Wissenschaftsstadt Darmstadt lädt zur Darmstädter Demokratiereihe 2021 zum Thema „Queere Jugendliche und Corona“

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RegenbogenflaggeDie Wissenschaftsstadt Darmstadt lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger für Montag, 12. Juli 2021, zum Auftakt der Darmstädter Demokratiereihe 2021 zum Thema „Queere Jugendliche und Corona“ ein. Die moderierte Fachveranstaltung findet von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr digital statt. Eine Anmeldung ist bis zum Vortag möglich auf www.darmstadt-lebt-demokratie.de/anmeldung. Der Online-Fachtag zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf junge LSBT*IQ soll helfen, Bewältigungsstrategien für Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit zu entwickeln. Vor dem Hintergrund der Pandemie veranstaltet die „Partnerschaft für Demokratie Darmstadt“ – ein Zusammenschluss der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Zivilgesellschaft – ihre diesjährige Demokratiereihe u.a. zu den Themen Antisemitismus, Rechter Terror sowie Minderjährige im Salafismus. Diese drei Themen sollen im Herbst auf Fachtagen in Präsenz thematisiert werden.

Oberbürgermeister Jochen Partsch unterstreicht die herausragende Bedeutung der Darmstädter Demokratiearbeit: „Eine demokratische Gesellschaft ist niemals eine Selbstverständlichkeit, sondern sie bedarf stets des Engagements ihrer Mitglieder. Dass unsere Demokratie ernsthaft in Gefahr ist, zeigen die antisemitischen Attacken in der Öffentlichkeit in den vergangenen Wochen ebenso wie die sogenannten Querdenken-Demonstrationen, bei denen vormals politisch wenig in Erscheinung getretene Menschen Seite an Seite mit organisierten Neonazis gelaufen sind. Dabei wurden auch Symbole der queeren Bewegung wie die Regenbogenflagge für die Verbreitung von Verschwörungserzählungen instrumentalisiert. Diesen gefährlichen Entwicklungen müssen wir uns wirkungsvoll und mit vereinten Kräften entgegenstellen, um unsere Vielfalt und Demokratie zu verteidigen.“

Sozialdezernentin Barbara Akdeniz hebt die Wichtigkeit hervor, die pädagogischen Fachkräfte bei ihrer Arbeit zu unterstützen: „Angriffe auf die Demokratie, eine zunehmende Verrohung von Sprache und wachsende Fremdenfeindlichkeit sind große Herausforderungen auch für die Mitarbeiter*innen der Kinder- und Jugendarbeit. Mit den Angeboten der Demokratiereihe geben wir den pädagogischen Fachkräften eine notwendige Unterstützung bei der Bewältigung dieser Aufgabe. Ich freue mich, wenn auch in diesem Jahr wieder viele Mitarbeiter*innen die Möglichkeit nutzen, die Veranstaltungen der Demokratiereihe zu besuchen.“

Der Vorsitzende des Trägervereins das Rotzfreche SPIELMOBIL e.V., Klaus Bechthold, betont die schwierige Situation für junge Menschen in der Corona-Zeit und insbesondere für junge LSBT*IQ: „Die vergangenen 15 Monate seit Beginn der Pandemie waren für Kinder und Jugendliche besonders schwierig. Durch die Schließung von Schulen, Kitas und Jugendzentren fehlten ihnen oftmals die Austauschmöglichkeiten mit Gleichaltrigen. Wer Stand und mögliche Defizite der demokratischen Kultur betrachten möchte, muss deswegen gerade auch auf sie schauen. Es ist daher wichtig, dass die Darmstädter Demokratiereihe 2021 in ihrer Auftaktveranstaltung die Situation queerer Jugendlicher in den Blick nimmt.“

Zum Programm:
Die Corona-Krise mit ihren Einschränkungen wirkt sich insbesondere auf lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBT*IQ) schwerwiegend negativ aus. Für die ohnehin marginalisierte Minderheit mit besonderem Bedarf an Schutzräumen sind pandemiebedingt viele unterstützende Strukturen weggefallen. Der Besuch im queeren Jugendzentrum, das Treffen mit Gleichgesinnten oder das Herauskommen aus einem nicht akzeptierenden Elternhaus waren plötzlich untersagt. Über die „Auswirkungen der Corona-Pandemie auf diese Gruppen wird die Sozialwissenschaftlerin Magdalena Müssig, Mitautorin der gleichnamigen Broschüre, referieren und gemeinsam mit pädagogischen Fachkräften aus der queeren Jugendarbeit in Darmstadt sowie mit jungen LSBT*IQ selbst ins Gespräch kommen. Ziel ist es, Mitarbeitenden in allen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit ebenso wie jungen queeren Menschen Perspektiven aufzuzeigen, mit der angespannten Situation umzugehen und Wege zu finden, den spezifischen Bedarfslagen aufmerksam zu begegnen.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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