Probebetrieb der Flugroute Amtix kurz wird wegen potentieller Sicherheitsprobleme ausgesetzt

Teilen

FlugzeugAm Freitag (29. Januar 2021) sind die am Konsultationsverfahren zur Verlagerung der Abflugroute Amtix kurz beteiligten Kommunen in einer Videokonferenz durch das „Forum Flughafen und Region“ und die Fluglärmkommission Frankfurt darüber informiert worden, dass der seit Anfang November 2020 laufende Probebetrieb der verlagerten Routenführung durch die Deutsche Flugsicherung (DFS) wegen potenzieller Sicherheitsprobleme mit sofortiger Wirkung ausgesetzt wird.

Die  Deutsche Flugsicherung hatte mitgeteilt, dass es zu im Vorfeld nicht erwarteten Abweichungen von der verlagerten Abflugroute im Bereich Messel kam, die bei einem zu erwartendem Anstieg der Flüge am Frankfurter Flughafen zukünftig zu Sicherheitsproblemen führen könnten.  Daher hat die DFS vorsichtshalber entschieden, den Probebetrieb zu unterbrechen. „Ich erwarte, dass die DFS dabei alle Gründe für die Aussetzung des Probebetriebes lückenlos klären wird und daraus für die weitere Bearbeitung der Nordumfliegung die notwendigen Schlüsse zieht“, so die Umweltdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt Barbara Akdeniz.  Die zuständigen Institutionen wie das „Forum Flughafen und Region“ wollen nun mit hoher Priorität eine neue, sichere Entlastungsmöglichkeit für den Darmstädter Norden finden.

„Wir sind mit dem Ziel, den Fluglärm für die Bürgerinnen und Bürger im Darmstädter Norden und in der Region zu mindern, in das Konsultationsverfahren gegangen, betont Barbara Akdeniz. „An diesem Ziel halten wir fest, und die vorübergehende Aussetzung des Probebetriebs wird uns dabei nicht entmutigen. Für Arheilgen und Kranichstein ist die Aussetzung allerdings vorerst eine schlechte Nachricht. Ich bin aber froh, dass auch die Fachleute aller beteiligten Gremien wie DFS,  Forum Flughafen und Region und Fluglärmkommission wegen der bislang festgestellten Lärm-Entlastungswirkungen heute bekräftigt haben, schnell die Arbeit an einer neuen Umfliegung aufnehmen und an der Strategie der Entlastung des Darmstädter Nordens festhalten zu wollen. Dabei müssen  die bisher gemachten Erfahrungen in Bezug auf Wixhausen eingebracht werden, denn es hat sich gezeigt, dass die Flugroute weiter südlich als vorgesehen geflogen wird. Wir werden alles daran setzen, für Wixhausen eine Korrektur zu erwirken“, so Umweltdezernentin Akdeniz.

Die Wissenschaftsstadt  Darmstadt hatte ihrerseits eigene Auswertungen zur Einhaltung der Flugroute im Korridor zwischen Wixhausen und Erzhausen erstellt und bereits an das „Forum Flughafen und Region“ gesendet. Die Auswertungen deuten zum Teil regelmäßige Abweichungen vom idealen Routenverlauf in Richtung Wixhausen an, dies wurde durch einzelne Beschwerden betroffener Bürgerinnen und Bürger untermauert. In der Sitzung am 29. Januar 2021 wurde seitens der Hessischen Fluglärmbeauftragten, Regine Barth, bestätigt, dass auch im Rahmen des Monitoringverfahrens diese Abweichungen aufgefallen waren und in der nun anstehenden Überarbeitungsphase auf der Agenda stehen sollten.

Am 17. Februar 2021 wird die Aussetzung des Probebetriebs auch Thema bei der nächsten Sitzung der Fluglärmkommission Frankfurt sein. Dort sollen die Gründe für die Aussetzung und die Rückschlüsse aus dem Betrieb der verlagerten Flugroute bis zur Aussetzung intensiv diskutiert werden.  „Wir werden weiterhin für die Lärmentlastung des Darmstädter Nordens eintreten und alle weiteren Schritte kritisch und intensiv begleiten, denn es ist klar, die Entlastung des Darmstädter Nordens war, ist und bleibt absolut notwendig. Das sehen die beteiligten Gremien ebenso, deshalb bin ich zuversichtlich, dass eine sichere und nachhaltige Entlastung geschaffen werden kann“, versichert Dezernentin Akdeniz.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


Teilen