Wissenschaftsstadt Darmstadt untersucht potentielle Baumpflanzstandorte in der Kernstadt

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BaumWeil der menschengemachte Klimawandel mit viel zu trockenen und heißen Sommern – gerade im innerstädtischen Bereich – für alle Bürgerinnen und Bürger spürbar ist und Klimaanpassungsmaßnahmen zwingend notwendig sind, hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt das Landschaftsarchitekturbüro BHMP aus Bruchsal mit der Untersuchung des Untergrunds im öffentlichen Raum auf potentielle zusätzliche Baumpflanzstandorte in der Darmstädter Kernstadt vom Rhönring über die Dolivostraße bis zur Heinrich-, Teichhaus- und Landgraf-Georg-Straße beauftragt. Unter Federführung des Grünflächenamtes in Zusammenarbeit mit weiteren Fachämtern werden die öffentlichen Flächen, hier vor allem die öffentlichen Verkehrsflächen, hinsichtlich neuer, zusätzlicher Baumstandorte überprüft und Vorschläge zur zeitnahen Umsetzung dargestellt.

„Die Erhöhung des Baumbestandes im Stadtgebiet hat für den Magistrat eine hohe Priorität“, erläutert Umweltdezernentin Barbara Akdeniz. „Unser Ziel ist es, den innerstädtischen Baumbestand in Quantität und Qualität zu erhalten und aktiv zu vergrößern.
Bäume haben, gerade im Innenstadtbereich, einen positiven Effekt auf das lokale Kleinklima. In den zunehmend heißen Sommern sorgen sie für kühle Schatteninseln, befeuchten die Luft und schaffen Aufenthaltsqualität. Durch die Aufnahme von Schadstoffen und Staubfilterung wird weiterhin die Luftqualität verbessert. Darüber hinaus bieten innerstädtische Bäume wichtige Nist- und Ruhestätten sowie Nahrungsquellen für heimische Vögel und Insekten“.

Flächen für zusätzliche Baumpflanzungen sind im dicht bebauten Innenstadtbereich nicht auf den ersten Blick zu identifizieren. Hier trifft eine Vielzahl an unterschiedlichen Bedarfen im öffentlichen Raum aufeinander. Neben Erschließungsflächen für Autos und Fahrräder, den ruhenden Verkehr sowie den Fußverkehr betrifft dies ebenso Feuerwehr- und Rettungswege oder Flächen für Außengastronomie bzw. Veranstaltungen. Es muss aber vor allem auch ausreichend Raum für einen neu zu pflanzenden Baum vorhanden sein. So sind oberirdisch Mindestabstände z. B. zu Gebäuden, Oberleitungen, anderen Grünstrukturen sowie zu vorhandener Straßenbeleuchtung oder zu Kreuzungsbereichen zur Erhaltung der Verkehrsübersichten einzuhalten.
Ebenso benötigt ein Straßenbaum zum dauerhaften Überleben eine ausreichende Größe an durchwurzelbarem Erdvolumen. Im Straßenbild nicht erkennbar sind vorhandene Kanäle und Leitungen, die zur Versorgung in hoher Anzahl als unterirdische Infrastruktur unter den Straßen und Wegen verlegt sind. Aufgrund ihrer Tiefe von circa 60 Zentimeter bis 200 Zentimeter ist das Pflanzen eines Baumes auf diesen Leitungen sowie in deren direkten Nähe kaum möglich.

„Es sind daher eine Vielzahl von Randbedingungen in die Untersuchungen einzubeziehen um neue, geeignete Standorte für Baumpflanzungen herauszufiltern. Dazu gehören bereits bestehende Planungen für zukünftige Umgestaltungen z.B. verkehrlicher Art oder Leitungstrassen. In Bezug auf Leitungen und Kabel wollen wir genau hinschauen, ob durch Verlegungen und Bündelungen von Leitungstrassen neue für eine Baumpflanzung geeignete Flächen entstehen können – ein neuer Stadtbaum ist es wert hier genau zu prüfen was technisch machbar ist. Auf der Grundlage der im Kernstadtbereich gemachten Erfahrungen und gesammelten Erkenntnisse sollen dann weitere Stadtviertel folgen“, erläutert Akdeniz abschließend.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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