Sehnsucht nach Heilung: „Heilung der Familie“

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„Schwestermutter. Ich bin ein Inzestkind“ – die Autorin dieses Buches, Ulrike M. Dierkes, kommt am Do., 12. Februar 2009 ins Evangelische Gemeindehaus nach Modau und spricht um 19.30 Uhr in der Reihe „Ökumene im Gespräch“ zum Thema „Sehnsucht nach Heilung – Heilung der Familie“ über Chancen und überlebensnotwendige Heilung nach schweren seelischen Verletzungen wie etwa Inzestverbrechen in der Familie und deren Auswirkungen. Anschließend steht sie für Fragen des Publikums zur Verfügung und wird auf Wunsch auch ihre Bücher signieren. Ulrike M. Dierkes wurde 1957 als Vater-Tochter-Inzestkind in Münster (Westf.) geboren, weil ihr Vater, ein angesehener Schriftgraphiker, seine älteste Tochter ab dem siebten Lebensjahr sexuell missbrauchte, bis diese mit 13 Jahren schwanger wurde. Durch die Schwangerschaft kam das Inzestverbrechen ans Tageslicht. Der Vater, der durch den Inzest gleichzeitig ihr Großvater wurde, wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Die Autorin schrieb drei Bücher zur Inzestproblematik. Auf der Grundlage ihres dritten Buches, der Autobiografie „Schwestermutter. Ich bin ein Inzestkind“ wird sie über die Entstehung destruktiver Strukturen sprechen: wie kommt es zu solch unvorstellbar verbrecherischen Grenzüberschreitungen?
Warum dringt immer nur die „Spitze des Eisbergs“ an die Öffentlichkeit? Welche Impulse müssen aus den Bereichen Justiz, Kirche, Medien und Politik erfolgen, um solche Verbrechen und innerfamiliäre Verletzungen nicht einschlägigen Interessenkreisen zu überlassen, die Inzest als „sexuelle Lebensform“ bagatellisieren, kultivieren und propagieren? Anhand aktueller Beispiele wird sie Heilungschancen und Wege aufzeigen und will Opfer von Inzest ermutigen, (sich) niemals aufzugeben.

1996 gründete Ulrike M. Dierkes den „M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e.V.„, deren Vorsitzende sie bis heute ist. Der Verein gibt aus Inzest geborenen Kindern eine Stimme. 2007 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande der BRD durch den Ministerpräsidenten Horst Köhler verliehen.

Die Reihe „Ökumene im Gespräch“ wird vom Ökumenischen Bibelgesprächskreis Modau in Zusammenarbeit mit dem Referat für Mission & Ökumene des Dekanats Darmstadt-Land veranstaltet.

Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr, der Ein-tritt ist frei, eine Kollekte wird erbeten. Die Kollekte kommt dem M.E.L.I.N.A e.V. zur Hilfe für Inzestopfer zu Gute.

Veranstaltungsstätte: Evangelisches Gemeindehaus in Modau
Moderation: Clemens Bittlinger, ev. Pfarrer und Liedermacher
Dauer: ca 90 Minuten


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