Krisenstab zur Covid-19-Pandemie: Sieben-Tage-Inzidenz nun bei 140,7 – Kommunalpolizei kontrolliert am Wochenende 325 Betriebe – Manche weichen auf Privatgrundstücke aus

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CoronavirusIn vielen Teilen Hessens, so berichtete das Gesundheitsamt für Darmstadt und Darmstadt-Dieburg am Montag, 26. Oktober 2020, in der Sitzung des Darmstädter Krisenstabs, ist inzwischen ein exponentieller Anstieg der Covid-19-Infektionszahlen festzustellen. Auch in Darmstadt nimmt die Zahl der Fälle weiter deutlich zu; das Gesundheitsamt rechnete am Montagmorgen mit 42 laborbestätigten Neuinfektionen für Darmstadt, woraus sich eine Sieben-Tage-Inzidenz von 140,7 ergibt.

Angesichts „der enormen Zahl von Fällen“, so das Gesundheitsamt, sei man zur Priorisierung bei der Ermittlung von Kontaktpersonen und der Anordnung entsprechender Maßnahmen übergegangen: Die Behörde fasst jetzt die Situation in Einrichtungen mit besonders vulnerablen Gruppen (zum Beispiel Kitas, Alten- und Pflegeheime), vordringlich ins Auge. Das Gesundheitsamt bittet um Verständnis, dass es bei der gegenwärtigen Lage für die Betroffenen zu Wartezeiten kommen kann.

Das dynamische Infektionsgeschehen bildet sich auch in den Krankenhäusern ab. Das Klinikum betreut derzeit 18 Covid-19-Patienten auf der Normalstation, sieben auf der Intensivstation, hinzu kommen sechs Verdachtsfälle: Elisabethenstift: elf normal, einer intensiv, vier Verdachtsfälle, Alicehospital: sieben auf Normalstation. Auch der Rettungsdienst vermeldet vermehrt Transportfahrten in Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie.

Die Kommunalpolizei hat am Wochenende bei 325 Gastronomie- und anderen Betrieben kontrolliert, inwieweit die Bestimmungen und Verordnungen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie eingehalten werden. Dies war in rund zehn Prozent der Kontrollen nicht der Fall, hier gab es Verstöße sowohl gegen die Maskenpflicht als auch gegen das korrekte Führen der Gästelisten. In zwei Fällen wurde gegen die Sperrstunde verstoßen. Positiv wurde registriert, dass sich Bürgerinnen und Bürger in der Innenstadt überwiegend an die Maskenpflicht auf Straßen und Plätzen halten.

Mit Sorge und Unverständnis betrachtet der Krisenstab manche Versuche, geltende Bestimmungen zu umgehen, indem Gewerbe auf Privatgrundstücke verlegt wird – vom Würstchenverkauf bis zu Flohmärkten, wobei geltende Abstands- und Hygieneregeln nicht immer beachtet werden.

Oberbürgermeister Jochen Partsch warnte: „Je mehr solcher Versuche es gibt, geltende Regeln zu umgehen, desto näher sind wir an einem generellen Lockdown. Ich appelliere dringend an alle, sich an die Regeln zu halten. Wir verabschieden die aktuellen Maßnahmen und Regelungen, die wir selbstverständlich auch immer wieder überarbeiten, um das Geschehen kontrollierbar zu halten. Es muss für uns alle oberste Maßgabe sein, einen generellen Lockdown zu verhindern und damit unsere Wirtschaft und all die daran hängenden Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Daher dürfen und werden wir solche Umgehungstatbestände nicht tolerieren.“

Nachdem in einigen Städten, so zuletzt auch in Frankfurt, Weihnachtsmärkte abgesagt wurden, befasste sich der Krisenstab auch mit der Frage nach dem Darmstädter Weihnachtsmarkt. Aufgrund der dynamischen Infektionslage werden aktuell unterschiedliche Konzepte und Varianten diskutiert. Eine endgültige Entscheidung über die Durchführung und Modalität des Weihnachtsmarkts in Darmstadt wird es voraussichtlich Anfang kommender Woche geben.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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