Wissenschaftsstadt Darmstadt informiert zur Obdachlosenhilfe in den Wintermonaten

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Der Winter kommt und nicht jede Bürgerin und jeder Bürger in Darmstadt hat ein Dach über dem Kopf. In der Wissenschaftsstadt Darmstadt sind derzeit rund 180 Menschen in Obdachlosenunterkünften und Hotels bzw. Pensionen untergebracht. Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz hat daher am Mittwoch, 10. November 2021, die Unterstützungen der Wissenschaftsstadt Darmstadt für wohnungslose Menschen in Darmstadt im Winter vorgestellt.

„Besonders im Winter ist es wichtig, dass niemand auf der Straße übernachten muss und neben den regelhaft vorgehaltenen Plätzen auch Notunterbringungen möglich sind“, erläutert Akdeniz. „Dies ist bereits seit vielen Jahren in der Wissenschaftsstadt Darmstadt mit Unterstützung aller Träger der Wohnungslosenhilfe fester Bestandteil des Angebotes auch in den Wintermonaten.“
Zudem sei der anstehende Winter leider bereits der zweite unter Pandemiebedingungen. „Wir haben in den vergangenen Monaten große Anstrengungen unternommen, um obdachlose Menschen mit niedrigschwelligen und aufsuchenden Impfangeboten zu erreichen. Viele Menschen, die auf der Straße leben oder in unseren Unterkünften untergebracht werden, haben diese Angebote dankend angenommen. Es gibt aber auch Menschen, die sich nicht in die Obdachloseneinrichtungen begeben und im Freien bleiben wollen. Hier ist unser aller Aufmerksamkeit gefordert. Von daher bitte ich die Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt hinzuschauen und Hilfe zu holen, wenn es die Situation verlangt “, so Akdeniz.

Birgit Koss, Leiterin des Amtes für Soziales und Prävention, in dessen Aufgabengebiet die Unterbringung obdachloser Menschen fällt,  ergänzt, mit Blick auf die kalte Jahreszeit: „Wir können im Stadtgebiet, wie im letzten Winter, wieder Pensionen zusätzlich zu den bereits bestehenden Notunterkünften anmieten, um im Bedarfsfall Menschen schnell und unbürokratisch unterbringen zu können. Dies kann zum Beispiel bei einer angeordneten Quarantäne oder Isolation notwendig sein. Darüber hinaus wird dem Personenkreis der Obdachlosen in Darmstadt die sogenannte Boosterimpfungen angeboten, sobald die Voraussetzungen vorliegen, um präventiv in die Wintermonate zu starten.

Der Leiter der Obdachlosenbehörde im Amt für Soziales und Prävention in Darmstadt, Christian Böhm, erläutert hierzu: „Sowohl das Amt für Soziales und Prävention, wie auch das Amt für Wohnungswesen arbeiten intensiv an Möglichkeiten, die Hilfesuchenden in eigenen Wohnraum zu vermitteln. Denn nur eine langfristige Perspektive schafft Sicherheit und erleichtert die gesellschaftliche Teilhabe. Die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten Hand in Hand mit den Trägern der Wohnungslosenhilfe. So konnten wir auch in den letzten Monaten, die unter den bekannten Bedingungen, besonders herausfordernd waren, wieder einige Erfolge verbuchen und 12 Familien (53 Personen) in eigenen Wohnraum vermitteln. Daneben konnten auch 30 Einzelpersonen die Obdachlosigkeit überwinden und in private Wohnungen ziehen.“

Neben den unterschiedlichen Möglichkeiten, Menschen jederzeit unterbringen zu können, spielt auch die pädagogische Arbeit der Träger der Wohnungslosenhilfe eine zentrale Rolle. Nicole Frölich, Leiterin der Wohnungsnotfallhilfe im Diakonischen Werk Darmstadt-Dieburg, betont:
„Gerade in den Wintermonaten stehen, neben der Notübernachtung, auch die Tagesangebote, wie beispielsweise die Teestube, allen Menschen offen. So können Obdachlose dort nicht nur duschen und Wäsche waschen, sondern unsere vielfältigen Beratungs- und Vermittlungsangebote annehmen.“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten zusammen mit der Stadtverwaltung darüber hinaus an Möglichkeiten, den angespannten Wohnungsmarkt nach Wohnungen für die Hilfesuchenden zu durchforsten.
Wem Menschen auffallen, die möglicherweise Unterstützung und Schutz vor Kälte brauchen, können sich an das Amt für Soziales und Prävention (Telefon 06151 13-3277) oder die Stadtpolizei (06151 13-2255) wenden. Auf diese Weise können die Verantwortlichen schnell reagieren, was in der kalten Jahreszeit besonders wichtig ist.

