„Quartier-Mobil 2“ – Befragung in Darmstadt

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Im Rahmen des Förderprojekts „Quartier-Mobil 2“ startet die Goethe-Universität Frankfurt am 18. März 2022 eine Befragung der Anwohnerinnen und Anwohner in vier Darmstädter Quartieren zum Thema Mobilität im Quartier – und dieses Thema ist aktueller denn je. In Darmstadt werden die Anwohnerinnen und Anwohner der Stadtquartiere Bessungen, Johannesviertel, Eberstadt und der Postsiedlung befragt.

„Im Schnitt werden private Pkws 23 Stunden pro Tag gar nicht bewegt. Den öffentlichen Straßenraum dafür zu nutzen, ist nicht nur ineffizient, sondern erschwert auch die Mobilität derer, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Eine Neuverteilung der knappen öffentlichen Flächen trägt somit dazu bei, Mobilität für alle zu ermöglichen. Dazu gehören beispielsweise der weiterhin sukzessive erfolgende Ausbau der Car- und Bike-Sharing-Systeme oder der weitere Ausbau und die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur, um unserem Ziel der Schaffung eines durchgehend attraktiven Radnetzes in Nord-Süd- und Ost-West-Verbindung immer näher zu kommen“, erläutert Mobilitätsdezernent Michael Kolmer.

Die Meinungen der Anwohnenden zu diesen sowie weiteren Maßnahmen stehen im Fokus der Umfrage der Goethe-Universität, bei der insgesamt bis zu 5000 Haushalte angeschrieben werden. Das Projekt „Quartier-Mobil 2“ wird im Rahmen der Fördermaßnahme „Umsetzung der Leitinitiative Zukunftsstadt“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. „Die wissenschaftliche Begleitforschung trägt dazu bei, dass wir Einblicke in die Sichtweisen der Darmstädterinnen und Darmstädter bekommen. Es ist eine fundierte Ergänzung zu den Workshops, die wir in den ausgewählten Quartieren mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in diesem Jahr durchführen möchten. Wer also einen Fragebogen im Briefkasten findet, kann mit der Teilnahme an der Befragung dazu beitragen, die Mobilität im eigenen Quartier zukunftsfähig zu gestalten“, so Stadtrat Kolmer weiter. Die Beantwortung der Fragen dauert etwa eine Viertelstunde.

„Aus den Ergebnissen der Befragung können wir konkrete Vorschläge für die Verbesserung der Mobilität in den Quartieren einbringen, so dass der Verkehr klimaneutraler gestaltet werden kann und sich die Lebensqualität in den Städten verbessert“, ergänzt Annabell Baumgartner, wissenschaftliche Projektmitarbeiterin der Goethe-Universität.

Erste Ergebnisse werden im Sommer erwartet.

Hintergrund:
Das Vorgängerprojekt „Quartier-Mobil 1“ lief von 2017 bis 2020 und wurde in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt, der TU Braunschweig, der Stadt Frankfurt am Main, der Wissenschaftsstadt Darmstadt sowie zwei Planungsbüros – der Planersocietät aus Dortmund und dem Planungsbüro Steteplanung aus Darmstadt – durchgeführt. Das Mobilitätsamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt hatte sich in der ersten Förderphase mit dem „Reallabor Lincoln-Siedlung“ beteiligt. Hieraus ging hervor, dass insbesondere das Thema Parken emotional diskutiert wird und alternative Mobilitätsangebote als wesentlicher Faktor angesehen werden, um eine nachhaltige Mobilität der Bewohnerinnen und Bewohner zu stärken.

Die zweite Projektphase läuft bis Ende April 2023. Geleitet wird das Projekt vom Frankfurter Mobilitätsforscher Martin Lanzendorf, der seit 2008 als Professor für Mobilitätsforschung an der Goethe-Universität lehrt und forscht. Das Projekt „Quartier-Mobil 2“ wird in Kooperation mit den Städten Frankfurt am Main und der Wissenschaftsstadt Darmstadt durchgeführt. Daher wird parallel ab dem 17. März 2022 auch eine Befragung in ausgewählten Quartieren in Frankfurt durchgeführt.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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