Kiebitze sind wieder in Darmstadt angekommen – Brut und Setzzeit in vollem Gange

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Das Frühjahr lässt viele Zugvögel wieder zurückkehren: Neben Staren, Rotkehlchen, Amseln und vielen weiteren Kurz-, Mittel- und Langstreckenziehern konnten im Norden Darmstadts in diesem Jahr auch wieder einige Kiebitze gesichtet werden.

Noch vor fünfzig Jahren war der Kiebitz als sogenannter „Kulturfolger“ häufig in landwirtschaftlichen Flächen zu finden, vor allen solchen, die überschwemmt werden und in Bereichen, in denen sich Acker und Grünland eng verzahnen. Dies trifft auf den Norden Darmstadts zu. Aber der bundesweit dramatische Schwund der Kiebitze in den letzten 20 Jahren hat auch vor dem Bestand in Darmstadt nicht halt gemacht. Die Anzahl der beobachteten brütenden Paare nimmt stark ab.

„Es ist sehr erfreulich, dass auch in diesem Jahr die Landwirte und Landwirtinnen ihre Unterstützung beim Schutz des Kiebitzes anbieten“, sagt Umweltdezernentin Barbara Akdeniz. „Zusammen mit vielen Ehrenamtlichen werden die Kiebitze zurzeit aufmerksam beobachtet. Sobald sich Hinweise auf Gelege ergeben, werden wir diese besonders schützen.“

Zudem bittet Akdeniz alle Erholungssuchenden im gesamten Stadtgebiet, vor allem aber in den Darmstadt umgebenden Landschaftsschutzgebieten wie etwa den Eberstädter Streuobstwiesen oder dem Ost- und Westwald während der Brut- und Setzzeit ¬– also bis 15. Juli – auf den Wegen zu bleiben und Hunde jederzeit anzuleinen. Die Möglichkeit, um Hunde freilaufen und mit anderen spielen zu lassen, gibt es auf den hierfür eingerichteten Freilaufflächen in der Orangerie und im Bürgerpark.

„Freilaufende Hunde können großen Schaden in der Tierwelt anrichten, insbesondere wenn deren angeborener Jagdtrieb erwacht und sie Ordnungsrufen nicht mehr folgen“, erklärt Stadträtin Akdeniz und appelliert an die Einsicht aller Halterinnen und Halter, ihre Hunde im gesamten Stadtgebiet so zu führen, dass diese keine Bedrohung oder Störung für wildlebende Tiere darstellen: „Der Schutz von Wildtieren in den Frühjahrsmonaten hat oberste Priorität, auch um die Artenvielfalt zu erhalten“.

Während der Brut- und Setzzeit brüten nicht nur Vögel, sondern auch Rehe und Hasen ziehen ihre Jungen auf. Das Ausbrüten und Setzen findet dabei sehr häufig in Bodennähe entlang von Gräben, Hecken und Gebüsch, Gewässern, vor allem aber auch auf Wiesen und Äckern statt. Während dieser Zeit benötigen Wildtiere besonderen Schutz und Ruhe. Störungen können dazu führen, dass der Nachwuchs nicht mehr versorgt wird.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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