Die professionellen Hilfen der Träger des Netzwerks Wohnungslosenhilfe und des Amtes für Soziales und Prävention reichen über die Organisation von Übernachtungsangeboten bis hin zu weitergehenden Hilfen, die insbesondere von den nachfolgend genannten Organisationen angeboten werden:

  • Diakonisches Werk Darmstadt mit der Teestube als Anlaufstelle für Durchreisende, drei Unterkünfte, der Bahnhofsmission, Café Scentral
  • Verein Horizont e.V. mit vier Obdachlosenunterkünften
  • Neue Wohnraumhilfe mit einer Unterkunft
  • Büro für Sozial- und Wohnberatung mit einer Unterkunft
  • Caritas Darmstadt

Alle Träger verfügen über ein umfangreiches Netzwerk in dem auch über die Wohnungsfrage hinausgehende Unterstützungsbedarfe aufgegriffen und die erforderlichen Hilfen koordiniert werden können.

Angebote:

Bismarckstraße 100
Bürozeiten des Sozialdienstes (sozialpädagogische Betreuung durch Horizont e.V.) von 8 bis 16 Uhr.
Von 16 bis 8 Uhr ist ein Sicherheitsdienst im Haus.
Übernachtung ist nur mit gültiger Kostenzusage bzw. nach Absprache mit der Obdachlosenbehörde möglich.
Für Winterkälte sind Betten berücksichtigt.

Rheinstraße 312
Bürozeiten des Sozialdienstes (sozialpädagogische Betreuung durch Horizont e.V.) von 8 bis 16 Uhr.
Übernachtung ist nur mit gültiger Kostenzusage bzw. nach Absprache mit der Obdachlosenbehörde möglich.

Nieder-Ramstädter Straße 61
Unterbringung für Familien
Bürozeiten des Sozialdienstes (sozialpädagogische Betreuung durch Horizont e.V.) vormittags. Nachmittags nach telefonischer Absprache.
Übernachtung ist nur mit gültiger Kostenzusage bzw. nach Absprache mit der Obdachlosenbehörde möglich.

Pension „Im Elsee“ (Raiffeisenstraße 3)
Fünf Plätze (insbesondere Paare oder Familien)
Betreuung erfolgt über Horizont e.V.

Otto-Röhm-Straße 26, Mutter-Kind-Haus (Muki)
Pforte ist durchgängig besetzt. Aufnahme von alleinstehenden obdachlosen Frauen mit ihren Kindern bis zu zehn Jahren.
Telefonisch erreichbar 06151- 3972773
Sozialdienst (sozialpädagogische Betreuung durch Diakonie) ab 9 Uhr
Übernachtung, außerhalb der Notaufnahme, ist nur mit gültiger Kostenzusage bzw. nach Absprache mit der Obdachlosenbehörde möglich.
Für Winterkälte Betten berücksichtigt.

Benzweg 6
Pforte ist durchgängig besetzt (Notaufnahmestelle für Frauen, auch Durchreisende Frauen).
Telefonisch erreichbar (Nummer Polizei und Rettungsdienst bekannt)
Sozialdienst (sozialpädagogische Betreuung durch Diakonie) ab 9 Uhr
Übernachtung, außerhalb der Notaufnahme, ist nur mit gültiger Kostenzusage bzw. nach Absprache mit der Obdachlosenbehörde möglich.
Für Winterkälte Betten sind berücksichtigt.

Diakonisches Werk (Zweifalltorweg 14)
Übernachtungsheim, Notanlaufstelle für Männer (auch Durchreisende) 24 Stunden
Telefonisch erreichbar (Nummer Polizei und Rettungsdienst bekannt)
Pforte ist durchgängig besetzt.
Sozialdienst (sozialpädagogische Betreuung durch Diakonie) 8 bis 16 Uhr
Ab dem dritten Tag Übernachtung nur mit Kostenzusage möglich.
Für Winterkälte Betten sind berücksichtigt.

Container (Gräfenhäuser Straße 157)
Unterbringung nach telefonischer Vereinbarung
Sozialpädagogische Betreuung durch das Büro für Sozial- und Wohnberatung
Unterbringung auch mit Hunden möglich
Für Winterkälte Betten sind berücksichtigt.

Für alle Einrichtungen gilt unbürokratische Aufnahme in Notfällen, insbesondere in der Winterzeit. Das Netzwerk Obdachlosenhilfe der Stadt Darmstadt ist 24 Stunden durch Nottelefone verbunden. Die

Angebot Teestube
Ambulante Beratungsstelle mit angegliedertem Tagesaufenthaltsbereich für Menschen in Wohnungsnot. Schwerpunkte sind Beratung, Tagesaufenthalt, Öffentlichkeitsarbeit, Medizinische Ambulanz, Streetwork, niedrigschwellig, freiwillig und kostenlos, vertraulich, ggf. anonym.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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