Wissenschaftsstadt Darmstadt richtet durch Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen betriebene Fahrradwerkstatt im Fürstenbahnhof ein

Teilen

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt möchte im Fürstenbahnhof des Hauptbahnhofes Darmstadt eine Fahrradwerkstatt in der Verantwortung des Eigenbetriebes Darmstädter Werkstätten und Wohneinrichtungen einrichten. Dieses Vorhaben hat der Magistrat bereits am 3. Juni 2020 beschlossen. Der Werkhof betreibt bereits in Eberstadt eine Fahrradwerkstatt im Rahmen eines sozial geförderten Projektes. Der Eigenbetrieb konnte zudem bisher im Bereich des Cafés am Waldfriedhof gute Erfahrungen mit der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung im direkten Kundenkontakt machen.

Oberbürgermeister Jochen Partsch: „Wachsende Städte und neue Strategien zum Individualverkehr rücken die Nutzung von Fahrrädern immer mehr in den Vordergrund. Das Fahrrad ist ein entscheidender Faktor, die Innenstädte vom motorisierten Individualverkehr zu entlasten und trägt so zur Steigerung der Lebensqualität in unserer Stadt entscheidend bei.“

Stadträtin Barbara Akdeniz ergänzt: „Der Bedarf an Fahrradwerkstätten in den Innenstädten wächst stetig. Immer mehr Menschen fragen eine entsprechende Dienstleistung nach. Mit diesem Projekt gelingt es, die Themen Teilhabe von Menschen mit Behinderung und Verkehrswende als gesamtgesellschaftliche Aufgabe noch stärker in das Bewusstsein der Menschen zu rücken.“

Gemeinsam mit dem Werkhof Darmstadt e.V., einem seit vielen Jahrzehnten verlässlichen Partner auf dem Gebiet der sozialen Entwicklung in der Wissenschaftsstadt Darmstadt, besteht nunmehr die Möglichkeit, Jugendliche, junge Erwachsene und Menschen mit Behinderung an einem Standort gemeinsam auf eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten, sie zu fördern und ihnen Verantwortung zu übertragen.

„Wir verstehen daher unser neues Angebot nicht als Konkurrenz sondern als Ergänzung zu den bereits bestehenden Angeboten der Profi-Werkstätten. Wir hoffen auch darauf, dass es dort möglich wird, aus der Fahrradwerkstatt ‚Gleis 66‘ heraus, längerfristige Beschäftigungsverhältnisse zu generieren“, so Oberbürgermeister Partsch und Sozialdezernentin Akdeniz weiter.

Das Projekt wird vom ADFC Darmstadt-Dieburg e.V. unterstützt, der dort weiterhin die Kodierung der Fahrräder vornimmt und den dortigen Beschäftigten mit Rat und Tat zur Seite stehen wird. Spenden der Sparkasse Darmstadt sowie die Unterstützung des Beratungsbüros La Mina GmbH, das u.a. auch den Internetauftritt des Projektes federführend betreuen wird, sowie der Deutschen Bahn machen es möglich, die Fahrradwerkstatt in eine gute Startposition zu bringen. Die Ertüchtigung der Räumlichkeiten wurde auch durch Mittel des Sonderinvestitionsprogramms Radverkehr der Wissenschaftsstadt Darmstadt möglich.

„Fahrradstationen an Bahnhöfen werden bundesweit vielfach von sozialen Trägern geführt, die auf eine finanzielle Unterstützung der Kommune angewiesen sind. Hier steht nicht der wirtschaftliche Erfolg sondern die Qualifizierung von Jugendlichen, jungen Erwachsenen oder Menschen mit Behinderung deutlich im Vordergrund. So stellt sich das auch in Darmstadt dar“, so Oberbürgermeister Partsch. „Wir gehen in der Anfangsphase davon aus, dass die Fahrradwerkstatt jährlich mit 150.000 Euro Zuschussbedarf betrieben werden muss“, so Sozialdezernentin Akdeniz.

„Um eine individuelle Förderung zu erreichen, müssen Werkstätten eine breite Palette von aktuellen Tätigkeiten anbieten. Das neue Projekt trägt dem Inklusionsgedanken und der Behindertenrechtskonvention im höchsten Maß Rechnung und fördert den Kontakt zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen“, erläutern Oberbürgermeister und Sozialdezernentin.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


Teilen