Straßenbauarbeiten liegen auf Eis

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Trotz Sonnenschein: Der Jahresbeginn zeigt sich Bauarbeitern von seiner kältesten Seite

Der Winter 2008/2009 hat es in sich: Der Frost will einfach nicht weichen. Mit Folgen für Bauarbeiter etwa beim Projekt „Neue Wege“ in Arheilgen oder auch am Darmstädter Hauptbahnhof. Die dort seit Mitte Januar eingerichtete Baustelle steht noch immer still. „Wir können im Moment leider nichts machen, der Tiefbau ist von einer so lang anhaltenden Frostperiode besonders betroffen“, sagt Baudezernent Dieter Wenzel.

Dass der Januar generell der kälteste Monat im Jahresverlauf ist, ist bekannt. Dass es sich in 2009 jedoch um einen extrem kalten Jahresbeginn handelt, bestätigt auch der Deutsche Wetterdienst (DWD): In Darmstadt lag die Durchschnittstemperatur mit minus 2,6 Grad um mehr als 3 Grad unter dem langjährigen Mittelwert. „Im Januar gab es in Darmstadt 30 Tage mit Bodenfrost“, sagt Uwe Kirsche vom DWD. Im Vergleich hierzu waren es im Januar 2008 lediglich 21 Tage, 2007 sogar nur 12. Und die Kälte dauert an: In den kommenden Tagen sind keine wesentlichen Temperaturveränderungen zu erwarten. Kirsch: „Auch wenn es tagsüber durchaus bis zu Plus 5 Grad geben kann – in den Nachtstunden sinken die Temperaturen wieder in den negativen Bereich.“

Autofahrer müssen also voraussichtlich noch an einigen Tagen morgens ihre Schreiben freikratzen. Und auch die Natur liegt erst einmal weiter im Winterschlaf. Die Temperaturen machen jedoch nicht nur Mensch und Umwelt zu schaffen. Viele Außenarbeiten können auf Grund der eisigen Temperaturen nicht durchgeführt werden. Ganze Baustellen, wie die bei Straßenbauprojekt „Neue Wege für Arheilgen“, liegen derzeit deswegen sprichwörtlich auf Eis. Denn was für Hochbauarbeiten kein Problem ist, legt die Tiefbauarbeiten komplett lahm.

Der Boden in Darmstadt ist zurzeit bis in eine Tiefe von 60 Zentimeter gefroren. Selbst einige Sonnenstunden am Tag reichen nicht aus, um die Arbeiten wieder aufzunehmen zu können. Dafür müssen die Temperaturen etwa eine Woche lang bei fünf Grad Celsius oder darüber liegen. Bei der derzeitigen Kälte zu asphaltieren oder zu schweißen sei unmöglich, sagt Stadtrat Dieter Wenzel: „Man bekommt das Material gar nicht auf die Temperatur, um es verarbeiten zu können.“ Derzeit sind die Arbeiter mit vorbereitenden Arbeiten beschäftigt – für die Zeit nach der Kälteperiode. Wann es mit den Tiefbauarbeiten weitergehen wird, kann im Moment nicht vorausgesagt werden.

Der Wettertrend für die kommenden Wochen ist nur schwer abzusehen. „Die Sonne steigt höher und gewinnt an Kraft, die Tage werden länger, damit nimmt auch die Dauer des Sonnenscheins zu“, sagt Kirsche. Dann erwärmt sich auch der Boden besser. Der Experte weiß aber auch: „Ein Einbruch polarer Kaltluft kann immer wieder passieren. Daher ist eine Prognose schwierig.“ Ein Gutes hat der Januar aber auch gebracht: Sonne satt. 104 Sonnenstunden wurden vom DWD gemessen – das sind 220 Prozent des Üblichen.

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


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