Sanierung des Platanenhains beginnt im Januar – Zunächst werden drei Gräben mit Substrat und Belüftungsrohren angelegt

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Die Sanierung des Platanenhains beginnt, mit einem ersten Abschnitt, im Januar 2022. Darauf hat jetzt Grünflächendezernent Michael Kolmer hingewiesen. Der Platanenhain auf der Mathildenhöhe ist schon lange nicht mehr in einem guten Zustand; dies gilt insbesondere für den Baumbestand selbst. Deshalb hatte das Grünflächenamt 2018 ein Gutachterteam beauftragt herauszufinden, welche Maßnahmen den Platanenhain retten können. Das Ergebnis waren drei unterschiedliche Sanierungsansätze, von denen Option drei, ein Ansatz mit deutlich weniger Baumfällungen, nun gartenbaulich umgesetzt wird. Die konkrete Sanierungsplanung hat das Frankfurter Büro „grün³ Landschaftsarchitekten“ übernommen.

„Der Platanenhain gehört zu den unbedingten Lieblingsorten der Darmstädterinnen und Darmstädter“, erklärt Dezernent Kolmer. „Das Konzept trägt dieser Bedeutung ebenso Rechnung wie den schwierigen Bedingungen des vielgenutzten Standorts einerseits und der Notwendigkeit, für die alten und neuen Bäume eine langfristig wirksame Lösung zu ermöglichen, das heißt, sie dauerhaft mit Wasser und Luft zu versorgen. Das Ziel ist dabei, den Platanenhain in seinem historisch überlieferten und stadtbildprägenden Gesamtcharakter zu erhalten.“

Deshalb wird über den ganzen Platanenhain ein kreuzförmig verlaufendes Raster aus 1,20 Meter tiefen und 60 Zentimeter breiten Gräben gezogen. Vierzig Platanen werden gefällt und an ihrer Stelle in einer Baumschule extra vorgezogene Platanen (Wuchstyp Darmstädter Hohlkrone) neu gepflanzt. Die alten und neu zu pflanzenden Bäume werden in den kommenden Jahrzehnten mit allem, was ein Baum braucht, versorgt sein. Dazu gehören vor allem Wasser und Luft. Luft beziehen Bäume auch über ihre Wurzeln. Die Platanen erhalten in Zukunft über insgesamt 160 senkrechte Belüftungsrohre deutlich mehr Luft- und Wasserzufuhr als bisher.

Bei dem im Januar 2022 beginnenden ersten Abschnitt der Sanierung werden drei Gräben in West-Ost-Richtung gezogen und – wie alle zukünftigen auch – mit Substrat verfüllt, mit Belüftungsrohren ausgestattet und mit einer wassergebundenen Decke abgeschlossen. Damit erhalten die Bestandsbäume dauerhaft bessere Wuchsbedingungen. Ihre kleinflächigen Wurzeln werden zu weiterem Wachstum angeregt.

Im zweiten Sanierungsabschnitt im Herbst/Winter 2022 werden 40 mittelfristig nicht überlebensfähige Exemplare der insgesamt 178 Platanen gefällt und neu gepflanzt sowie  weitere vier Gräben in West-Ost-Richtung hergestellt. Im dritten Abschnitt im Winter 2023 werden die Nord-Süd-Gräben hergestellt und eine unterirdische Tröpfchenbewässerung eingebaut. Ziel ist eine von Sensoren gelenkte, auf den Bedarf der Bäume und die jahreszeitlich schwankenden Niederschlagsmengen abgestimmte Bewässerung.

Während des ersten Sanierungsabschnittes ist der Platanenhain nur auf der Westseite vom Eingangsportal bis zur Aussichtsterrasse mit Blick auf die Stadt zugänglich. Der Rest ist gesperrt; der Hain kann daher weder von Zu-Fuß-Gehenden noch von Radfahrenden durchquert werden. Die Arbeiten im ersten Abschnitt werden etwa sechs Wochen dauern; während dieser Zeit erhalten die Reliefs von Bernhard Hoetger eine schützende Einhausung.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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