Wissenschaftsstadt Darmstadt nimmt ersten Teil des neuen Berufsschulzentrums Nord in Betrieb

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Im Zuge der derzeit laufenden Gesamtsanierung des Berufsschulzentrums Nord (BSZN) ist das erste Etappenziel im Zeit- und Kostenrahmen erreicht worden: Nach einer Bauzeit von 25 Monaten konnte wie geplant zum aktuellen Schuljahr 2020/21 der erste sanierte Riegel (Riegel B ehem. Friedrich-List-Schule) in Betrieb genommen werden. Die Bauarbeiten dazu hatten am 25. Juni 2018 begonnen. Am Mittwoch (19.08.20) wurde der Abschnitt bei einer Begehung mit Oberbürgermeister Jochen Partsch und Schuldezernent Rafael Reißer der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt, mit den größten Eingriffen in die ehemalige Konstruktion durch die Schaffung der Aula, liegen bei rund 27,5 Millionen Euro.

„Ich bin sehr froh, dass wir mit der Inbetriebnahme des ersten fertig sanierten Riegels im Berufsschulzentrum Nord nun ein erstes wichtiges Etappenziel für den Ausbau und die Modernisierung der Bildungsinfrastruktur in der Wissenschaftsstadt Darmstadt erreichen konnten und es ist wichtig, dass wir dies pünktlich zum Schuljahresbeginn tun“, erklärt Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Dies freut mich umso mehr, weil es trotz erschwerender Corona-Bedingungen im Zeit- und Kostenrahmen erfolgt ist. Das ist auch ein Nachweis, dass große Infrastrukturprojekte mit entsprechender Planung auch in Zeiten explodierender Baukosten im dafür vorgesehenen Rahmen gelingen können. Daran werden wir auch bei den restlichen Abschnitten dieser wichtigen Maßnahme arbeiten.“

Bürgermeister Reißer hebt die Vorteile für den Betrieb heraus: „Es ist von enormer Wichtigkeit, dass wir bei diesem zentralen Projekt nun ein wichtiges Ziel erreichen. Bildung und Ausbildung haben gute Bedingungen verdient, sind sie doch auch und gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ein bedeutender Schlüssel für die weiterhin gute Entwicklung unserer Stadt.“

Gemeinsam blicken beide Dezernenten nun zuversichtlich auf den folgenden 2. Bauabschnitt, der bereits in den vergangenen Sommerferien mit der Verlagerung der Baulogistik in den folgenden Sanierungsabschnitt, dem Riegel A, Martin-Behaim–Schule, der Schadstoffsanierung und dem Rückbau begonnen hat.

Der Bauablauf des maßgeblich durch die Darmstädter Stadtentwicklungs GmbH (DSE) betreuten Projekts wurde eng ineinander verschachtelt um die geplante Bauzeit von 25 Monaten einzuhalten. Die Entkernung des Riegels, die Schadstoffsanierung und der Rückbau der Fassaden waren hier die ersten Arbeiten, die nicht nur in den Ferienzeiten stattgefunden habe. Diese benötigten alleine 10 Monate. Die Rohbau und Fassadenarbeiten begannen 2 Monate nach Baubeginn im September 2018. Die Arbeiten beanspruchten einen Zeitraum von 20 Monaten. Der Innenausbau folgte ab April 2019 bis zum Juli 2020 mit einer reinen Bauzeit von 16 Monaten.

Zur Teilinbetriebnahme stehen nun rund 8.700 m² saniert und auf den aktuellen Stand der Technik gebrachten Nutzflächen den Schulen gemeinsam zur Verfügung. Diese verteilen sich, wie bereits im Bestand, weiterhin über 4 Split-Level Ebenen, die wiederum durch die Magistrale ehemalige „Schulstraße“ in einen West- und Ostbereich unterteilt sind. In der Ebene E-1 West und im Bereich E+1 befinden sich allgemeine Klassenräume. Der neue Eingangsbereich, als ein Herzstück des Standorts, befindet sich in der Ebene E-0 Ost. Hier befinden sich das Foyer mit angrenzender Aula, die Verwaltung des Abendgymnasiums und die Kreativ Werkstätten.
Die gesamte Verwaltung des Berufsschulzentrums Nord wurde in der Ebene E+2 untergebracht. Hier finden sich nun die ehemaligen drei Schulverwaltungen, die Lehrerbereiche an einer zentralen Stelle wieder.

