Wissenschaftsstadt Darmstadt plant Baubeginn für Fuß- und Radwegbrücken über Mühlgraben und Modau im April 2022

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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt plant im April 2022 mit dem Bau der beiden Fuß- und Radwegbrücken über Mühlgraben und Modau zu beginnen. „Der Start der Bauarbeiten an den beiden Fuß- und Radwegbrücken im Zuge der Blumenstraße in Eberstadt soll im April 2022 sein. Das ist das Ergebnis intensiver Abstimmungen des Mobilitätsamtes mit allen an der Planung Beteiligten“, teilt dazu Planungsdezernent Michael Kolmer mit. „Am 22. September und am 27. September 2021 haben dazu Ortstermine stattgefunden, in dessen Folge ein Bauzeitenplan erstellt wurde, der nun noch mit weiteren Beteiligten an der Baumaßnahme endabzustimmen sei. Zudem werde noch eine ökologische Baubegleitung beauftragt. Ich danke den Kolleginnen und Kollegen des Mobilitätsamtes für ihr großes Engagement für den Stadtteil Eberstadt und diese zwar kleine, aber wichtige Brücke.“ In den kommenden Wochen, finden die finalen Abstimmungsrunden zwischen Mobilitätsamt und beteiligten Büros statt. „Beim Stadtteilforum Eberstadt am 3. November 2021 werden wir einen finalen Bauzeitenplan präsentieren“, so Kolmer.

Die beiden Fuß- und Radwegbrücken im Zuge der Blumenstraße in Darmstadt-Eberstadt sind über 60 Jahre alt. Nachdem im Zuge der regelmäßigen Prüfung der Bauwerke gravierende Schäden festgestellt wurden (Abplatzungen/starke Schäden im Bereich der Widerlagerwände, Korrosion mit Querschnittsschwächung an den tragenden Stahlteilen sowie erhebliche Rissbildungen), erfolgte die Bewertung beider Brücken mit der Zustandsnote 4,0 (ungenügender Bauzustand) und erforderte umgehend die Sperrung der beiden Bauwerke im Dezember 2018. Da eine Sanierung dieser Schäden unwirtschaftlich wäre, wurde beschlossen, dass die beiden Brücken erneuert werden.

„Auch beim Neubau kleinerer Brücken sind im Bedarfsfall umfangreiche planungsrechtliche Abstimmungen notwendig“, so Stadtrat Kolmer, zurück blickt. „Wegen des ungewöhnlich langen Wasserrechtsverfahrens von Februar 2017 bis Mai 2019 konnte die Planung nicht wie ursprünglich angedacht fortgeführt werden. Danach wurde mit der Ausführungsplanung begonnen, an die sich normalerweise die Erstellung des Leistungsverzeichnisses und das durchzuführende Ausschreibungsverfahren anschließt. Diese Arbeiten wurden leider von einem seit längerem anhaltenden Personalengpass überlagert. Bei der Vielfalt der anstehenden Projekte in diesem Sachgebiet musste man priorisieren. So war allen Beteiligten klar, dass das sehr zeitkritische Projekt für den Neubau der Rheinstraßenbrücke Priorität genießen muss, denn wenn wir die Rheinstraßenbrücke sperren müssten, hätte das drastische Folgen für den Verkehr in Darmstadt“, erläutert Kolmer. Der Stadtrat betont weiter, dass er die Enttäuschung der Eberstädter, dass sich der Planungsprozess rund um die beiden Brücken über die Modau und den Mühlgraben seit Jahren hinziehen, absolut nachvollziehen kann, zumal es sich um eine stark frequentierte Fuß- und Radwegverbindung handele und diese Brücken zudem auch Bestandteil der Radroute „Rund um Darmstadt“ seien. „Es gibt aber Situationen, in denen einem nichts anderes übrig bleibt, als zu priorisieren. Und die Entscheidung, dass dieses Projekt in den letzten Jahren in der Prioritätensetzung nicht an oberster Stelle stand, ist keine Entscheidung gegen Eberstadt gewesen. Weder von Seiten der Beschäftigten des Mobilitätsamtes, noch von Seiten der Politik“, betont Kolmer.

Es sei auch geprüft worden, ob für die Zeit bis zum Beginn des Neubaus eine provisorische Instandsetzung bzw. ein provisorischer Überbau (bspw. aus Holz) möglich sei. „Eine solche Zwischenlösung ist aber leider ausgeschieden. Zum einen aufgrund der Schäden an den Widerlagern. Zum anderen weil für eine Ertüchtigung bzw. einen provisorischen Überbau in das Gewässerprofil eingegriffen hätte werden müssen, was wiederum nur mit einer wasserrechtlichen Genehmigung möglich wäre“, erklärt Kolmer. So hätte das Provisorium keine wesentliche Zeitersparnis gebracht, später jedoch das Ärgernis einer weiteren Bauphase mit entsprechender Sperrung.

Beide Brücken müssen aufgrund der umfassenden Schäden erneuert werden. Die Brücke über den Mühlgraben wird durch eine kostengünstigere Verrohrung mit vorgelagertem Schacht ausgeführt, die Brücke über die Modau wird als offenes rahmenartiges Stahlbetonbauwerk gebaut werden. Die Einfeldbrücke hat eine lichte Weite von 8,90 Meter. Auf Grund der ungünstigen Bodenverhältnisse muss die Brücke mittels Verpresspfählen tief gegründet werden. Der Überbau besteht aus einem zweistegigen Plattenbalken und erhält einen Fahrbahnbelag aus Asphaltbeton. Die Absturzsicherung erfolgt durch ein 1,30 Meter hohes Füllstabgeländer, welches außerhalb der Brücke und im Bereich der Verrohrung mit Einzelfundament gegründet ist.  Die Brückenbaumaßnahme wurde mit den Anliegern der Blumenstraße und betroffenen Grundstückseigentümern abgestimmt. Änderungswünsche wurden im laufenden Planungsprozess berücksichtigt.

Zu den vor kurzem fest montierten Absperrgittern erklärt Kolmer: „Leider wurden die zuvor aufgestellten Absperrzäune immer wieder mutwillig geöffnet, um die Brücke verbotenerweise zu passieren. Von daher waren feste Absperrungen notwendig.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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