Raus aus der Corona-Krise – Unternehmerische Kräfte freisetzen

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Die Folgen der Corona-Pandemie lasten weiter schwer auf den Schultern der regionalen Wirtschaft. Das zeigen die ersten Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar zum Jahresbeginn. „Unsere Unternehmen erhoffen sich vom Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag (01.02.21) endlich eine verlässliche Impfstrategie. Für die weitere konjunkturelle Entwicklung ist das ein entscheidender Hebel“, sagt IHK-Präsident Matthias Martiné.

Die aktuellen Zahlen aus Südhessen zeigen eine geteilte Stimmung. Aus der Industrie und von den industrienahen Dienstleistern kommen durchaus positive Einschätzungen, diese Unternehmen sind vergleichsweise optimistisch, ihre Auftragslage macht Mut für die Zukunft. Ein Grund: Das Exportgeschäft zieht deutlich an. Die schnell wachsende Wirtschaft in China ist für die exportorientierte südhessischen Unternehmen ein Glücksfall. „Einmal mehr ist es die Industrie, die den Karren zieht. Weitere Irritationen, Einschränkungen und bürokratische Auflagen für produzierende Unternehmen würden auch dieses Zugpferd erlahmen lassen. Dazu zählt beispielsweise eine aufwendige Homeoffice-Bürokratie“, sagt Martiné.

Corona-Hilfen müssen endlich ausgezahlt werden
Gastgewerbe, wichtige Teile des Einzelhandels und die Eventbranche liegen dagegen am Boden. Die Stimmung ist erwartungsgemäß schlecht. „Die Auszahlung der zugesagten Hilfen muss jetzt zügig erfolgen – nicht nur um die laufenden Kosten zu decken, sondern um den Betrieben einen Start nach den Schließungen zu ermöglichen. Bürokratie, Kleingedrucktes, fehlende Bescheide, mit welchen Mitteln zu rechnen ist, und die Ungewissheit, ob man vielleicht Teile oder alles wieder zurückzahlen muss, lähmen die betroffenen Unternehmen zusehends“, so der IHK-Präsident. „Vor allem brauchen diese Unternehmen dringend eine Perspektive, sie müssen wissen, wann es weitergeht, wann sie wieder öffnen können“, fordert Martiné.

Aus Sicht des IHK-Präsidenten sind deshalb fünf Punkte auf dem Weg aus der Krise wichtig:

  1. Wir brauchen jetzt ein nachvollziehbares und verlässliches Szenario für die Impfungen gegen das Virus. Die Impfstrategie bestimmt den Weg zur Normalität im Alltag, sie ist Grundlage für das Wiederanlaufen der Wirtschaft.
  2. Wir begrüßen es außerordentlich, dass die Ministerpräsident*innen und die Bundeskanzlerin bis zum 14. Februar ein Konzept für ‚eine sichere und gerechte Öffnungsstrategie‘ angekündigt haben. Darauf hoffen wir und bieten gerne an, an der konkreten Ausgestaltung auf Länderebene mitzuwirken.
  3. Wichtig ist, dass die auf längere Sicht angelegten Maßnahmen aus dem „Zukunftspaket“ des letzten Jahres wirken, um den Blick nach vorne zu richten und zu gestalten. Dabei geht es unter anderem um Investitionen in digitale Infrastruktur, Künstliche Intelligenz und alternative Antriebe.
  4. Die öffentlichen Investitionen insbesondere auf kommunaler Ebene müssen trotz angespannter Haushaltslage fortgesetzt werden. Investitionen und andere Aufträge auf allen staatlichen Ebenen sind dringend nötig, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
  5. Vor allem müssen wir die unternehmerischen Kräfte wieder freisetzen – Kreativität und Innovationskraft der Mitarbeiter*innen in den Unternehmen brauchen weniger Bürokratie und weniger Einmischung staatlicher Stellen. Viele Einschränkungen waren jetzt wohl unumgänglich, aber staatliche Eingriffe dieses Ausmaßes dürfen nicht zur Gewohnheit werden.

Der ausführliche Konjunkturbericht Jahresbeginn 2021 der IHK Darmstadt wird am 11. Februar vorgestellt.

Quelle: IHK Darmstadt Rhein Main Neckar


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