernen vor Ort“ ein, und wir wollen die Potenziale beider Gebietskörperschaften nutzen, um unsere gemeinsamen Angebote zu optimieren und noch stärker an den Bedarf der Menschen anzupassen. Die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit von Stadt und Kreis in Bildungsfragen der Region ist dafür die beste Grundlage. Das Programm ‚Lernen vor Ort‘ soll dazu genutzt werden, bereits begonnene Kooperationen zu vertiefen, und eine neue Qualität des gemeinsamen Bildungsmanagements zu entwickeln und in einem langfristigen Prozess auf Dauer zu sichern.“

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


Teilen