Sport- und Spielfest im Herrngarten findet nicht statt – Sportvereine bieten dezentral Mitmachangebote an

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Im Hinblick auf die Covid-19-Pandemie wird in diesem Jahr das Sport- und Spielfest, das traditionellerweise am letzten Juni-Wochenende im Darmstädter Herrngarten stattfindet, nicht angeboten werden. Für gewöhnlich mobilisieren dort die mehr als sechzig Vereine und Organisationen an nahezu hundert Sport- und Spielstationen regelmäßig bis zu 15 000 Besucher. Damit zählt das 40 Jahre alte Fest zu den größten Freizeitsportveranstaltungen in Hessen – und unterliegt als solches dem derzeit herrschenden Großveranstaltungsverbot. Seit der Premiere im Jahr 1979 musste das Sport- und Spielfest erst einmal wegen eines starken Unwetters abgesagt werden.

Das Organisationsteam, bestehend aus Mitarbeitern der Wissenschaftsstadt Darmstadt, dem Sportkreis Darmstadt-Dieburg und Merck, hat jedoch aus der Not eine Tugend gemacht und mit einer dezentralen Variante unter dem Motto „Sport und Spiel festigen Familien! – Ihr seid mit Abstand die Besten“ eine Alternative geschaffen. Auch diese wird zum angestammten Termin, dem letzten Juni-Sonntag (28.06.20), über die Bühne gehen – nur eben nicht im Herrngarten, sondern bei sieben Vereinen im Darmstädter Stadtgebiet und drei weiteren Vereinen aus der Region.

Sport- und Spielfeste im Kleinformat, zeitgleich auf Sportplätzen und Anlagen von diesen Vereinen des Sportkreises Darmstadt-Dieburg, die dem Aufruf der Organisatoren gefolgt sind: TSG Wixhausen, SV Blau-Gelb Darmstadt, ASC Darmstadt, Basketballclub Darmstadt, Eissportclub Darmstadt, Frisbeesportverein Ars Ludendi, Darmstadt Whippets (Baseball), TEC Darmstadt (Hockey) und SV Eberstadt. Special Olympics Hessen (SOH) und die Deutsche Olympische Gesellschaft Darmstadt (DOG) beteiligen sich als langjährige Kooperationspartner. Drei weitere Vereine aus der Region – Orplid Darmstadt (Vereinsgelände  Weiterstädter Weg), DSW Darmstadt (Bootssport am Altrhein) und TuS Griesheim – werden das Format zu späteren Zeitpunkten aufgreifen.

Über die Vereine und ihre konkreten Angebote informiert stets aktuell die Facebook-Seite Herrngarten Sport- und Spielfest; in Kürze wird zudem eine eigens eingerichtete Website zur Verfügung stehen.

Die dezentrale Variante richtet sich in erster Linie an im gleichen Haushalt lebende Familien, für die auch kein körperliches Kontaktverbot gilt. Die Sportvereine wurden vom städtischen Sportamt dazu aufgerufen, Spielstationen und Spielregeln vorzubereiten, die das Abstandsgebot im Spielgedanken mit aufnehmen. Da es Höchstteilnehmerzahlen gibt, ist eine Teilnahme für Familien nach vorheriger Anmeldung per E-Mail sinnvoll, um eine Teilnahme zu garantieren und Wartezeiten auszuschließen. Der Verein versendet Tickets mit der Uhrzeit, zu der die Familie kommen kann. Diese Anmeldebestätigung gilt als Eintrittskarte, die vorgelegt werden muss. So ist gewährleistet, dass sich nicht mehr als die maximal erlaubte Anzahl von 100 Personen gleichzeitig vor Ort aufhalten.

Bei der Gestaltung der Stationen sind den Vereinen keine Grenzen gesetzt: es darf balanciert, geworfen, mit dem Fuß geschossen, gehüpft, geklettert, gerollt, gemalt und jongliert werden. Im Vordergrund stehen die Freude an der Bewegung und das Miteinander als Familie. Um das Ziel der Inklusion, also das gemeinsame Spielen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zu gewährleisten, werden einige Stationen entsprechend ausgerichtet sein.

„Die Organisatoren haben damit eine gelungene Kombination von Bewegungs- und Freizeitangeboten und Gesundheitsschutz geschaffen“, lobt Bürgermeister Rafael Reißer. „Die Familien kommen raus aus ihren vier Wänden, man begegnet einander in verantwortungsvollem Rahmen beim Spielen, und die Vereine beweisen, nicht nur im Fußball, ihre Präsens auch in der aktuellen Krisenzeit.“

„Mit dem Angebot möchten wir in erster Linie dem in den vergangenen Wochen zwangsweise zurückgehaltenen Spiel- und Bewegungsdrang von Kindern Raum bieten. Mit ihren Eltern können sie sich dabei auch Anregungen für die anstehende Ferienzeit holen, damit sie Abwechslung erleben, auch wenn es vielleicht diesmal nicht wie gewohnt in den Sommerurlaub geht, sondern die Ferien weitestgehend zuhause verbracht werden“, sagt Dirk Sulzmann, Leiter Umfeldbeziehungen bei Merck.

„Gerade in der aktuellen Situation ist die Bewegung und Freude am Spielen so wichtig, besonders für Familien in derzeit oft schwierigen häuslichen Situationen. Gemeinsamer Familiensport kann im Vereinsleben und in der Vereinsangebotspalette neue Akzente setzen, kann Bindung, gegenseitige Wertschätzung und Verantwortungsübernahme füreinander stärken oder neu entwickeln. Das ist schon immer ein Eckpfeiler des Sport- und Spielfestes gewesen, der jetzt noch einmal neu belebt wird“, sagt Sportkreisvorsitzender Sascha Ahnert.

Als Zeichen des Zusammenhaltes, sowohl beim Spielen der Familien aber auch durch die Rolle des Sports und seiner Vereine in der Corona-Krise, und zur weiteren Verwendung als Wiederholung und zum Nachahmen ist von den Organisatoren eine Film- und Fotodokumentation vorgesehen, die  online gestellt werden wird. Damit hat das diesjährige Sport- und Spielfest dann nicht nur einen dezentralen sondern auch einen digitalen Charakterzug hinzugewonnen.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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