Für den Zeitraum der weiteren Sanierung werden im neu hergestellten Bereich die späteren Nutzungen nur teilweise an den dafür vorgesehenen Orten stattfinden. Die Aula kann durch die mobilen Trennwände in 3 Teilbereiche untergliedert werden, diese Räume stehen den Schulen während der Sanierung der nächsten Bauabschnitte als Klassenräume zur Verfügung.
Des Weiteren werden die Verwaltungsräume des Abendgymnasiums (AG) an die 3 Schulen zur Zwischennutzung übergeben, da das AG erst nach Abschluss der gesamten Bauarbeiten ins BSZN umziehen soll. Die im Rahmen der Nutzungsrochaden freigewordenen Verwaltungsflächen im noch unsanierten Riegel C, der Heinrich-Emanuel-Merck Schule, wurden in den Sommerferien zu 7 EDV-Räumen umgebaut bzw. umgewidmet.

Durch den Beginn der Bauarbeiten am nördlichen Riegel, ehemaliger Haupteingang des Berufsschulzentrums, wird es notwendig, den Schülerverkehr neu zu lenken.
Die Gebäude werden von jetzt an über den neuen Hauptzugang erschlossen. Dieser erfolgt, solange die Mensa sich noch im Bau befindet, über die südlichen Anbindung entlang des Gebäudes C (HEMS). Weitere Zugänge können über die neuen Zwischenhöfe Nordwest und Südwest erfolgen. Die innere Erschließung beginnt in der Ebene 0, hier wurde die Wandabtrennung geöffnet um einen direkten Zugang über die Magistrale von Riegel C (HEMS) in den nun fertiggestellten Riegel zu ermöglichen.

Die künftige, digitale Ausstattung der Schulräume beinhaltet im Berufsschulzentrum Nord als augenscheinlich sofort erkennbares Merkmal die Tafel, nämlich als digitales, interaktives Medium in Form eines 86“ großen 4K Farbdisplays. Damit werden neben allen für den klassischen Unterricht notwendigen Basisfunktionen (Lesen, Schreiben, Rechnen, Malen und auch mal Wegwischen) ergänzend interaktives und kooperatives Arbeiten (Wireless Übertragung von Tablet/Smartphone, Speichern von Texten und Bildern, öffnen und gemeinsames bearbeiten von Dokumenten, Filme anschauen, Geräusche hören…) ermöglicht. Großer Wert wurde darauf gelegt, dass die Basisfunktionen der Displays auch ohne bestehende Internetverbindung zur Verfügung stehen und lediglich ein Stromanschluss für den Betrieb notwendig ist. „Mit dieser Ausstattung ist der erste Schritt in Richtung einer neuen Lehr- und Lernkultur gemacht, um auf neue Anforderungen der Berufswelt zu reagieren“, erläutert Schuldezernent Reißer.

„Die Sanierung, vor allem der Abbruch der Decke über der Aula, im laufenden Betrieb war für alle Beteiligten eine Herausforderung“, erklären Partsch und Reißer. „Es gab großen Abstimmungsbedarf zwischen den Schulleitungen und den Bau-und Projektbeteiligten.
Diese gute und konstruktive Zusammenarbeit ist lobend zu erwähnen.
Der Koordinationsaufwand bei den Raumbelegungen der Schulen war während der lärmintensiven Arbeiten sehr hoch, insbesondere bei Prüfungen, aber auch für Klassenarbeiten mussten immer Räume in lärmabgewandten Bereichen gefunden werden.
Diese positive und offene Kommunikationskultur wird auch weiterhin über die gesamte Bauphase fortgesetzt, um die alltäglichen Probleme des Schulbetriebes mit denen der Baustelle übereinzubringen. Zuletzt fand in dieser Konstellation eine Abstimmung zum Thema Fahrradstellplätze für das Kollegium statt. Hier werden in einem eingezäunten, abschließbaren Bereich temporär Fahrradständer aufgebaut, um die Bedarfe der Radfahrer/innen abzudecken.“

Der Bauablauf des 2. Bauabschnitts der Sanierung wird nun sehr ähnlich erfolgen.
Die Schadstoffsanierung, die Entkernung und der Rückbau sind bis Ende Februar 2021 vorgesehen. Die Fassadenarbeiten beginnen hier parallel ab Oktober 2020 und sollen im Juni 2021 abgeschlossen sein. Der Innenausbau startet dann voraussichtlich im Mai 2021 bis zum April 2022. Die Fertigstellung des Mensa-Neubaus ist für März 2021 vorgesehen.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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