Covid-19-Nachweise im Abwasser – Wissenschaftsstadt Darmstadt und ENTEGA nehmen an bundesweiter Studie teil

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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt steht der Frage, ob ein Abwassermonitoring Hinweise für das Covid-19-Infektionsgeschehen in der Stadt geben kann, sehr aufgeschlossen gegenüber. Dies hat jetzt der für die Abwasserreinigung zuständige Stadtkämmerer André Schellenberg betont.

„Die bisherigen Untersuchungsergebnisse in Deutschland zeigen, dass das Erbgut von Corona-Viren im Abwasser nachweisbar ist“, erklärt Schellenberg. „Insofern besteht die berechtigte Hoffnung, dass Abwasseranalysen dazu beitragen können, ein besseres Bild des Infektionsgeschehens zu erhalten. Auf jeden Fall zeichnet sich ab, dass ein Abwassermonitoring als gutes und funktionierendes Frühwarnsystem dienen kann, das frühzeitig auf eine höhere Zahl neuer Infektionen hinweist, wenn die offiziellen Inzidenzzahlen noch niedrig sind.“ Ob eine exakte Korrelation – beispielsweise, dass die doppelte nachgewiesene Virenlast im Abwasser eine doppelte Zahl der infizierten Bevölkerung bedeutet – ermittelt werden kann, ist derzeit jedoch noch offen.

Da die Hoffnung besteht, durch Abwasseranalysen ein besseres Bild des Infektionsgeschehens zu erhalten, hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt gemeinsam mit der ENTEGA AG im Herbst des vergangenen Jahres beschlossen, an einer entsprechenden bundesweiten Studie teilzunehmen. Diese Studie wird durch die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) unterstützt und durch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und die TU Dresden durchgeführt. Die Studie des UFZ und der TU Dresden hat Mitte Oktober 2020 mit wenigen Pilotanlagen begonnen. Das Abwassermonitoring in Darmstadt ist am 6. November 2020 gestartet. Dabei stehen vor allem Fragen der repräsentativen Probenahme, der analytischen Aufbereitung und der modellbasierten Auswertung im Vordergrund. Die ersten Auswertungen der bundesweit genommenen Proben und Modellberechnungen werden aktuell vorgenommen.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt und die ENTEGA Abwasserreinigungs GmbH & Co.KG werden anhand der Auswertungen eine robuste Datenreihe erhalten. Auf Grund der Menge der teilnehmenden Kläranlagen ist zu erwarten, dass die Testergebnisse einen repräsentativen Charakter aufweisen werden. Nach dem Vorliegen der Auswertungen wird die Wissenschaftsstadt Darmstadt gemeinsam mit der ENTEGA entscheiden, ob das Abwassermonitoring fortgesetzt wird.

„Ich bin sehr dankbar, dass sich die ENTEGA als Betreiberin des Zentralklärwerks dem Thema des Abwassermonitorings angenommen hat. Die Teilnahme an der bundesweiten Studie“, so Schellenberg, „zeigt einmal mehr, dass wir in der Wissenschaftsstadt Darmstadt gemeinsam große Anstrengungen unternehmen, sich den Herausforderungen der Corona-Pandemie zum Wohle der Bevölkerung zu stellen.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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