Bauarbeiten zum Neubau der Fuß- und Radwegebrücken über Mühlgraben und Modau in Eberstadt

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Geh- und RadwegDie Bauarbeiten zum Neubau der beiden Fuß- und Radwegebrücken über Mühlgraben und Modau in Eberstadt beginnen nach den Osterferien ab dem 25. April 2022. Beide Brücken sind über 60 Jahre alt und müssen aufgrund umfassender Schäden erneuert werden. Die Brücke über den Mühlgraben wird durch eine Verrohrung mit vorgelagertem Schacht ausgeführt, die Brücke über die Modau wird als offenes rahmenartiges Stahlbetonbauwerk gebaut. Aufgrund der ungünstigen Bodenverhältnisse muss diese Brücke mittels Gewi-Pfählen tief gegründet werden. Der Überbau besteht aus einem zweistegigen Plattenbalken und erhält einen Fahrbahnbelag aus Asphaltbeton. Die Absturzsicherung erfolgt durch ein 1,30 Meter hohes Füllstabgeländer, welches außerhalb der Brücke und im Bereich der Verrohrung mit Einzelfundamenten gegründet ist. Die Gesamtkosten für die beiden Brücken belaufen sich nun auf rund 770.000 Euro. Die Bauzeit beträgt rund 6 Monate.

„Mit der Sanierung investieren wir weiter konsequent in die Verkehrsinfrastruktur für die Nahmobilität der Bürgerinnen und Bürger, gerade auch mit Blick auf den Stadtteil, und schaffen dabei deutliche Verbesserungen für eine wichtige, stark frequentierte Fuß- und Radwegeverbindung, die zudem auch Bestandteil der Radroute ‚Rund um Darmstadt‘ ist. Dabei hat sich der Magistrat entschieden, zusätzlichen Mittelbedarf zur Verfügung zu stellen, da das wirtschaftlichste Angebot auf die Ausschreibung rund 100.000 Euro höher lag, als 2020 kalkuliert“, erklärt Mobilitätsdezernent Michael Kolmer.

Für das gesamte Projekt ist eine ökologische Baubegleitung beauftragt, die vor Ort die Baumaßnahme überwacht. Am Ende der Baumaßnahme wird eine naturschutzrechtliche Abschlussbilanzierung erstellt. Eventuell zusätzlich entstandene Eingriffe, die sich während des Bauens ergeben, werden erfasst und es werden in einem solchen Fall in Abstimmung mit der Oberen Naturschutzbehörde weitere Kompensationsmaßnahmen festgelegt.

Nachdem 2018 im Zuge der regelmäßigen Prüfung der Bauwerke gravierende Schäden festgestellt wurden (Abplatzungen, starke Schäden im Bereich der Widerlagerwände, Korrosion mit Querschnittsschwächung an den tragenden Stahlteilen sowie erhebliche Rissbildungen), erfolgte die Bewertung beider Brücken mit der Zustandsnote 4,0 (ungenügender Bauwerkszustand) und erforderte umgehend die Sperrung der beiden Bauwerke im Dezember 2018. Da eine Sanierung dieser Schäden unwirtschaftlich wäre, wurde beschlossen die beiden Brücken zu erneuern.

Wegen des ungewöhnlich langen Wasserrechtsverfahrens von Februar 2017 bis Mai 2019 konnte die Planung allerdings nicht wie ursprünglich angedacht fortgeführt werden. Danach wurde mit der Ausführungsplanung begonnen, an die sich normalerweise die Erstellung der Leistungsbeschreibung und das durchzuführende Ausschreibungsverfahren anschließt.
Diese Arbeiten wurden leider von einem seit längerem anhaltenden Personalengpass überlagert.

Auch wurde geprüft, ob für die Zeit bis zum Beginn des Neubaus eine provisorische Instandsetzung bzw. ein provisorischer Überbau (bspw. aus Holz) möglich sei. „Eine solche Zwischenlösung schied aber leider aus. Zum einen aufgrund der Schäden an den Widerlagern. Zum anderen weil für eine Ertüchtigung bzw. einen provisorischen Überbau in das Gewässerprofil eingegriffen hätte werden müssen, was wiederrum nur mit einer wasserrechtlichen Genehmigung möglich gewesen wäre“, erklärt Kolmer. So hätte das Provisorium keine wesentliche Zeitersparnis gebracht, später jedoch das Ärgernis einer weiteren Bauphase mit entsprechender Sperrung.

Bereits dieses Jahr im Februar wurde ein größerer Rückschnitt im Bereich der geplanten Baustelle durchgeführt. Bäume sind nicht betroffen.

Gemäß dem Bescheid des Regierungspräsidiums zur wasserrechtlichen Genehmigung sowie dem zugehörigen Landschaftspflegerischen Begleitplan zur Baumaßnahme ist die Stadt verpflichtet, im Rahmen der Baumaßnahme eine Ausgleichspflanzung (Kompensationsmaßnahme) durchzuführen. Diese umfasst die Anlage einer Feldgehölzhecke (300 Quadratmeter) und die Pflanzung von vier hochstämmigen Obstbäumen auf den in unmittelbarer Nähe liegenden stadteigenen Flurstücken.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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