Testphase für Contact-Tracing-App beginnt – Forschungsteam entwickelt Anwendung ohne Preisgabe persönlicher Daten

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CoronavirusSeit einigen Wochen arbeitet ein Forschungsteam an einer anonymen Contact-Tracing-App mit einer sicheren Informationsplattform: Nun ist „TraceCORONA“ bereit für den Beta-Test. In dieser Phase haben Anwenderinnen und Anwender die Möglichkeit, die App zu installieren und zu testen und das Forschungsteam durch ihr Feedback zu unterstützen. Die aktuelle Version der TraceCorona-App wurde zunächst für Android-Geräte entwickelt, eine Version für das Apple-Betriebssystem iOS ist geplant.

Ziel der App ist es, die Nachverfolgung der COVID-19-Infektionsketten zu unterstützen – und das völlig anonym und ohne die Preisgabe persönlicher Daten. Daran arbeitet ein Verbund von Forschenden der TU Darmstadt, der Universität Würzburg sowie der kalifornischen UC San Diego zusammen mit dem Unternehmen Kobil Systems aus Worms und der Unterstützung von Intel.

Das Team betrachtete verschiedene Fragestellungen: Welche Technologien eignen sich am besten zur Kontaktnachverfolgung? Welche Daten sollten zur Unterstützung von Gesundheitsexperten gesammelt werden? Wie können die eingesetzten Technologien so gestaltet werden, dass die Sicherheit und Privatheit der Nutzer garantiert ist?

Daraus ergab sich, dass für die aktuellen Herausforderungen eine Plattform zur Pandemie-Nachverfolgung und Informationsanalyse als Gesamtlösung sinnvoll und notwendig ist. Denn zur kurz- und langfristigen Bekämpfung von Pandemien wie COVID-19 wird ein ganzheitlicher Ansatz benötigt, bei dem eine Tracing-App nur einen Teil der Gesamtlösung darstellt. Es wird zusätzlich ein Ökosystem von Kommunikationsmöglichkeiten und Dienstleistungen benötigt, um konkrete Fragen und Probleme der betroffenen Menschen zu beantworten. Auf freiwilliger Basis können über die Plattform auch Informationen datenschutzgerecht gesammelt und analysiert werden, um die Pandemie und deren Auswirkungen besser zu verstehen.

Die in die Plattform integrierte Tracing-App warnt Nutzende bei einem Kontakt mit einer infizierten Person. Sollte dies der Fall sein, ist es wichtig, dass die Betroffenen und ihr Umfeld schnell und vertraulich Hilfe und Expertenrat erhalten sowie unter Wahrung ihrer Privatheit individuell mit konkreten Angeboten und Diensten versorgt werden. Daher erweitert TraceCORONA die reine Kontaktnachverfolgung mit weiteren Diensten und bietet die Möglichkeit, eine sichere Kommunikationsplattform für Fragen, Informationen und Services rund um COVID-19 zu sein. Die zugrundeliegende Technologie basiert auf der Sicherheits- und Kommunikations-Plattform „mPower“ von KOBIL, die bereits seit mehreren Jahren zum Schutz von sicherheits- und privatheitskritischen Anwendungen wie Online-Banking oder Krankenkassen-Apps eingesetzt wird. Die im internationalen Forschungsverbund entwickelte anonyme und dezentrale Contact-Tracing-App dockt an diese Plattform an und nutzt deren Services.

Da die TraceCORONA-App im Moment zum Betatesten freigegeben ist, ist sie noch nicht im Google Play Store bzw. Apple App Store verfügbar. Ist die Testphase abgeschlossen, wird das Forschungs-Team die Rückmeldungen der Nutzer einarbeiten und die App danach der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Dann wird TraceCORONA auch mit weiteren Diensten der zugrundeliegenden Plattform erweitert.

Weitere Informationen

Eine Anleitung zum Download und der Installation der App ist verfügbar auf der Webseite: https://tracecorona.net/so-bekommen-sie-die-tracecorona-app/

Quelle: TU Darmstadt


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