Literarischer März 2021: 476 Autorinnen und Autoren bewerben sich um den Leonce-und-Lena-Preis

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15 Kartons voller Manuskripte fein säuberlich sortiert stapeln sich derzeit im Kulturamt Darmstadt. Junge Menschen aus aller Welt, nicht älter als 35 Jahre, waren bis 15. September 2020 aufgerufen, sich mit Gedichten in deutscher Sprache am biennal stattfindenden Darmstädter Lyrik-Wettbewerb zu beteiligen.

Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch hebt den hohen Stellenwert des Literarischen Märzes hervor – nicht nur in der Wissenschaftsstadt Darmstadt: „Die zahlreichen, qualitativ hochwertigen Beiträge, die uns von überall aus der Welt erreichen, zeigen, dass eine Teilnahme am Literarischen März über Stadt- und Landesgrenzen hinweg Interesse hervorruft und für internationale Literatinnen und Literaten reizvoll ist. Dem kulturellen Nachwuchs mit Wettbewerben die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren und sich weiterzuentwickeln, war für uns alle in den vergangenen Jahren absolut selbstverständlich. Doch in der aktuellen Zeit, die uns allen so viel abverlangt und unter deren Einschränkungen die Kultur so stark leidet, ist ein Wettbewerb wie der Literarische März umso wichtiger, denn letztendlich sorgt er dafür, dass die Vielfalt und hohe Qualität der Kultur auch über die Pandemie hinaus erhalten bleiben.“

476 Beiträge insgesamt, davon stammen 302 von weiblichen Autorinnen, wurden eingereicht. Die meisten Autorinnen und Autoren (402) kommen aus Deutschland, 52 aus Österreich und 14 aus der Schweiz. Jeweils eine Bewerbung kommt aus Estland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Iran, Luxemburg, Niederlande und Ungarn. Städtespezifisch kommen die meisten Bewerbungen (58) aus Berlin. Sechs Bewerbungen kommen aus Darmstadt. Die zwei jüngsten Bewerber sind 14 Jahre alt.

Das Lektoren-Trio Hanne F. Juritz, Christian Döring und Kurt Drawert entscheidet darüber, welche Lyrikerinnen und Lyriker eingeladen werden. Die zehn bis 15 talentiertesten Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die dann am 26. und 27. März 2021 in der Centralstation Darmstadt in öffentlichen Lesungen gegeneinander antreten, werden voraussichtlich bis Ende des Jahres ausgewählt. Beim Literarischen März stehen lyrische Texte im Vordergrund, Stil und Rhythmus können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst bestimmen. Er wird mit dem Leonce-und-Lena-Preis mit 8.000 Euro sowie den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreisen mit insgesamt 8.000 Euro gekrönt.

Die Lektoren

Hanne F. Juritz ist Verfasserin von Erzählungen, Essays und Gedichten und Mitglied der Darmstädter Sezession und des Verbandes Deutscher Schriftsteller, dessen hessische Landesvorsitzende sie von 1979 bis 1982 war. Daneben gehört Juritz der „Darmstädter Jury“ an, die das „Buch des Monats“ wählt.

Kurt Drawert  ist freier Schriftsteller, Literaturkritiker und Leiter des Zentrums für junge Literatur in Darmstadt, der vor allem für seine Lyrik mehrfach ausgezeichnet wurde. Er ist Mitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig. 2014 wählte ihn die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung zum Mitglied. Seit 2018 ist er Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste.

Christian Döring ist Herausgeber und Verlagsleiter der Anderen Bibliothek. Begonnen hat er nach seinem Studium bei Suhrkamp unter Siegfried Unseld. Nach langen Jahren bei Suhrkamp, folgte er Gottfried Honnefelder zum DuMont Buchverlag. Anschließend arbeitete er mit Klaus Harpprecht und Michael Naumann für die Andere Bibliothek, deren alleiniger Herausgeber er 2011 wurde. Der Wechsel der Anderen Bibliothek nach Berlin war für ihn eine willkommene Rückkehr in seine Geburtsstadt.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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